Digitalisierung – Neue Geschäftsmodelle für KMUs

Wie neue Geschäftsmodelle durch die Digitalisierung entstehen und KMUs betreffen

Die Digitalisierung bietet speziell für KMUs grosse Möglichkeiten. Welche Geschäftsmodelle dabei im Trend sind, welche wichtig werden und welche Technologien diese Trends verursachen, erklären wir in unserem Artikel.

Durch Innovationen und technologische Fortschritte, wird die IT zu einem der grössten Treiber für alle Wirtschaftszweige. Speziell agile KMUs können sich schneller an neue innovative Geschäftsmodelle anpassen und diese in diversen Bereichen profitieren. Doch welche Auswirkungen hat Digitalisierung auf die Geschäftsmodelle von KMUs?

Laut Cisco sind derzeit ca. 25 Milliarden internet-fähige Geräte im Umlauf und bereits 2020 sollen es schon mehr als 50 Milliarden werden. Wir konsumieren Informationen tagtäglich über die digitale Medien. Mit Freunden vernetzen und über die Welt hinweg zu kommunizieren, ist genauso einfach, wie all seine Fotos zu sortieren und sekundenschnell zu teilen.

Unser Einkaufsverhalten hat sich stark den Möglichkeiten angepasst. Wir bekommen einen Artikel über Social Media empfohlen, informieren uns auf den Webseiten, kaufen es im Onlineshop, verfolgen die Sendung über das Handy und bezahlen alles gemütlich mit nur 2 Klicks.

Viele dieser Prozesse haben unser Leben erleichtert. Genau dort liegt der grundlegende Vorteil der Digitalisierung. Wir optimieren Prozesse, entwickeln neue Fertigungsverfahren, intelligente Maschinen helfen kosten zu sparen und effizienter zu produzieren. Ein Beispiel für diese Veränderung findet man in einer sehr alten Branche. Die Druckereien sind heutzutage mehr IT-Dienstleister als eigentlich Drucker. Druckdaten werden online gesendet, aufgearbeitet, an die Druckmaschinen weitergeleitet und über das zentrale ERP-System abgerechnet und zum Versand vorbereitet.

Treiber für digitale Geschäftsmodelle

Wie schon erwähnt ist die technische Innovation der grösste Treiber. Sobald eine neue Technologie aufkommt und auch von Kunden aktiv genutzt wird, entsteht ein Bedarf, auf den die Firmen reagieren müssen.

Smartphones

Informationen immer und überall verfügbar zu haben, hat unser Leben verändert. Mobile Technologien entwickelten sich in den letzten Jahren zu einem grundlegenden Bestandteil unseres Lebens. Smartphones ermöglichen dabei jedoch viel mehr als nur Informationen zu zeigen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie Beispielsweise WeChat eindrücklich gezeigt hat, wo man das Leben über das Telefon komplett abwickeln kann. So können Firmen die Kommunikation sowie neue Funktionen mit Hilfe der mobilen Helfer ermöglichen.

Soziale Netzwerke

Genauso wie Smartphones es in das tägliche Leben geschafft haben, sind auch Social Media Netzwerke fast nicht mehr aus unserem Tagesplan wegzudenken. Konsumenten vernetzen sich, tauschen Informationen und Rezessionen aus und informieren sich über Produkte und Firmen. So wird es immer wichtiger mit seinen Kunden auf persönlicher Ebene zu kommunizieren, Vertrauen aufzubauen sowie auch Bedürfnisse der Kunden zu erfahren.

Künstliche Intelligenz

Machine learning und Artificial Intelligence (AI) sind grosse Themengebiete, die in den nächsten Jahren für mehr Aufsehen sorgen werden. Es gefährdet nicht nur Jobs und ist für grosse Unternehmen wie Googles Suche wichtig, sondern es ermöglicht auch komplett neue Arten Prozesse zu automatisieren. Gute Beispiele derzeit sind Chatbots oder auch selbstlernende Algorithmen die Daten analysieren und Vorschläge für Unternehmen oder sogar bei der Finanzberatung machen.

