Mobile Webseiten vs. Apps – Was passt wann?

Die Vorteile mobiler Webseiten und warum eine App nicht immer die Lösung ist.

Mobile First – ein Buzzword, das uns mittlerweile immer und immer wieder begegnet. Im Gegensatz zu vielen anderen allerdings nicht ganz zu Unrecht. Inzwischen erfolgen rund 80 % aller Webseiten-Aufrufe über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets, Tendenz stetig steigend. Damit ist es nur sinnvoll, die eigene Online-Präsenz im Sinne der Nutzer für entsprechende Devices zu optimieren. Ganz nach dem Motto „Will ich keine Nutzer verlieren, passe ich mich an“. Für einige Unternehmen stellt sich dadurch im Kontext „mobile Präsenz“ die Frage: Was brauche ich – nur eine mobile Website, oder auch eine eigene App?

Vermutlich jeder war über Smartphone oder Tablet schon einmal auf einer Webseite, bei der er oder sie sich dachte „Das sollte wahrscheinlich anders aussehen“. Und was haben Sie dann gemacht? Tendenziell nicht viel Zeit auf dieser Seite verbracht, sofern Sie die benötigten Informationen auch aus einer anderen Quelle beziehen konnten. Manchmal kommt es eben doch nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf die Form. Und die muss passen: Auf dem Desktop, auf dem Tablet und auf dem Smartphone. Doch muss ich gerade für Tablet und Smartphone unbedingt eine eigene App haben? Das Zauberwort: Mobile Webseiten.

Responsive Web Design und Apps – Das ist der Unterschied

Zwar sehen mobile Webseiten und Apps auf den ersten Blick oft ähnlich aus, doch gerade in der – nennen wir es „Anschaffung und Wartung“ – gibt es grundlegende Unterschiede.

Mobile Webseiten

…sind in der Theorie genau wie alle anderen Webseiten. Einziger Unterschied: Die Tatsache, dass sie speziell für die Darstellung auf kleineren Handheld-Displays konzipiert sind. Eine Webseite, die nur für die Ansicht über beispielsweise einen Laptop und nicht für die Nutzung auf einem Smartphone konzipiert ist, verliert auf einem Smartphone ihr Format. Buttons sitzen nicht mehr an der richtigen Stelle, Texte brechen falsch um, Bilder verrutschen, Inhalte finden sich an vollkommen falschen Stellen wieder, und und und. Das möchte kein Unternehmen, aber erst recht kein Nutzer. Eine Seite, die offensichtlich falsch dargestellt wird, verlasse ich – Nutzer verloren.

Eine Möglichkeit, dieses Formatchaos zu vermeiden und nicht für jedes Endgerät eine eigene Seite zu erstellen, ist die Nutzung einer responsiven Webseite (Responsive Web Design). Diese passt sich der Größe des Device-Displays an und gibt dem Anwender dem Display entsprechend, die anzuzeigenden Informationen sauber und in einem geordneten Format aus. Wie bei jeder anderen Webseite auch, können dort Bilder, Texte, Videos und Daten eingebracht werden. Darüber hinaus können beispielsweise Smartphone-spezifische Inhalte wie Click-to-Call-Actions (Sie klicken auf die Telefonnummer und können darüber direkt ein Telefonanruf auslösen) eingebaut werden.

Apps

Eine App ist im Vergleich zur mobilen Webseite nicht über den Browser nutzbar. Um sie zu nutzen, müssen Endanwender sie erst downloaden. Das passiert, je nach Endgerät, über das zugehörige Portal (z. B. Android Market oder App Store). Dafür funktionieren Apps häufig online wie auch offline. Dabei kommt es darauf an, ob alle Inhalte bereits in der App vorhanden sind, oder ob die App eine Internetverbindung benötigt, um Inhalte zu aktualisieren. Nehmen wir eine Notizen-App: Für das bloße Eintragen Ihrer Punkte benötigen Sie keine Internetverbindung, da Sie keine weiteren Inhalte in die App laden müssen. Nutzen Sie jedoch die App eines Online-Shops, wird diese nur bedingt ohne Internetverbindung funktionieren. Nicht alle Artikel des Shops werden in der App beziehungsweise auf Ihrem Endgerät gespeichert. Möchten Sie also nach Produkten innerhalb des Online-Shops suchen, muss die App sich die zugehörigen Informationen aus dem Internet ziehen können.

 

Vorteile von mobilen Webseiten

Egal ob mit eigener App oder ohne – in jedem Fall ist es sinnvoll, über responsive oder mobile Webseiten die eigene Online-Präsenz zu unterstützen. In einigen Fällen kann es auch vollkommen ausreichen, ausschließlich mit einer entsprechenden Webseite zu arbeiten und auf eine zusätzliche App zu verzichten.

Sofortige Verfügbarkeit

Sind mobile Webseiten veröffentlicht, sind sie augenblicklich für Anwender abrufbar – egal über welches Smartphone, egal über welchen Browser. Eine App funktioniert nur, wenn diese runtergeladen und installiert ist.

