Green Economy – Definition und 20 potenzielle Wirkungsbereiche
Warum ist es wichtig, an eine Green Economy zu denken? Wie sieht die nächste wirtschaftliche Revolution aus?
Green Economy ist ein Begriff, der nicht eindeutig definiert ist, aber bereits von vielen Organisationen verwendet wird. Was ist Green Economy und warum sollten wir damit beginnen, einen Top-down-Rahmen für eine globale Wirtschaftsrevolution zu schaffen?
Neben den „Greenwashing“-Trends und den „Nur-auf-dem-Papier“-Verpflichtungen, von denen wir täglich in den Nachrichten hören, gibt es noch etwas anderes, das sich zu einer neuen Bewegung entwickelt. Es ist die Forderung nach einer neuen Wirtschaft, neuen Regeln und globaler Verantwortlichkeit. Viele nennen es die Grüne Revolution, die nächste industrielle Revolution, den nächsten Kondratjew-Zyklus oder nennen es bei vielen anderen Namen. Aber wenn wir uns nur einige Fakten ansehen, sehen wir, dass sich etwas ändern muss. Wenn wir nur damit rechnen, dass die Weltwirtschaft um 3 % pro Jahr wächst, dann werden wir in etwa 100 Jahren eine fast 20-mal größere Wirtschaft haben (19,219-mal größer, um genau zu sein). Aber schon jetzt haben wir den größten Teil der verfügbaren guten Böden, mehr als die Hälfte des Süßwassers verbraucht und zerstört und stoßen mehr Schadstoffe und Treibhausgase aus, als unser globales Ökosystem jetzt schon verkraften kann.
Unbegrenztes Wachstum in einer Welt mit begrenzten Ressourcen ist einfach nicht möglich. Wirtschaftswachstum ohne soziale Ausgrenzung und modernen Kolonialismus war und wird ebenfalls nicht möglich sein. Viele Faktoren schränken die Art und Weise ein, wie unsere Wirtschaft funktioniert und in Zukunft funktionieren wird, und deshalb wurde seit Jahren ein neuer Begriff eingeführt- „The Green Economy“.
Aber was bedeutet er und warum sollten wir uns dafür interessieren? Die Green Economy wird eine der größten Umwälzungen in unserer Wirtschaft seit langem sein, und sie wird jeden betreffen – wenn sie denn kommt. Die Herausforderungen für die Green Economy und all ihre Dimensionen und betroffenen Bereiche sind breit gefächert und erfordern ein internationales integriertes Engagement für den Wandel.
Index
Was ist die Green Economy?
Die Green Economy wird im weitesten Sinne durch geringe Kohlenstoffemissionen, effiziente Ressourcennutzung und soziale Integration definiert. Sie wurde erstmals 2011 im Green Economy Report des UNEP erwähnt. Green Economy ist mit ökologischer Ökonomie verwandt, aber sie ist ganzheitlicher und umfasst auch politische Lobbyarbeit und staatliche Interaktionen mit einem breiteren Blickwinkel auch auf die Gesellschaft.
Verschiedene Quellen erwähnen eine Reihe von Bereichen, die für die neue (grüne und integrative) wirtschaftliche Zukunft angegangen werden müssen. Dazu gehören der Bedarf an neuen Beschäftigungs- und Einkommensformen, ein grüner und nachhaltiger Finanzmarkt und Investitionen, public-private Wirtschaftsaktivitäten, eine grüne Infrastruktur und die Schaffung von Vermögenswerten, grüne Energie und auch die Verhinderung des Verlusts der biologischen Vielfalt, der Schutz des globalen natürlichen Ökosystems und der soziale und wirtschaftliche Wert grüner Werte wie unserer Natur.
Green Economy mag logisch klingen und auch leicht zu erklären sein, aber die Umsetzung dieser Idee in die Praxis ist eine sehr komplexe Aufgabe, die viele neue Technologien, technologische Fortschritte, aber auch eine Veränderung der Gesellschaft und vor allem der persönlichen Interessen erfordert. Green Economy bedeutet neue Lebensweisen (z. B. grünes Stadtdesign), neue Wirtschaftsweisen (z. B. Wertschöpfung welche nicht nur monetär ist), neue Wege der Unternehmensorganisation (z. B. Stakeholder vs. Shareholder-Value) und auch neue, weltweit durchsetzbare Umweltstandards.