Big Data

„Data is the new Oil“ (Clive Humby) – Egal ob wir über Optimierungen im Marketing, Lagermanagement oder über Marktanalysen reden. Wir brauchen Daten und desto besser wir unsere Umwelt verstehen können, desto einfacher können wir daraus Schlüsse ziehen. Unternehmen können gezielt Informationen auswerten, um neue Nischen zu sehen, Prozesse zu optimieren oder auch um die Kunden gezielter anzusprechen. Dabei muss man an vielen Punkten die Daten sammeln und diese auch gezielt auswerten um einen Mehrwert zu bekommen.

Cloud

Office 2.0 oder auch einfach ein Dokument im Urlaub versenden. Die Vorteile die Daten zentral im Internet erreichbar zu haben, kennen viele. Speziell Unternehmen können von diesen flexiblen IT Lösungen profitieren, da die teure Wartung und Beschaffung der Hardware entfällt und auch die Sicherheit extern gegeben ist. Doch auch als Anbieter ergeben sich neue Möglichkeiten. So können selbst Dienste angeboten werden, die komplett Orts- sowie Hardware-unabhängig genutzt werden können, was für viele Kunden einen zentralen Vorteil bedeutet.

Innovation & Technologie

Egal ob es um 3D-Drucker, Drohnen, selbstfahrende Autos oder um Virtual Reality geht. Alle diese Innovationen haben eines gemeinsam, sie ermöglichen ein komplettes Universum an neuen Geschäftsmodellen. Speziell für KMUs sind solche technologischen Entwicklungen interessant, da diese schneller agieren können, sowie auch mehr Potential haben zu wachsen. So ermöglicht z.B. der 3D Druck eine schnelle und günstige Produktion von Spezialteilen, welches für Grossunternehmen andere Herausforderungen darstellt.

Neue Geschäftsmodelle entstehen

Passend dazu: 9 disruptive Geschäftsmodelle für 2020 – Neue Chancen für Firmen

Facebook, Uber, Airbnb, Alibaba, WeChat, Snapchat und viele mehr. All diese Unternehmen haben etwas gemeinsam. Sie haben neue Geschäftsmodelle genutzt und entweder einen Markt komplett neu erfunden oder die Konkurrenz verdrängt. Kundenerlebnisse, Vernetzung von Unternehmen, Automatisierung der Fertigung oder das systematische Bearbeiten von Kundenschnittstellen. Durch die Digitalisierung von Unternehmen entstehen viele Möglichkeiten und Industrie 4.0 wird zu einem wichtigen Thema.

Banken, Reisebranche, Hotels, Handel, Bildung, Taxis, Versicherungen und viele mehr haben sich verändert. Digitale Geschäftsmodelle können durch Software, Hardware oder auch hybride Formen davon entstehen. Reiseportale bieten Suchdienste an um die günstigsten Preise zu vergleichen und kassieren dafür Provision. Skype, Whatsapp und Co. bieten Dienste an, die uns einfache Kommunikation ermöglichen und verdienen durch Werbung. Alibaba, Amazon und ebay helfen uns einfacher einzukaufen und bekommen dafür Gebühren. Apps steuern unsere Häuser, finden unsere Autos oder sind schon am Handgelenk abrufbar und dadurch kaufen wir physische Produkte.

Welche Fragen sollte man sich als KMU stellen?

Sharing Economy, Technologien, Plattformen, Apps und Tausch- und Download-Portale und vieles mehr verändern die Art und Weise wie viele Branchen funktionieren. Unternehmen müssen kritisch ihre Strategie hinterfragen und auch sich selbst Fragen stellen wie sie diese Veränderung nutzen können.

