Datengetriebene Beratung – Revolution der Unternehmensberatung durch datengetriebene Ansätze

Die datengetriebene Beratung hat sich zu einem revolutionären Ansatz entwickelt, der die Macht von Daten und Geschäftsanalysen nutzt, um Entscheidungen zu treffen, Projekte zu priorisieren und strategisch zu planen. Da sich dieser Ansatz auf Daten statt auf Intuition oder Vermutungen stützt, bietet er eine genauere und zuverlässigere Grundlage für Geschäftsstrategien. Die rasche Einführung von Datenanalysen in der Beratung hat zu erheblichen Verbesserungen in verschiedenen Bereichen geführt, darunter Strategieberatung, Prozess- und Betriebsberatung, IT-Beratung, Personalberatung, Marketingberatung und Finanzberatung.

Dieser Artikel soll einen tieferen Einblick in die Vorteile der datengetriebenen Beratung geben, ihre Umsetzung erörtern und ihre potenziellen Herausforderungen und Nachteile für Beratungsunternehmen und ihre Kunden untersuchen.

10 Vorteile der datengetriebenen Beratung

Die datengetriebene Beratung bietet zahlreiche Vorteile, die die Effizienz und Effektivität von Beratungsprojekten steigern können. Durch die Fülle an Daten ist es einfacher geworden, verschiedene Aspekte von Beratung und Projekten zu verbessern. Aus diesem Grund wird auch die Liste der potenziellen Vorteile länger und umfangreicher, da die Auswirkungen der datengetriebenen Beratung in vielen Bereichen zu spüren sein werden

1. Gesteigerte Effizienz in der Beratung: Indem sie sich auf Daten stützen, können Beratungsunternehmen ihre Entscheidungsprozesse rationalisieren und unnötiges Rätselraten vermeiden, was zu effizienteren Projekten führt.
2. Bessere Reputation: Beratungsunternehmen, die datengetriebene Dienstleistungen anbieten, genießen oft einen besseren Ruf und ziehen mehr Kunden und Geschäftsmöglichkeiten an.
3. Upselling-Möglichkeiten: Ein guter Ruf als datengetriebenes Beratungsunternehmen kann zu mehr Gelegenheiten zum Upselling von Beratungsleistungen führen, da Kunden den Wert datengetriebener Ansätze in verschiedenen Aspekten ihres Geschäfts erkennen.
4. Verbessertes Vertrauen der Kunden: Mit datengetriebener Beratung können Unternehmen eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung nachweisen, was das Vertrauen der Kunden stärkt.
5. Verbesserte Transparenz: Die Kunden erhalten ein besseres Verständnis der Daten, die zur Entscheidungsfindung herangezogen werden, was eine offene Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Beratern und Kunden erleichtert.
6. Größere Genauigkeit: Eine datengetriebene Beratung kann zu einer genaueren Entscheidungsfindung führen, da die Daten ein klareres Bild der Situation vermitteln und eine bessere Analyse und Interpretation ermöglichen.
7. Effektive Prioritätensetzung: Mit einem klaren Verständnis der Daten können Berater Projekte und Aufgaben effizienter priorisieren und sich zuerst auf die wichtigsten Bereiche konzentrieren.
8. Bessere Entscheidungsfindung: Die Datenanalyse kann Unternehmen dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, da sie Einblicke liefert, die sonst nicht verfügbar wären.
9. Verbesserte Ergebnisse: Datengetriebene Beratung zielt letztlich darauf ab, die Gesamtleistung des Unternehmens zu verbessern, was zu höheren Gewinnen, größerer Kundenzufriedenheit und vielem mehr führt.
10. Geringere Unsicherheit: Eine auf Daten basierende Entscheidungsfindung verringert die Unsicherheit und erhöht das Vertrauen in die getroffenen Entscheidungen.

