Fehlerkultur als Basis für eine erfolgreiche digitale Transformation
Definition was die Fehlerkultur ist und warum es so zentral für Innovation und Wandel ist
Eine gut funktionierende Fehlerkultur kann bei einer digitalen Transformation helfen und auch Innovation fördern. Warum es so wichtig ist und was Fehlerkultur für Firmen bedeutet erklären wir euch hier.
Wir haben bereits darüber geschrieben, dass die Firmenkultur einer der wichtigsten Elemente für die digitale Transformation ist. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist eine gut funktionierende Fehlerkultur. Digitale Transformation erfordert höhere Flexibilität, Veränderungsbereitschaft und auch eine Risikobereitschaft.
Bei der digitalen Transformation müssen Firmen lernen, dass es keine perfekten Lösungen gibt sondern man lernen muss sich zu verbessern. Speziell im deutschsprachigen Raum ist es noch weit verbreitet, dass Firmen lieber lange planen, lange vorbereiten und dann nach der fehlerfreien Lösung suchen. Doch digitale Technologien haben die Geschwindigkeiten erhöht und so müssen sich Lösungen schnell und effizient testen und auch implementieren lassen.
Index
Neue digitale Unternehmenskultur durch testen und ausprobieren
Trial and error – Dieses Prinzip ist zentral für eine erfolgreiche Firmenkultur und für Innovationen. Firmen müssen sich weg entwickeln von den „Stillen Erfindern“ und öfters mit ihren Kunden reden, beispielsweise Design Thinking Methoden verwenden, und Hypothesen aufstellen, die sie dann mit ihren Kunden testen. Aus den Hypothesen können Prototypen entstehen und mit Tests mit Nutzern kann man viele Erfahrungen sammeln. Doch dazu braucht es Mut zur Veränderung und auch Freiraum für Fehler.
Fehlende Fehlerkultur ist aber nicht nur ein Problem für die digitale Transformation sondern ist auch eine der grössten Schwächen des deutschsprachigen Raums wenn es um Innovation geht. Firmen mit einer funktionierenden Fehlerkultur und agilen Herangehensweisen adaptieren sich schneller an neue Technologien und können somit schneller am Markt reagieren. Genau deshalb haben auch die Tech-Giganten wie Microsoft, Google etc. diese Fehlerkultur in die Firmenphilosophie eingebaut. Dabei forcieren auch viele Firmen es so stark, dass sie einfach Fehler produzieren wollen um aus diesen zu lernen. Ganz nach dem Spruch „I never lose. I either win or learn.“ – Nelson Mandela
Doch welche Elemente machen eine gute Fehlerkultur aus und wie kann man diese selbst aufbauen? Wir zeigen euch die zentralen Punkte einer funktionierenden Fehlerkultur.
Faktoren für eine gute Fehlerkultur in der Unternehmung
Einige Grundelemente kennzeichnen dabei eine erfolgreiche Fehlerkultur und fördern somit das Engagement der Mitarbeiter und die Kreativität der Lösungsansätze.
1. „Einfach mal machen“
Um wirklich das meiste aus diesem Konzept zu holen, muss man Mitarbeitern die Freiheit geben einfach mal etwas zu machen. Dazu sollte man den Mitarbeitern Ressourcen zusprechen und ihnen auch Basiswissen zu Technologie, Ideenfindung und auch Kundenkontakte geben. Ziel ist es aus der Komfortzone zu kommen und neue Ideen zu testen. Dadurch werden Mitarbeiter angeregt ihre Ideen auch umzusetzen, zu testen und aus den eventuellen Fehlern zu lernen. Dies lässt sie schnell aus Fehler lernen und gibt ihnen die nötigen Erfahrungen um bessere Lösungen zu entwickeln.
2. Voneinander lernen
Eine funktionierende Fehlerkultur soll auch Erfahrungen teilen. Es soll eine Umgebung geschaffen werden, wo Mitarbeiter ihre Fehler auch mit dem Team teilen, damit andere davon profitieren können. Microsoft gestaltet beispielsweise jeden Freitag ein Gespräch was man besser machen könnte und wie. Dieser offene und selbstverständliche Umgang mit Fehlern soll dabei helfen, dass sich Leute mehr trauen und auch etwas ausprobieren. Der Austausch der Informationen soll dabei auch helfen die Prozesse zu beschleunigen und dafür sorgen, dass nicht die gleichen Fehler von anderen gemacht werden.
3. Feedback fordern und geben
Um schnell an sein Feedback zu kommen und seine Fehler zu sehen muss man auch aktiv Feedback fordern und geben. Dabei ist es wichtig so schnell wie möglich und auch so früh wie möglich schon mit Feedback konfrontiert zu werden. Je früher und je konstruktiver das Feedback ausfällt, desto effektiver ist der Lernprozess und damit der Verbesserungsprozess. Schnell erstellte Prototypen und rasches Feedback können so zu wesentlich effizienteren Innovationsprozessen führen.
4. Vertrauen und Sicherheit aufbauen
Damit man sich an neue Ideen wagt und diese auch umsetzt, muss man Selbstvertrauen haben. Wenn Mitarbeiter Angst haben ausgelacht, bestraft oder sogar gefeuert zu werden, weil sie einen Fehler gemacht haben, dann trauen sie sich nicht an neue Projekte ausser sie werden dazu gezwungen. Um jedoch das maximale aus den eigenen Mitarbeitern zu holen, brauchen diese eine Sicherheit das es auch gut ist mal Fehler zu machen und müssen ein Vertrauen haben, dass die Firma das wertschätzt wenn man was neues probiert. Viele Firmen scheitern an diesem Punkt weil sie den Mitarbeitern kein Vertrauen entgegenbringen und eine Angstkultur aufbauen bei der Fehler bestraft werden.
Fazit zur Fehlerkultur
Speziell in dem Wandel um neue Technologien und einer kundenzentrierten Welt, sollten Firmen lernen sich so schnell wie möglich auf eine bessere Firmenkultur zu einigen. Die jüngere Generation will sich mehr ausleben, Kunden verändern sich innerhalb von kürzester Zeit und Firmen müssen auch schnell reagieren. Diese schnellen Reaktionen und diese starke Anforderung an die Anpassungefähigkeit wird auch zu vielen Fehlern führen. Hierfür müssen das Management, die Organisation aber auch die Mitarbeiter vorbereitet sein.
Somit ist eine funktionierende Fehlerkultur ein Grundbaustein für erfolgreiches bestehen in einer digitalen Umwelt und überlebenswichtig für Firmen.
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