7 Methoden für ein effizienteres Brainstorming inkl. Tipps

Wie kann man sein Brainstorming effektiver gestalten und welche Tricks es zu beachten gibt.

Brainstorming wird in einer Zeit mit schneller Veränderung und flexiblen Teamstrukturen immer wichtiger. Neben Methoden wie man Brainstorming durchführen kann, ist auch wichtig zu wissen, wie man diese erfolgreich umsetzt um das beste aller Brainstorming Methoden herauszufiltern.

In unserem Artikel 6 erfolgreiche Methoden für Brainstorming & Ideenfindung haben wir schon diverse Methoden beleuchtet, wie ihr effizient mit euch selbst oder mit euren Team Ideen generieren und entwickeln könnt. Nun wollen wir euch erklären was es für Techniken gibt, um noch effizienter zu werden und bessere Ergebnisse zu erzielen.

In jeder Brainstorming Runde wird es klassischer Weise einige Personen geben die sehr viel zu dem Thema sagen und andere die wenig bis gar nichts beitragen. Das ist dann ein Beispiel dafür, wie Brainstorming auch falsch laufen kann.

Der wichtigste Grundsatz um effektives Brainstorming zu haben ist: Quantität und nicht Qualität. Leute müssen verstehen, dass es keine schlechten Ideen gibt, sondern einfach Ideen. Speziell wenn man am Anfang steht, um neue Projekte, Produkte oder Ideen zu entwickeln, braucht man viele Ideen und viel „Input“. Viele der Teammitglieder denken, dass sie die Aussagen filtern müssen und dadurch können wertvolle Ideen oder auch Denkanstösse verloren gehen.

Ein weiterer gängiger Fehler ist, dass Leute glauben, dass es nur einen einzigen Weg beim Brainstorming gibt. Problematisch wird es, da laut einer Studie von Leigh Thompson, 60-75% des Gesagten von nur wenigen Personen kommen und die anderen sich dann auf dieses Thema fixieren und dieses weitergesponnen wird. So wird das Thema fokussiert, obwohl das Ziel wäre über mögliche andere Ideen zu diskutieren.

Brainstorming Methoden für mehr Effizienz in Gruppen

Um diese Fehler zu vermeiden und die Brainstormings effizienter zu machen haben wir euch 7 Methoden zusammengestellt

Brain Writing – Jeder für sich

Im Gegensatz zu Methoden wie „Pinnwandkarten“ ist hier das Ziel, dass niemand die Ideen des anderen sieht und damit keine Möglichkeit für Kritik oder Wertung erfolgen kann. Der Leiter des Brainstormings gibt das Thema vor und jeder vom Team schreibt auf seinem eigenen Zettel die Ideen auf.

Wenn viele introvertierte Personen oder auch starke Beeinflusser in Gruppen vorhanden sind, ist diese Methode sehr wertvoll und hilfreich. Solche individuellen Brainstorming Methoden helfen speziell auch wenn die Gruppendynamik stark sind oder die Gruppe sehr heterogen aufgeteilt ist.

Round Robin Brainstorming – Einmal die Runde

Diese Methode ist ganz einfach umzusetzen. Man setzt alle Teilnehmer in einem grossen Kreis auf und jeder einzelne kommt nach der Reihe dran und muss seine Idee äussern. Der Leiter der Runde notiert alles Gesagte und hält es für die anschliessende Diskussion fest. Wichtig ist hier natürlich, dass keine Ideen bewertet werden oder gar kritisiert, bis jeder die Chance hatte seine Idee zu sagen. Das beste ist, wenn jeder Teilnehmer nur dann sprechen darf, wenn er an der Reihe ist oder wenn die anschliessende Diskussion startet.