Implementierung einer datengetriebenen Beratung

Um einen datengetriebenen Ansatz zu integrieren, sollten Beratungsunternehmen auf bewährte Methoden setzen oder eigene Frameworks entwickeln. Dazu gehören auch die unternehmensweite Ausbildung von Datenmodellen, die Pflege einer datengetriebenen Kultur sowie der Einsatz geeigneter Tools und Plattformen:

1. Verständnis aufbauen: Beratungsunternehmen sollten ihre Berater über den Wert datengetriebener Beratung aufklären und ihnen zeigen, wie sie Daten effektiv sammeln, auswerten und nutzen können. Diese Datenkompetenz sollte Teil der Einarbeitung und des kontinuierlichen Lernens eines jeden Beraters sein.
2. Fördern Sie eine datengetriebene Kultur: Wenn sichergestellt ist, dass jeder im Unternehmen die Bedeutung von Daten versteht, kann ein Umfeld geschaffen werden, in dem datenbasierte Entscheidungsfindung geschätzt wird. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, Daten bei ihrer täglichen Arbeit und ihren Entscheidungsprozessen zu nutzen.
3. Nutzen Sie Tools und Plattformen: Beratungsunternehmen sollten in neutrale Tools wie MoreThanDigital Insights investieren, um Daten effektiver zu sammeln, zu verarbeiten und zu analysieren und so das Vertrauen der Kunden zu stärken. Diese Tools ermöglichen auch eine bessere Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Beratern und Kunden während des gesamten Beratungsprozesses.
4. Ausbildung und Fortbildung: Es ist von entscheidender Bedeutung, die Berater mit dem Wissen auszustatten, das sie benötigen, um Daten effektiv zu nutzen. Unternehmen sollten der Entwicklung eines umfassenden Datenkompetenzprogramms Vorrang einräumen, das Schulungen zu den Grundlagen der Datenwissenschaft, der Analytik (inkl. KPIs) und des maschinellen Lernens umfasst, aber auch allgemeine Best Practices behandelt.
5. Bewährte Praktiken einführen: Entwickeln Sie standardisierte Rahmenwerke und Methoden für die Nutzung von Daten in Beratungsprojekten. Dadurch wird ein einheitlicher Ansatz für alle Projekte geschaffen, der es den Beratern erleichtert, Wissen und Erkenntnisse auszutauschen.

Herausforderungen der datengetriebenen Beratung

Trotz ihrer zahlreichen Vorteile ist die datengetriebene Beratung nicht ohne Herausforderungen:

1. Überwältigende Daten(flut): Projekte können sich in einem Übermaß an Daten verzetteln, was es den Beratern erschwert, die Informationen effektiv zu analysieren und zu interpretieren. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, dass sich die Berater auf die wichtigsten und zuverlässigsten Daten konzentrieren.
2. Fehlende Standardisierung: Da es keine allgemeingültigen Standards für das Sammeln, Auswerten und Interpretieren von Daten gibt, müssen Berater viel Zeit und Mühe aufwenden, um zu verstehen, wie sie mit unterschiedlichen Datensätzen arbeiten sollen. Diese Herausforderung unterstreicht die Bedeutung der Entwicklung standardisierter Methoden und Rahmenwerke innerhalb des Beratungsunternehmens.
3. Principle-Agent-Problem: Unternehmenseigentümer zögern möglicherweise, dem Rat von Beratern zu vertrauen, weil sie Bedenken wegen manipulierter Daten oder voreingenommener Empfehlungen haben. Um dieses Hindernis zu überwinden, sollten Beratungsunternehmen neutrale Bewertungen von Dritten nutzen, um Vertrauen aufzubauen und ihr Engagement für Transparenz und Objektivität zu demonstrieren.
4. Bereitschaft der Kunden und Datenkompetenz: Eine datengetriebene Beratung führt möglicherweise nicht zu den gewünschten Ergebnissen, wenn es dem Kundenunternehmen an Datenkompetenz mangelt oder es nicht darauf vorbereitet ist, datengetriebene Methoden einzusetzen. Berater müssen darauf vorbereitet sein, Kunden zu schulen und ihnen beim Aufbau einer datengetriebenen Kultur in ihren Unternehmen zu helfen.
5. Datenschutz und Datensicherheit: Beratungsunternehmen müssen auf den Schutz sensibler Kundendaten achten und sicherstellen, dass die Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.
6. Falsche Daten und persönliche Voreingenommenheit: Wenn Daten falsch erhoben werden, können Berater zu verzerrten Ergebnissen kommen, die nicht die tatsächliche Stimmung der Kunden widerspiegeln. Dies kann auch passieren, wenn der Berater bei der Erhebung der Datenquellen voreingenommen ist.
7. Ethische Bedenken: Da die datengetriebene Beratung immer mehr an der Tagesordnung ist, müssen ethische Überlegungen berücksichtigt werden, um Datenmissbrauch zu verhindern und den Datenschutz zu gewährleisten. z.B. könnten Daten von Unternehmen A für die Analyse von Unternehmen B verwendet werden.