Damit Green Economy wirklich funktioniert, müssen wir in der Lage sein, auf verschiedenen Ebenen über alle Kontinente, Sektoren und auch Interessengruppen hinweg zu informieren, aufzuklären und zu agieren. Nur dann kann das Engagement aller Sektoren sowie von politischen Entscheidungsträgern, Unternehmen und allen Einzelpersonen den notwendigen Wandel für eine grünere Wirtschaft und eine nachhaltige Zukunft bewirken.
Green Economy vs. Inklusive Green Economy
Wie bereits erwähnt, gibt es auch unterschiedliche Bezeichnungen und Konzepte. Viele Rahmenwerke unterscheiden nicht zwischen einer inklusiven Green Economy und einer reinen Green Economy.
Hier ist eine kurze Erklärung des Unterschieds:
- Green Economy – Umwelt und Wirtschaft
Viele Rahmenwerke erwähnen nur Green Economy, beziehen aber auch soziale Werte mit ein. Andere differenzieren und sehen nur die Verbindung zwischen Umwelt und Wirtschaft als gemeinsame Grundlage für eine effizientere Wirtschaft, aber auch für ein widerstandsfähigeres ökologisches Ökosystem. - Inclusive Green Economy – Umwelt, Wirtschaft und Soziales
Die Europäische Union unterscheidet z. B. zwischen Green Economy und einer integrativen Green Economy. Die sozialen Elemente und die Auswirkungen auf das allgemeine menschliche Wohlbefinden werden gesondert erwähnt. Es geht um Inklusion, mehr Gleichheit und auch um eine gerechte Verteilung der Lasten (z. B. der Umweltauswirkungen).
Grundsätze für die Green Economy
Kombiniert man die von Organisationen auf der ganzen Welt (ECLAC, EEA, UNEP und OECD) vorgestellten Grundprinzipien, ergibt sich ein klares Bild, wohin die Reise gehen sollte. Es ist wichtig zu verstehen, dass es keinen klaren „Top-Down“-Rahmen gibt, der dabei hilft, die Green Economy und ihre Umsetzung zu planen, zu priorisieren und zu messen. Derzeit basiert alles auf „Bottom-up“-Ansätzen, die nicht aufeinander abgestimmt sind, und die meisten Projekte versuchen, die Probleme auf eigene Faust zu lösen, ohne dass eine globale, multinationale oder regionale Governance vorhanden ist.
Einige Grundprinzipien der Green Economy:
- Konsistente Prinzipien für eine nachhaltige Entwicklung
- Gerechtigkeit und Fairness innerhalb und zwischen den Generationen
- Vorsorgender Ansatz für soziale und ökologische Auswirkungen
- Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ökosysteme
- Wertschätzung des natürlichen und sozialen Kapitals einschließlich verbesserter Governance, Lebenszykluskostenrechnung, Umweltbilanzierung und Internalisierung externer Kosten
- Effiziente und nachhaltige Ressourcennutzung, Produktion und Verbrauch
- Makroökonomische Ziele zur Schaffung von grünen Arbeitsplätzen, Beseitigung der Armut, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum in (nachhaltigen) Schlüsselsektoren.
Green Economy – 20 Wirkungsbereiche und Dimensionen
Wie bereits erwähnt, sollte die Green Economy Auswirkungen auf fast alle Bereiche unseres Lebens haben. Dazu gehören die Art und Weise, wie unsere Wirtschaft funktioniert, der Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und der Natur selbst, aber auch die Wahrung eines gerechten und sozialen Gleichgewichts in unserer Gesellschaft.
Entscheidend ist, dass es sich hierbei um einen Bottom-up-Ansatz handelt, ohne dass ein klarer Top-down-Rahmen vorgegeben und koordiniert wird. Aus diesem Grund werden in diesem Artikel viele Themen behandelt, aber die Liste ist nicht abschließend und nicht endgültig und könnte in Zukunft aktualisiert werden. Diese Liste wurde von der UNECE-Lenkungsgruppe für Umweltprüfungen erstellt und soll die wichtigsten Bereiche hervorheben. Ich habe auch die Bereiche „Innovation“ und „Bergbau“ aus der EAA aufgenommen.