Zum Schluss können alle Themen diskutiert werden und jeder kann zu den einzelnen Ideen seinen Input geben, der auch festgehalten wird. Sollte es passieren, dass jemand beim Ideen generieren sagt „Jemand hat meine Idee schon erwähnt“, dann sollte man ihm nochmals Zeit lassen und zum Schluss nochmals fragen. Bis dahin sollte er genug Zeit haben noch eine Ideen sich auszudenken.

Rapid Ideation – Unter Zeitdruck

Grundlegender Gedanke für diese Technik ist, dass Leute unter Druck weniger filtern und weniger „überdenken“. Der Gruppenleiter teilt wichtige Informationen wie Thema, Budget, Einschränkungen, Deadlines etc. mit den Teammitgliedern und dann wird ein Zeitlimit gesetzt. Ziel ist es in kurzer Zeit so viele Ideen und Gedanken rund um das Thema aufzuschreiben und zu sammeln. Dabei können verschiedenste Mittel wie Papier, Post-Its, Whiteboards, Computer etc. benutzt werden. Wichtig ist, dass die Mittel so gewählt werden wie es das Projekt braucht oder sich das Team am wohlsten fühlt und natürlich kann auch alles gemischt werden.

Je nach Komplexität des Themas oder auch nach Grösse des Projekts kann die Zeit zwischen 5 oder auch 45min gewählt werden und sollte nicht zu lang gewählt werden. Somit können alle Personen maximal ihre Ideen aufschreiben aber haben keine Zeit dafür sich in irgendwas zu tief einzudenken.

Starbursting – Fragen stellen

Warum nicht mal den Spiess umdrehen? Diese Technologie beschäftigt sich mit Fragen und nicht mit Antworten. Ziel von diesem Brainstorming ist es so viele Fragen rund um ein Thema wie möglich aufzuwerfen und aufzuschreiben.

Diese Methode ist nicht nur gut wenn man eine FAQ Sektion auf seiner Webseite aufbauen will, sondern auch um komplexe Themen zu bearbeiten. Sie hilft dabei, dass man nicht zu viel übersieht und ist speziell effizient für Teams die häufig dazu neigen Dinge zu übersehen oder zu vergessen. Auch hier ist es wichtig alle Fragen zu notieren und diese zentral aufzubewahren, sowie auch Antworten dazu zu schreiben. Viele der Dinge können im Verlauf des Projekts erweitert werden oder dienen als Hilfe für weitere Entscheidungen.

Figuring Storming – Was würde er denken?

Was würde der Kunde denken? Was würde der Boss davon halten? Was würde ein Celebrity dazu sagen? – Solche und weitere Fragen sind das Ziel beim Figuring Storming. Man versetzt sich in die Lage einer anderen Person und versucht aus deren Perspektive die Fragestellung zu beantworten. Speziell wenn Teams sehr homogen verteilt sind, sind solche Methoden sehr hilfreich. Das versetzt sie in eine andere Lage und zwingt sie mehr „out-of-the-box“ zu denken.

Speziell dass man sich als jemand anderes ausgibt und nicht selbst für die Aussagen verantwortlich ist, kann auch dazu führen, dass kuriose aber auch wertvolle Ideen und Aussagen entstehen bei der Brainstorming Methode.

Trittleiter Methode (Stepladder) – Schritt für Schritt zum Ziel

Die Methode zum Brainstorming ist bereits 1992 entwickelt worden und soll dafür sorgen, dass jeder des Brainstorming Teams einen Beitrag dazu leisten kann ohne von anderen zu stark beeinflusst zu werden.

Zu Beginn verlassen alle Teilnehmer, nachdem das Thema etc. geteilt wurde, den Raum und es bleiben nur zwei Experten im Raum übrig. Diese zwei Spezialisten diskutieren über das Thema und ihre Ideen dazu. Dann kommt ein weitere Spezialist dazu, der im seperaten Raum seine Idee ausgearbeitet hat. BEVOR die beiden bestehenden ihre Ideen vorstellen, darf der neue seine Idee präsentieren. Dies wird dann Schritt für Schritt so weiter gemacht, bis alle Teammitglieder wieder im Raum sind.