  • Welche Technologien sind für meine Branche relevant? Welche Entwicklungen hat es in ähnlichen Branchen gegeben?
  • Welche Daten brauche ich und wie kann ich diese sammeln?
  • Wo sind meine Kontaktpunkte zu meinen Kunden (Customer Journey)? Wie kann ich das Kundenerlebnis verbessern?
  • Wie sieht meine Wertschöpfungskette aus und welche Technologien entwickeln sich in den einzelnen Teilbereichen?
  • Wie mache ich meine Prozesse einfacher, billiger oder effizienter?
  • Sind meine Mitarbeiter flexibel genug? Brauche ich eventuell neue Fähigkeiten?

Potentielle Gebiete für digitale Geschäftsmodelle

Im Grundsatz kann man digitale Geschäftsmodelle in 4 Bereiche aufteilen. Interaktivität, Vernetzung, Verfügbarkeit und Integration. Grundsätzlich geht es aber auch darum nicht nur bestehende Modelle verbessern zu wollen sondern auch neues zu entdecken.

Interaktion

Self-Service Dienstleistungen sind ein klassisches Beispiel für Interaktionen mit den Kunden. Dabei muss ein Austausch von Informationen, Gütern oder auch Geld erfolgen. Vorteil kann jedoch sein, dass Kunden dabei selbst helfen ihre Wünsche auszudrücken, selbst konfigurieren oder auch dabei helfen Produkte zu entwickeln. Es kann sein, dass man Angebote selbst auswählen lässt und Prototypen mit Kunden zusammen testet. Man kann den Kunden also von der Entwicklung bis zum Verkauf aktiv einbinden und fördert damit auch sein Zugehörigkeitsgefühl.

Vernetzung

Durch das Internet ist es umso einfacher geworden Dienste zu vernetzen. So können Produzenten und Lieferanten ihre Systeme verknöpfen um Produktionsprozesse zu optimieren. Oder es lassen sich mehrere Firmen vernetzen und über Plattformen abbilden wie booking.com oder bei Versicherungsvergleichen. Neue Geschäftsmodelle können auch entstehen indem man die Kunden an die Firmen verknöpft.

Verfügbarkeit

Speziell für KMUs hat das Internet neue Möglichkeiten erschlossen. Man kann seine Produkte weltweit anbieten, kann sie rund um die Uhr verkaufen und ermöglicht auch neue Kundensegmente zu begegnen.

Integration

Plattformen ermöglichen es diverse Angebote zu kombinieren. So können beispielsweise Anbieter für Reisen gemeinsam auftreten und Flüge, Hotels sowie Mietautos uvm. gemeinsam anbieten. Dies ermöglicht es den Kunden einen Mehrwert zu bieten und schafft mehr Relevanz durch ein gezielteres Angebot.

Die eigene Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen

Kunden wollen relevante Angebote haben und es soll ihnen das Leben vereinfachen. Egal ob man eine Software entwickelt, ein neues Produkt produziert oder sich einer Plattformidee anschliesst. Mehrwert und einfache Anwendung sind dabei immer Zentral.

Speziell für KMUs wichtig: klein starten

Digitale Transformation erfordert den Umbau der Organisation, von Rollen, Strategien, Prozessen, Strukturen und vielem mehr. Manager haben komplett neue Herausforderungen und es ist auch umso wichtiger kreativ zu denken.

Und langsames Starten und Testen ermöglicht auch ein Auge aufs Detail zu haben, sowie auch sich selbst der Veränderung langsam anzupassen ohne sich dabei zu Überfordern.

Benjamin Talin, a serial entrepreneur since the age of 13, is the founder and CEO of MoreThanDigital, a global initiative providing access to topics of the future. As an influential keynote speaker, he shares insights on innovation, leadership, and entrepreneurship, and has advised governments, EU commissions, and ministries on education, innovation, economic development, and digitalization. With over 400 publications, 200 international keynotes, and numerous awards, Benjamin is dedicated to changing the status quo through technology and innovation. #bethechange Stay tuned for MoreThanDigital Insights - Coming soon!

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