Die 5 Fallen der Digitalisierung verstehen

Die häufigsten Verständnisfallen zum Thema Digitalisierung

Wie die Digitalisierung falsch verstanden werden kann und wie man sich davor schützt die gleichen Fehler zu begehen, zeigen wir hier. Mit den 5 häufigsten Fallen wie Firmen mit der Digitalisierung umgehen und diese falsch verstehen.

Die Digitalisierung ist das Schlagwort der heutigen Zeit schlechthin und führt oft unter Berufskollegen wie auch Freunden und Bekannten zum Gesprächsthema. Dabei erstaunt derweilen, dass falsches oder begrenztes Verständnis zum Thema die Gesprächspartner dazu verleitet, sich entweder mit falschen Aussagen zu brüsten oder mit unwissenden Bemerkung dem ganzen aus dem Weg gehen, um nicht in eine unangenehme Situation zu geraten. Doch welche Fallen verbergen sich hinter dem Thema Digitalisierung?

Dieser Artikel zeigt die häufigsten Verständnisfallen zum Thema Digitalisierung auf und soll helfen, diese besser zu verstehen und damit umzugehen.

Falle 1: Wir haben eine Digitale Strategie, unsere Back-office Prozesse sind jetzt automatisiert

Eines des häufigsten Missverständnisses ist die Automatisierung von Prozessen. Viele Unternehmen glauben, wenn sie Ihre Prozesse automatisieren, haben sie eine Digitale Strategie. Leider ist dies weit gefehlt. Die Digitale Strategie beinhaltet viele Faktoren und muss ganzheitlich angesetzt werden. Dabei wird nicht nur die Digitale Transformation, wo die Prozessautomatisierung hinzu gehört, miteinbezogen sondern auch die Geschäftsmodelle, den Kunden, die Mitarbeiter sowie Marketing und Verkauf. Erst wenn man alle Bereiche miteinbezogen hat, kann man von einer ganzheitlichen digitalen Strategie reden. Doch auch hinter der Digitalen Strategie verbergen sich Fehlerquellen, dazu aber mehr in diesem Artikel.

Falle 2: Wir haben jetzt neue Computer / Software installiert, unser Office ist nun digital

Digital zu sein, heisst nicht einen Computer zu haben, die neuste Software installiert, oder irgendwelche andere Gadgets zu nutzen. Digital zu sein heisst, sich online zu bewegen, sein Unternehmen und seine Produkte digital zugänglich zu machen oder zu vermarkten und so die Reichweite des Angebots zu erhöhen und neue Kunden zu gewinnen. Dabei können auch neue Businessmodelle entstehen. Digitalisierung muss intern wie auch extern durch seinen Nutzen erkennbar sein. Wie bereits in Falle 1 erwähnt, kann dies durch eine ganzheitliche Digitale Strategie erreicht werden.

Falle 3: Wir brauchen keine Digitalisierung, unsere Geschäfte laufen hervorragend

Oft hört man, dass der „Druck“ nicht gross genug ist, um sich um das Thema Digitalisierung zu bemühen. Die Geschäfte laufen gut, die Produkte sind nach wie vor gefragt und die Mitarbeiter vollumfänglich ausgelastet. Die Zahlen sind gut und es sieht so aus, als würde das Wachstum weiter steigen. Ein schwerer Trugschluss zu glauben, dies wird so in den nächsten 2, 5 oder 10 Jahren der Fall sein. Zum Vergleich möchte ich auf Kodak verweisen die nicht an die Digitalisierung der Fotografie geglaubt haben und so den Sprung in das Digitale Zeitalter mit schweren Einbussen bezahlen mussten. Ein anderes Beispiel sind Hersteller von Schreibmaschinen. Viele Hersteller versuchten noch, mit digitalen Komponenten den Verkauf anzukurbeln, der Rest der Geschichte ist ja bekannt.
Doch es gibt auch Erfolgsgeschichten, wie Mariott und Nespresso, die dank des Einbezug der Technologien ihre Produkte und Dienstleistungen verbessern konnten, bevor es zu spät war.

Falle 4: Unsere Mitarbeiter kommen mit der Digitalisierung nicht klar, wir lassen so wie es ist

Die Mitarbeiter werden oft als weiteren Grund vorgeschoben, wieso man sich nicht um Digitalisierung im Betrieb kümmern möchte. Dabei werden Mitarbeiter oft unterschätzt oder schlicht weg Aussen vor gelassen. Bei der Digitalen Strategie und der Digitalen Transformation spielen die Mitarbeiter eine sehr grosse Rolle und müssen so früh wie möglich mit ins Boot genommen werden. In einem ersten Schritt muss das Unternehmen verstehen, welche Probleme die Mitarbeiter in ihrem täglichen Arbeitstag haben. In den darauffolgenden Schritten müssen neue digitale Lösungen zusammen mit den Mitarbeitern oder deren Vertretern erarbeitet und getestet werden. Nicht zu unterschätzen ist anschliessend das Change Management, welches sich nicht nur um die technologische Umsetzung kümmert sondern auch um die Änderungen in der Unternehmenskultur. Mehr auch in diesem Beitrag über die Firmenkultur.

Falle 5: Unsere Kunden möchten keine Digitalen Produkte

Die letzte Falle, wieso sich Unternehmen scheuen die Digitale Transformation anzugehen, ist der Glaube, die Kunden hätten kein Interesse. Ein schönes Zitat dazu lieferte einst Henry Ford, Gründer von Ford Motor Company:

„Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.“

Die Kunden eines Unternehmens werden keine Lösungen anbieten, aber sie haben die Probleme. Und nur diejenigen Unternehmen, welche mit einem Produkt oder einer Dienstleistung ein wirkliches Problem der Kunden lösen können, werden erfolgreich sein. Die Digitalisierung hilft Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen für den Kunden zu verbessern. Mit Hilfe von Methoden wie dem Design Thinking  können Unternehmen Ihre Kunden besser verstehen, in den Lösungsfindungsprozess miteinbeziehen und so Produkte anbieten, welche wirkliche Problem heute wie auch in Zukunft lösen. Dieser Ansatz hilft den Unternehmen die Bereiche zu erkennen, welche durch eine Digitale Transformation unterstützt werden können.

Priska hat über 15 Jahre in der Finanzindustrie gearbeitet, wo sie nationale und internationale IT-Projekte für Großbanken mit großem Erfolg geleitet hat. Ihre Karriere in der IT-Welt begann sie als Quereinsteigerin in die Software Entwicklung. Ihre Fähigkeiten und ihr Fachwissen ermöglichten es ihr, nicht nur für internationale Projekte zu arbeiten, sondern auch in Hong Kong verschiedene Rollen im Projekt- und Produktmanagement zu übernehmen. 2016 verließ sie die Finanzindustrie, um sich auf den Aufbau ihres eigenen Unternehmens zu konzentrieren. Als Geschäftsführerin SKILLS FINDER AG und von TechFace setzt Priska ihre Erfahrung, ihr Wissen und ihre Leidenschaft ein, um Frauen zu unterstützen eine zielgerichtete Karriere in der Technologiebranche zu verfolgen, und sie mit Unternehmen zu verbinden, die sich für Vielfalt und Integration einsetzen. Darüber hinaus half sie beim Aufbau von "Girls in Tech Switzerland", einer globalen Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, Frauen für die Tech Industrie zu gewinnen und zu halten.

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