Durch den starren Ablauf fühlen sich auch scheue Mitglieder der Gruppe dazu ermutigt ihre Ideen vorzubringen und können somit nicht eingeschüchtert werden durch eine grössere Gruppe. Ein weiterer Vorteil dieser weiterentwickelten Methode ist, dass diese Methode die individuelle Ideen fördert sowie auch die Gruppendiskussion nutzt um diese weiterzuentwickeln. Optimale Gruppengrössen sollten je nach Thema und Komplexität gewählt werden, aber es empfiehlt sich zwischen 5-15 Personen zu benutzen, da mehr Personen meistens nur marginal mehr beitragen können, jedoch der Zeitaufwand umso grösser wird.

Online Brainstorming (Brain-netting)

Einer der Herausforderungen ist immer das Notieren und Archivieren von Ideen. Da viele Firmen sowieso schon über Kollaborations- oder Projekttools verfügen, kann man auch diese dafür verwenden Ideen zu generieren. Dabei können Ideen online erfasst werden und dann für das Team freigegeben werden. Vorteil ist, dass alle Informationen bereits gespeichert wurden und diese für einen späteren Zeitpunkt abrufbar sind.

Mögliche online Tools für Brainstorming (88+ Tools für Unternehmen, Home Office und Remote Work)

  • Kollaborations-Software
  • Projektmanagement-Tools
  • Mindmap Software
  • Word / Excel
  • spezialisierte Brainstorming Software

Brainstorming Generelle Tipps Und Tricks

Generelle Tipps für Brainstorming

Es gibt viele kleine Beispiele wie man das Brainstorming noch verbessern kann. Es hängt natürlich von Firmenkultur, involvierten Personen und auch den eigenen Präferenzen ab.

Brainstorming Musik im Hintergrund

Einige Studien haben gezeigt, dass Musik auch die Gehirnaktivitäten anregen kann. So empfiehlt es sich eventuell Hintergrundmusik laufen zu lassen, die nicht zu laut ist. Speziell instrumentelle Musik, denn Gesang lenkt ab, kann hier hilfreich sein, die Stimmung heben und auch beruhigend wirken. Dabei sollte ein fixes Tempo der Musik und eher gleichmässigere Tonlagen gewählt werden. Klassische Musik und deep house sind dafür geeignete Beispiele.

Klare Themen

Brainstorming erfordert ein klares Ziel und auch eine klare Abgrenzung des Themas. Die Herausforderung für den Teamleiter besteht darin genau zu definieren, wie und was die Teilnehmer diskutieren sollen. Wenn das Thema zu breit ist, kann es sein, dass die Ideen zu weit auseinander gehen und das gewollte Ziel nicht erreicht wird. Es muss auch klar sein unter welchen Bedingungen und Limitierungen gearbeitet bzw. gedacht werden soll.

Quantität für den Anfang

Ziel von Brainstorming ist es einfach Ideen auszuarbeiten. Egal ob gut, schlecht, lang oder kurz ausgearbeitet. Jeder Input muss gewürdigt werden und die Teilnehmer müssen auch darauf getrimmt werden so viel wie möglich zu sagen oder aufzuschreiben. Auch banale, blöde oder gar kuriose Ideen können ein Denkanstoss sein, den man eventuell als Basis für eine weitere Idee nutzt.

Viel Spass beim sammeln eurer Ideen!

Benjamin Talin, a serial entrepreneur since the age of 13, is the founder and CEO of MoreThanDigital, a global initiative providing access to topics of the future. As an influential keynote speaker, he shares insights on innovation, leadership, and entrepreneurship, and has advised governments, EU commissions, and ministries on education, innovation, economic development, and digitalization. With over 400 publications, 200 international keynotes, and numerous awards, Benjamin is dedicated to changing the status quo through technology and innovation. #bethechange Stay tuned for MoreThanDigital Insights - Coming soon!

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