Ethik und Voreingenommenheit in der datengetriebenen Beratung

Bei der datengetriebenen Beratung ist es entscheidend, ethische Bedenken und Voreingenommenheit zu erkennen und zu berücksichtigen, um eine faire, transparente und objektive Entscheidungsfindung zu gewährleisten. Da Daten in der Geschäftsstrategie eine zentrale Rolle spielen, müssen Berater bei ihrer Arbeit mit Datenerfassung, -analyse und -interpretation hohe ethische Standards einhalten.

Datenschutz und Vertraulichkeit sind beim Umgang mit sensiblen Kundeninformationen von entscheidender Bedeutung. Berater sollten sich an die Datenschutzgesetze halten, die Datenspeicherung und -verarbeitung sichern und Daten nur an autorisierte Personen weitergeben. Die Anonymisierung von Daten und die Einführung strenger Zugangskontrollen können dazu beitragen, Datenschutzrisiken zu minimieren.

Verzerrungen in der datengetriebenen Beratung können aus verschiedenen Quellen wie Stichprobenfehlern, Datenerhebungsmethoden oder subjektiven Interpretationen durch die Berater resultieren. So kann beispielsweise ein nicht repräsentativer Datensatz zu verzerrten Schlussfolgerungen führen. Ebenso können Berater unwissentlich kognitive Voreingenommenheit bei der Dateninterpretation oder -auswahl an den Tag legen, was die Gesamtqualität der Empfehlungen beeinträchtigt.

Um Verzerrungen zu minimieren, sollten Berater Datenquellen validieren und mit Querverweisen versehen, um ihre Zuverlässigkeit und Genauigkeit sicherzustellen. Der Aufbau diverser Beraterteams mit unterschiedlichen Perspektiven kann einen objektiveren Ansatz bei der Datenanalyse fördern. Algorithmische Fairness und Techniken zur Erkennung von Verzerrungen können ebenfalls zu einer fairen und ethischen Datennutzung beitragen.

Beratungsunternehmen sollten sich proaktiv mit ethischen Bedenken und potenziellen Verzerrungen auseinandersetzen. Dies trägt auch dazu bei, die berufliche Integrität zu wahren und den Kunden genaue, aussagekräftige Erkenntnisse zu liefern, die das Vertrauen in datengetriebene Beratung als praktischen Ansatz für fundierte Entscheidungen und geschäftlichen Erfolg stärken.

Wesentliche Fähigkeiten für datengetriebene Berater

Da die Beratungsbranche datengetriebene Ansätze einsetzt, müssen sich Berater anpassen und neue Fähigkeiten erwerben, um relevant und praktisch zu bleiben. Hier sind einige wichtige Fähigkeiten, die datengetriebene Berater besitzen sollten, zusammen mit kurzen Erklärungen:

1. Datenkenntnis: Berater müssen verschiedene Datentypen, -quellen und -formate verstehen und wissen, wie sie Daten effektiv interpretieren und analysieren können. Diese Fähigkeit ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen und den Kunden wertvolle Erkenntnisse zu liefern.
2. Statistische Analyse: Eine solide Grundlage in Statistik ermöglicht es Beratern, genaue Analysen durchzuführen und sinnvolle Schlussfolgerungen aus Daten zu ziehen. Die Beherrschung statistischer Techniken wie Regressionsanalyse und Hypothesentests ist für die datengetriebene Beratung unerlässlich.
3. Datenvisualisierung: Die Fähigkeit, präzise, prägnante und überzeugende visuelle Darstellungen von Daten zu erstellen, hilft Beratern, ihren Kunden komplexe Informationen in einem leicht verständlichen Format zu vermitteln. Tools wie Tableau, Power BI oder D3.js können bei der Erstellung überzeugender Datenvisualisierungen hilfreich sein.
4. Datenmanagement: Datengetriebene Berater müssen in der Lage sein, Daten zu organisieren, zu bereinigen und für die Analyse vorzubereiten. Diese Fähigkeit gewährleistet die Qualität und Konsistenz der Daten und den effizienten Umgang mit großen Datensätzen.
5. Programmier- und Software-Kenntnisse: Die Vertrautheit mit Programmiersprachen wie Python, R oder SQL und die Beherrschung von Datenanalysesoftware wie Excel, SPSS oder SAS sind für die Durchführung fortgeschrittener Datenanalysen und die Erstellung datengetriebener Modelle unerlässlich.
6. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz: Die Kenntnis von Algorithmen des maschinellen Lernens und Techniken der künstlichen Intelligenz verschafft den Beratern einen Vorsprung bei der Erkennung von Mustern und Trends in Daten, so dass sie ihren Kunden genauere Erkenntnisse und Vorhersagen liefern können.
7. Kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeit: Wie bei jedem anderen Beratungsprojekt auch, sind kritisches Denken und Problemlösung von entscheidender Bedeutung. Es ist wichtig, diese Fähigkeiten zu trainieren, insbesondere im Hinblick auf datengetriebenes Denken. Es hilft, Berater in datengetriebenen Problemlösungskonzepten zu schulen.