20 Bereiche, die ein grüner Wirtschaftsrahmen in Zukunft umfassen könnte:
1. Bewusstseinsbildung
Fast alle Programme versuchen, das Bewusstsein von Einzelpersonen, Unternehmen und auch auf politischer Ebene zu schärfen. Je nach Programm gibt es auch spezielle Absichten für mehr Bewusstsein, insbesondere in Schulen. Bewusstseinsbildung und der Aufbau von Verständnis sind ein wichtiger Teil einer erfolgreichen Transformation – siehe auch „Bildung und Fähigkeiten“.
2. Bildung und Qualifikationen
Vor allem die für eine Green Economy erforderlichen künftigen Fähigkeiten sind einer der wichtigsten Pfeiler in den meisten Programmen auf der ganzen Welt. Von der Grundausbildung in Schulen bis hin zu speziellen Programmen an Universitäten gibt es viele Initiativen, die verschiedene Bereiche abdecken. Für die meisten Branchen sind Experten für grüne Energie, nachhaltige Investitionen und auch handwerkliche Fähigkeiten (z. B. Elektriker) der Schlüssel für eine erfolgreiche grüne Transformation.
3. Beschäftigung
Die globale Umstellung wird besonders schwer zu bewältigen sein. Die meisten Programme erwähnen diesen Wandel nicht ausdrücklich, aber er wird ein Schlüsselbereich für den Erfolg sein, wenn wir wollen, dass dieser globale Wandel funktioniert. Wir müssen den Wandel in der Wirtschaft und auch bei den Arbeitskräften bewältigen, von Arbeitsplätzen mit Kohlenstoffemissionen zu Arbeitsplätzen in der Green Economy. Dieser Bereich ist besonders schwierig zu bewerkstelligen, da wir große Teile der Wirtschaft umstellen müssen und dies in der Regel Jahrzehnte dauert, um den Übergang erfolgreich zu gestalten. Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Regierungen müssen eng zusammenarbeiten, um den Zusammenbruch der Beschäftigung in einigen Branchen zu bewältigen und die Arbeitskräfte auf umweltfreundlichere Arbeitsplätze umzustellen.
4. Erneuerbare Energie
Über 80 % unserer Energie stammt aus fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas und Kohle. (Quelle). Es bedarf eines globalen Engagements, um natürliche Energiequellen besser zu nutzen und auch die dafür notwendige Infrastruktur bereitzustellen. Ohne einen globalen Rahmen und auch ohne Hilfe für Entwicklungsländer wird es eine große Lücke in der Energieversorgung geben. Neben Solar- und Windenergie umfasst dieser Bereich auch nachhaltige Wasserkraft, Biokraftstoffe und die Nutzung nachhaltiger Biomasse.
5. Energie-Effizienz
Nach Angaben der EIA gehen etwa 66 % (Quelle) unserer Primärenergie durch Ineffizienz, Transport, Umstellung und andere Variablen im Prozess verloren. In einigen Gebieten liegt die tatsächliche Energieeffizienz bei nur 5 % (kurz: 95 % der Energie verloren gehen). Dies wird vor allem eine wissenschaftliche Anstrengung sein, um bessere Materialien zu finden, bessere Netze und Energienetze zu bauen, aber auch um die Kosten der Energiewende zu senken. Wir müssen uns aber auch damit befassen, wo wir in unserem täglichen Leben Energie verbrauchen, wie Städte gestaltet sind und die Effizienz von Privathaushalten über die Mobilität bis hin zu Industrieanlagen und dem globalen Verkehr steigern.