Komptabilität

Mit einer einzigen Webseite können Sie zudem Endgeräte-übergreifend unzählige User ansprechen. Apps müssen in einigen Fällen für die verschiedenen Smartphone-Typen bzw. Betriebssysteme entwickelt und entsprechend „gewartet“ werden.

Außerdem lässt sich eine URL deutlich einfacher in andere Kanäle einbetten und verbreiten, als eine App, beispielsweise via SMS oder über Social Media wie Twitter und Facebook.

Aktualität

Passen Sie Inhalte auf der Website an oder fügen neue Inhalte hinzu, sind diese auffindbar sobald Sie die Änderungen veröffentlicht haben. Bis Änderungen in einer App greifen, muss das entsprechende Update veröffentlicht, an Endanwender kommuniziert und von diesen heruntergeladen werden.

Support und Betrieb

Beim Blick auf den laufenden Betrieb gilt es insbesondere die Aufwände für den nachgelagerten Support und Betrieb im Blick zu behalten. Diese sind gerade für Apps aufgrund des größeren „Gesamtpakets“ (Upgrades, Tests, Komptabilitätsprüfungen, laufende Weiterentwicklung, Anpassungen an Betriebssysteme) höher, als für responsive oder mobile Webseiten.

Auffindbarkeit und Reichweite

Mobile Webseiten sind für Nutzer einfacher zu finden. Egal ob über den normalen Rechner, oder ein mobiles Endgerät: Über ihre Suchergebnisse finden Anwender den Weg zu Ihnen, selbst wenn sie gar nicht konkret nach Ihnen gesucht haben. Denn passen Ihre Inhalte zu den Suchanforderungen des Anwenders, wird Ihre (mobile) Webseite vorgeschlagen. Dabei erfolgt automatisch eine Weiterleitung auf die mobile Version Ihrer Webseite, wenn die Suchanfrage über ein entsprechendes Endgerät lief. Inhalte, die über eine App bereitgestellt werden, werden in Suchergebnissen nicht erfasst. Außerdem: Die Inhalte einer Webseite bzw. die Webseite selber, können Anwender viel einfacher mit anderen teilen, als Inhalte einer App.

Beständigkeit

Die eigene Erfahrung zeigt: Viele Apps werden zwar installiert, geraten dann aber recht schnell in Vergessenheit, oder werden gelöscht. Das betrifft tatsächlich rund 63 % der auf Smartphones installierten Apps. Hohe Download-Quoten eignen sich also nur begrenzt als Indikator für den Erfolg einer App. Und: Einmal gelöscht, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass diese App noch einmal runtergeladen und erneut genutzt wird deutlich. Im Gegensatz dazu kann eine mobile Webseite jederzeit wieder von einem Nutzer aufgerufen werden, ganz nach Bedarf.

Kosten und Zeitaufwand

Eine mobile Webseite ist nicht nur schneller erstellt, als eine App entwickelt, sie ist meist auch günstiger. Insbesondere dann, wenn die App für mehrere Plattformen bzw. Endgeräte (Tablet / Smartphone) und Betriebssysteme entwickelt werden muss.

 

Fazit

Ob eigene App oder responsive Webseite: Es kommt darauf an. Letztlich hängt die Entscheidung ob App oder nicht von Ihren Kunden bzw. Nutzern und Ihrem Use Case ab. Wollen Sie ein interaktives Spiel anbieten, ist eine App sehr wahrscheinlich die geeignetere Lösung. Planen Sie regelmäßig Inhalte zu teilen und möchten für diese eine möglichst große Reichweite erzielen, wird Sie eine gute mobile Webseite glücklicher machen. In wieder anderen Fällen kann es durchaus sinnvoll sein, Nutzern sowohl die mobile Website als auch eine App anzubieten. Stichwort: Online-Shops.

Was für Ihre Zwecke die geeignetere Lösung ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Letztlich sollte immer Ihre Zielgruppe im Fokus stehen. Stellen Sie sich einfach folgende Fragen: Für wen und mit welchem Ziel? Dann finden Sie die Lösung von ganz alleine.

Ob klassische PR, Verbandsarbeit, Investor Relations oder Standortkommunikation: Die Kölnerin hat mehrere Jahre als Kommunikations-Allrounderin auf EU-Ebene für die Erneuerbare Energien-Branche gearbeitet. 2016 trieb die Neugier Laura weiter. Seitdem befasst sie sich Tag für Tag mit den neuesten Entwicklungen im Kontext Digitalisierung, M2M-Kommunikation und dem Internet der Dinge. Hauptberuflich widmet sie sich als Head of Marketing für ein Hamburger Unternehmen im M2M-Umfeld agil und mit großer Begeisterung unterschiedlichen Themen – von SEO und Website-Entwicklung über Marketing-Controlling bis hin zu Business Development.
Quelle Blog WiWo AlligatorTek

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