Herausforderungen beim Übergang von klassischer zu datengetriebener Beratung

Der Übergang zur datengetriebenen Beratung stellt die meisten Beratungsunternehmen vor mehrere Herausforderungen. Durch die stärkere Betonung von datengetriebenen Fähigkeiten, Methoden und Denkweisen kann es eine Herausforderung sein, bestehende Praktiken anzupassen und sicherzustellen, dass die Berater mit den neuesten Technologien vertraut sind. Auch innerhalb des Unternehmens ist ein kultureller Wandel erforderlich, um sicherzustellen, dass jeder Einzelne die Vorteile des Wandels erkennt.

Eine Herausforderung ist die Überwindung von Widerständen gegen Veränderungen. Langjährige Berater (in diesem Fall vor allem „Partner“), die sich auf ihre persönlichen Erfahrungen und ihr Fachwissen verlassen haben, könnten sich durch die zunehmende Betonung datengetriebener Entscheidungsfindung anstelle persönlicher Erfahrungen bedroht fühlen. Es könnte die Befürchtung bestehen, dass ihre Fähigkeiten und Beiträge unterschätzt werden, was zu einem potenziellen Verlust der Arbeitsplatzsicherheit führen könnte.

Der Übergang zu datengetriebener Beratung erfordert einen erheblichen Wandel der Fähigkeiten und Denkweisen. Investitionen in Schulungs- und Weiterbildungsprogramme, um Berater in den Bereichen Datenanalyse, Interpretation, maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz, Programmierung und Software weiterzubilden, sind für einen erfolgreichen Übergang unerlässlich. Darüber hinaus muss die Integration datengetriebener Praktiken in Organisationsstrukturen und Vergütungssysteme erfolgen.

Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen Beratungsunternehmen den Wandel proaktiv angehen, indem sie in die Kompetenzentwicklung investieren und eine Kultur fördern, die persönliche Expertise und datengetriebene Erkenntnisse wertschätzt. Der erste Beratungsbedarf wird also auch intern sein.

Fazit

Datengetriebene Beratung ist ein leistungsfähiges Werkzeug für Berater, das es ihnen ermöglicht, fundiertere Entscheidungen zu treffen, Vertrauen bei den Kunden aufzubauen und die Projektergebnisse zu maximieren. Um erfolgreich von klassischen Ansätzen zu datengetriebenen Ansätzen überzugehen, müssen die Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter in Bezug auf die neuesten Technologien investieren und ihre Unternehmenskultur dahingehend ändern, dass sie Fachwissen und datengetriebene Erkenntnisse schätzen. Auch wenn diese Umstellung anfangs schwierig sein mag, kann sie sich langfristig auszahlen, z. B. durch verbesserten Kundenservice und erhöhte Wettbewerbsfähigkeit in einer sich ständig verändernden Geschäftslandschaft. Organisationen wie McKinsey und Deloitte sind Vorreiter, und es besteht kein Zweifel daran, dass viele andere Unternehmen bald nachziehen werden, indem sie die Möglichkeiten der datengetriebenen Beratung nutzen.

Autor: Benjamin Talin, CEO MoreThanDigital

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