6. Mobilität
Verschiedene Initiativen haben die Mobilität als Kernstück ihrer Bemühungen. Mobilität hat neben CO2- und Energieeffieicney auch andere Auswirkungen wie Luftqualität, Emissionen und Lärm, die genannt werden und angegangen werden müssen. Mit einem Anteil von etwa einem Drittel an der gesamten heute verbrauchten Energie macht der Verkehr einen großen Teil unseres CO2-Fußabdrucks und unserer Umweltbelastung aus. Das Ziel muss auch eine globale Lösung sein, da die derzeitigen lokalen Vorschriften die Probleme in der Regel nur in andere Länder verlagern (z. B. werden alte Karten in Entwicklungsländer exportiert, anstatt sie abzubauen). Auch eine neue Denkweise ist erforderlich. Die Politik hat jetzt das Problem, dass sie einerseits die Automobilindustrie unterstützen will (wegen der Arbeitsplätze, des Wirtschaftswachstums usw.), aber andererseits müssen wir darüber nachdenken, wie wir Autos aus den Städten verbannen, die Anzahl der persönlichen Fahrzeuge limitieren und Städte so gestalten können, dass sie autofrei und fußgänger- und radfahrerfreundlich sind.
7. Industrie
Ein globaler Wandel muss auch in der Industrie stattfinden. Nach der Mobilität ist sie der zweitgrößte Energieverbraucher mit einem weiteren Drittel des weltweiten Energieverbrauchs. Aber auch Emissionen und Abfälle sind ein Problem, das für eine grünere Wirtschaft in Angriff genommen werden muss. Viele Länder haben bereits lokale Pläne für eine umweltfreundliche Produktion (z. B. EU Green Deal, Made in China 2025 usw.), aber derzeit sehen wir auch, dass die meisten Unternehmen aufgrund eines fehlenden globalen Rahmens ihren negativen globalen Fußabdruck in Länder auslagern, in denen niedrigere Standards gelten.
8. Innovation
Die meisten genannten Bereiche umfassen viele verschiedene Arten von Innovationen. Neue Materialien, neue Verfahren, neue Energiequellen, neue wirtschaftliche Geschäftsmodelle und wir könnten noch Hunderte anderer Themen aufzählen. Auf globaler Ebene müssen mehr Investitionen und mehr Engagement für neue Technologien und Anwendungen getätigt werden. Vor allem Partnerschaften innerhalb der Industrie, aber auch öffentlich-private Partnerschaften sind notwendig, um den technologischen Sprung zu ermöglichen, den wir brauchen.
9. Governance und Partnerschaften
Globale und lokale Governance ist eine Schlüsselrolle, die es zu etablieren gilt. Dazu gehören auch institutionelle Vereinbarungen, multilaterale Umweltvereinbarungen und vor allem auch Leistungsüberprüfungen. Ohne diese Führungsrolle wird es schwierig sein, globale Partnerschaften zu steuern und durchzusetzen. Daher wird dieser Bereich derzeit von vielen Initiativen der Green Economy gefordert, aber nie global umgesetzt.
10. Umweltberichterstattung
Wie bereits erwähnt, muss es auch ein gemeinsames Verständnis und einen gemeinsamen Rahmen für die Messung, Analyse und Berichterstattung geben. Ohne eine gute Berichterstattung kann es zu viel Greenwashing und zur Umgehung der Politik kommen.
11. Nutzung des Naturkapitals
Im Mittelpunkt der meisten aktuellen Initiativen stehen immer auch das Naturkapital und die richtige Nutzung der natürlichen Ressourcen. Dazu gehören natürliche Ressourcen wie Wälder, Ozeane und Land, aber auch die Landwirtschaft und die Urbanisierung. Die Verschlechterung von Land, Wasser, Boden und biologischer Vielfalt wird ebenfalls erwähnt, da sie eine direkte Folge der Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen ist.
12. Lebenszyklus-Analyse
Die Nachhaltigkeitsbewertung über den gesamten Lebenszyklus (Life Cycle Sustainability Assessment, LCSA) bewertet die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen (negativ oder positiv) von Produkten. Dieses Verständnis sollte für eine bessere Entscheidungsfindung genutzt werden, da wir derzeit nur einen begrenzten Überblick über die Auswirkungen verschiedener Produkte und Waren auf die drei Faktoren Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft haben.
13. Wassereffizienz in industriellen, ländlichen und städtischen Gebieten
Auch wenn es direkt mit der Kategorie „Nutzung des Naturkapitals“ zusammenhängt, sind Wasser und Wassernutzung für die meisten Rahmenbedingungen ein wichtiger Bereich. Derzeit ist der größte Teil des verfügbaren Trinkwassers in Gefahr, verschmutzt oder unbrauchbar zu werden. Darüber hinaus herrscht in vielen Ländern der Welt ein Mangel an Wasser für die Trinkwasserversorgung, aber auch für die Landwirtschaft.
14. Umweltgesamtrechnung (Environmental Accounting)
Die Durchsetzung des Umweltrechnungswesens könnte das Bild ebenfalls stark verändern. Die Umweltgesamtrechnung versucht, die negativen externen Effekte einzubeziehen, die normalerweise nur von der Gesellschaft getragen werden. So zerstören z.B. Kohlekraftwerke die Umwelt, trocknen Sümpfe aus, verbrauchen viel Wasser und verschmutzen auch die Luft. Die Gesellschaft hat mehr Kosten für die medizinische Versorgung und muss in den meisten Fällen für die Beseitigung der Verschmutzung aufkommen. – Bei der Umweltbilanzierung müssen die Faktoren „Input“ und „Output“ der Umwelt in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
15. Nachhaltiger Konsum und Produktion
Bei einem der großen Ziele der UN und anderer Initiativen geht es auch darum, wie wir unsere Güter des täglichen Lebens nutzen und produzieren. Fast-Fashion-Abfälle, Lebensmittelabfälle und viele andere Themen gehören zu diesem Bereich. Mit effizienteren Produktionsmethoden und auch weniger Verbrauch/besseren Verbrauchsmustern können wir einen Großteil der CO2-Emissionen und des Ressourcenverbrauchs vermeiden.
16. Bergbau
Obwohl er nur in einer Initiative erwähnt wird, ist er dennoch ein wichtiger Teil, da allein die Bergbauindustrie bis zu 7% der weltweiten CO2-Emissionen verursacht und viele weitere Probleme wie bspw. Verschmutzung, soziale Ungerechtigkeit uvm.. Effizientere Prozesse, eine bessere Energienutzung, aber auch eine bessere Ressourcennutzung könnten die Umweltauswirkungen der Bergbauindustrie auf den globalen Fußabdruck begrenzen.
17. Tourismus
Der Tourismus verursacht weltweit eine Menge Probleme. Er ist für fast 5 % des vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes verantwortlich, belastet aber auch den Boden, die Meere und andere Umweltbelastungen. Nachhaltiger Tourismus, aber auch lokaler Tourismus wird einer der Eckpfeiler für viele Regionen sein. Viele Regionen und sogar Länder auf der ganzen Welt sind stark vom Tourismus und den daraus resultierenden Einnahmen abhängig und stehen vor großen Herausforderungen.
18. Integrierte Politik und globale Governance
Ohne eine globale Governance und Rechenschaftspflicht ist es schwierig, Regeln auf breiterer Ebene durchzusetzen. Dies wäre nur möglich, wenn die Regierungen als eine Partei entscheiden und auch als eine globale Einheit handeln. Eine integrierte Politik und Entscheidungsfindung würde auch mehr Interdependenz, längere Entscheidungsfristen und mehr Formalität bedeuten, aber nur so kann gewährleistet werden, dass die Welt gemeinsam handelt. Derzeit gibt es noch nicht einmal eine globale Zusammenarbeit.
19. Soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR)
Die Liste der Bereiche, die die meisten Initiativen abdecken, umfasst oft auch die Wirtschaft. Die soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) muss präsent sein und die Unternehmen müssen mehr Verantwortung übernehmen. Die meisten CSR-Programme funktionieren immer noch nicht so, wie sie beabsichtigt sind, und werden oft zu Greenwashing-Zwecken eingesetzt. Es gibt auch keinen gemeinsamen Rahmen, um CRS-Aktivitäten zu messen, zu analysieren und vergleichbar zu machen, so dass ein gemeinsames Verständnis hohe Priorität hat.
20. Umweltverträglichkeitsprüfung und strategische Folgenabschätzung (SIA und EIA)
In vielen Initiativen wird auch auf die Notwendigkeit einer besseren Bewertung von Maßnahmen, Projekten und Programmen hingewiesen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (Environmental Impact Assessment EIA) konzentriert sich mehr auf die Bewertung der vorgeschlagenen Projekte auf der Grundlage sozialer, wirtschaftlicher, kultureller und (menschlicher) gesundheitlicher Aspekte. Bei der Strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung (Strategic Impact Assessment SIA) werden die wichtigsten alternativen Vorschläge geprüft, bevor ein neues Projekt in Angriff genommen wird. Bei allen Bewertungen müssen positive und negative Ergebnisse berücksichtigt werden, und die Entscheidungsträger sollten in die Lage versetzt werden, ihre Entscheidung auf mehr Faktoren als nur finanzielle Ergebnisse zu stützen. Auch hier fehlt ein gemeinsamer Rahmen.
Probleme und Herausforderungen für die Green Economy
Da es nur ein Team für Green Economy gibt, stehen wir eindeutig vor einigen Herausforderungen. Wie bereits erwähnt, gibt es kein klares Verständnis, keine klare Steuerung, keine gemeinsamen Rahmenbedingungen und viele weitere Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Die globale Green Economy hat noch …
- Kein klarer „Top-Down“ Rahmen
- Keine globale Steuerung
- Keine klaren Leitlinien
- Keine Messbarkeit
- Keine Rechenschaftspflicht
- Schwache Definition von „Green Economy“ – noch kein gemeinsames Verständnis
Der Europäische „Green Deal“
Der Europäische Grüne Deal ist eine ehrgeizige, von der Europäischen Kommission institutionalisierte Gesetzgebung, die den Weg in eine nachhaltigere und wohlhabendere Zukunft ebnet. Mit der Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2050 legt der Deal einen Fahrplan für die Zukunft fest, der darauf abzielt, unsere wertvolle Umwelt zu schützen und gleichzeitig unsere Wirtschaftsleistung zu steigern. Die Hauptziele der Ökologisierung Europas beruhen auf sauberen Energiequellen wie erneuerbaren Energien und Kreislaufwirtschaft, effizienteren Bauvorschriften, verbesserten Verkehrssystemen und nachhaltigen Landnutzungsmethoden. Es wird erwartet, dass diese kollektiven Bemühungen viele neue Arbeitsplätze schaffen werden, z. B. in der Erzeugung erneuerbarer Energien, in Initiativen zum Schutz der Tierwelt und in grünen Industrien wie dem Recycling.
Darüber hinaus fördern avantgardistische Forschungsinvestitionen in fortschrittliche Technologien die Zusammenarbeit zwischen gleichgesinnten Nationen bei der digitalen Transformation für sauberere Produktionstechniken. Dies erleichtert es Unternehmen und Bürgern gleichermaßen, ein gesünderes Leben mit einem höheren Lebensstandard zu führen, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen oder die öffentliche Sicherheit zu gefährden.
Der europäische Green Deal dient auch als Beispiel dafür, wie eine Green Economy in der Praxis aussehen könnte, auch wenn es noch viele Lücken und Unbekannte gibt.
Schlussfolgerung und Empfehlung
Derzeit gibt es weder einen klaren Rahmen noch eine Definition seitens internationaler Organisationen. Dies bedeutet, dass es große Unterschiede im Verständnis und keine Governance für eine abgestimmte Ausführung gibt. Dies führt zu Missverständnissen, öffnet die Tür für Greenwashing und schränkt die internationale Koordination und Integration von Projekten ein.
Verschiedene Rahmenwerke betonen immer noch unterschiedliche Bereiche und schließen z. B. die Verteilung des Wohlstands (UN-Ziele) ein, während andere die Schaffung von Arbeitsplätzen oder den fairen Handel ebenfalls zur Green Economy zählen. Daher sind die Ziele nicht klar definiert, die meisten Institutionen haben ihre eigenen Vorstellungen von einer Green Economy und es gibt deutliche Lücken und regionale Unterschiede.
Als Empfehlung wäre es notwendig, einen klaren Rahmen von oben nach unten zu skizzieren und ein dringend benötigtes globales Verständnis der gleichen Prinzipien, Regeln und Governance einer grünen Wirtschaftszukunft zu entwickeln. Dies würde eine Angleichung der internationalen Institutionen, klare Bewertungs- und Berichterstattungskriterien, einen integrierten Informationsaustausch und auch ein globales Unterstützungssystem für eine schnelle und effektive Umsetzung erfordern.
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