Das Coronavirus und weitere Fremdwörter – Wie überlebe ich als KMU?

So nutzen Sie Covid-19 als Chance für mehr Erfolg als KMU

Coronavirus, Home Office, Remote Work, Digitale Transformation. Was soll ich als KMU mit diesen Fremdwörtern bloss anfangen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie die „Krise“ in eine Chance für mehr Erfolg umwandeln.

Das Coronavirus (COVID-19) beunruhigt weiter. Die negativen Schlagzeilen in den News nehmen nicht ab. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU’s) leiden schwer. Die staatlichen verordnete Wirtschaftskrise wird uns wohl oder übel noch bis in den Sommer begleiten. Nützliche Tipps zur Hygiene (Tipps des Schweizer BAG) und soziale Distanzierung prägen unseren Alltag. Bilder über absurde Panik und fragwürdige Hamsterkäufe machen weiterhin die Runde.

Wir von More Than Digital stehen Unternehmern bei Seite. Unsere zahlreichen Artikel über Hilfestellung für Unternehmen bei Covid-19 sollen Sie dabei unterstützen. Doch es stellt sich immer wieder die Frage, was ich als Unternehmer mit all diesen Fremdwörtern soll. Home Office, Remote Work, digitale Transformation oder Blockchain Technologie? Was soll ich damit anfangen und wie hilft mir all dies während dieser Corona-Krise. In diesem Artikel gehen wir bei der Beratung für KMU und Start-Ups einen Schritt weiter. Wir möchten Ihnen einige Möglichkeiten aufzeigen, wie sich erfolgreiche Unternehmen und Führungskräfte auf solche Zeiten vorbereiten und wie Sie jede „Krise“ in eine Chance für zukünftiges Wachstum umwandeln.

Das Coronavirus drückt die Geschäftsergebnisse

Für 2020 erwarten Ökonomen, dass 75% der kleinen und mittleren Industrieunternehmen (KMU), ein negatives Geschäftsjahr erleben. Fast die Hälfte der Unternehmer rechnen mit einem schweren Einbruch. Doch, was sind eigentlich die Hauptgründe dafür? Nun, die Liste ist sehr lang. Es beginnt bei verboten von Geschäftsreisen und den Verlust wichtiger Mitarbeiter. Unterbrochene Lieferketten oder Rückgang der Nachfrage bleiben ein akutes Problem. Messen sind auch alle gestrichen. Kunden-Beziehungspflege und Neukunden-Gewinnung wird zur Herausforderung. Das Coronavirus wird mit Sicherheit geschäftlichen Schaden hinterlassen.

Auswirkung von Covid-19 auf unsere Wirtschaft

Die Schweiz erwartet in 2020 eine Rezession. Gemäss dem Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) wurde die BIP-Prognose auf -1,3% gesenkt (Stand März 2020). Die Arbeitslosenquote wird in der Schweiz mit 2,8% deutlich ansteigen. Doch die Schweizer schauen auch bereits positiv in die Zukunft.

Für das kommende Jahr (2021) erwarten wir ein Wirtschaftswachstum von +3,3%

sagt Eric Scheidegger vom SECO. Das voraussichtliche Wachstum wird also noch stärker als bisher erwartet. Mario Ohoven vom BVMW, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft, sagte kürzlich:

Das Coronavirus wird unser Wachstum in Deutschland deutlich dämpfen. 25% der BVMW-Mitglieder spüren die Auswirkungen bereits.

Das gleiche, düstere Bild, spiegelt sich auch in der Österreichischen Wirtschaft wieder. Deutschland ist und bleibt der wirtschaftliche Motor der europäischen Union. Ohne Wachstum in Deutschland wächst kaum ein Land auf dem Europäischen Kontinent. Global gesehen spielt natürlich auch die Situation in China eine grosse Rolle. Experten gehen davon aus, dass ein Wachstumsrückgang in China um 1%, für Deutschland ein Minus von 0,2% bedeutet. Nach diesen Einschätzungen von Experten aber zurück zum eigentlichen Thema.

Krisen und Viren, hatten wir das nicht schon?

Doch! Die Corona-Krise ist ja eigentlich nichts neues. Wirtschaftskrisen und tödliche Viren kennen wir seit längerem. Zur Erinnerung zwei Beispiele:

Das SARS Virus – November 2002

Durch die SARS-Epidemie gingen auch schon Einzelhandelsumsätze zurück. Bereits in 2002 mieden Menschen Supermärkte. Alleine in der Luftfahrt wurde der damalige wirtschaftlichen Schaden auf 10 Milliarden USD beziffert. Doch wir wachsten weiter.

Die Schweinegrippe – April 2009

Die weltweite Pandemie des „Schweinegrippe Virus“ konnte uns auch nicht viel anhaben. Zur Erinnerung: 214 Länder waren durch Infektionen betroffen. Logistiker verzeichneten einen Auftragsrückgang von rund 21%. Die Zahl der Flug-Passagiere ging um 11% zurück. Doch die meisten Unternehmen kamen noch stärker aus dieser Krise heraus. Wie das? Lesen Sie weiter! Wir erklären Ihnen, wie auch Sie sich und Ihr Unternehmen stärken können.

Krisen-Management – das 1×1 für KMUs

Für einmal sind sich Experten in Zeiten von Covid-19 über zwei Dinge einig: 1. ist jede positive Nachricht willkommen und 2. sind gute Tipps gefragt, wie sich ein KMU auf solche wiederkehrenden Krisen vorbereiten soll. Nachfolgend 3 wertvolle Ratschläge, wie Sie Ihr Unternehmen für eine Wirtschaftskrise fit machen und wie sich erfolgreiche Unternehmer jetzt in Startposition begeben, um vom zukünftigen Aufschwung gleich doppelt zu profitieren.

1. Die generative Krisenmanagement-Kultur in erfolgreichen Unternehmen

Ein professionelles Krisenmanagement ist auch für KMU unumgänglich. Leider für viele Unternehmer auch ein Fremdwort. Oft falsch verstanden. Denn Krisenmanagement bedeutet Vorbereitung auf eine Krise und eben nicht Reaktion auf eine Krise. Es geht also um optimale Vorbereitung. Für einige Coronavirus-Betroffenen jetzt wohl zu spät. Aber die nächste Wirtschaftskrise kommt bestimmt. Hiermit vermeiden wir, dass unter Druck falsche Entscheidungen getroffen werden. Fatale Folgen, falls unser Unternehmen nicht optimal vorbereitet ist, sind logisch. Ergo, beginnen Sie im 1. Schritt der Krisenbewältigung damit, Ihre Krisenmanagement-Kultur auf die Stufe „Generativ“ zu bringen.

Crisis Managment Culture
Die 5 Stufen der Krisenmanagement-Kultur Quelle: marcelisler.com
Die 5 Stufen der Krisenmanagement-Kultur © marcelisler.com

Anmerkung: Wer nicht vorbereitet war, der hat nun sicherlich genügend Zeit sich auf das nächste mögliche Krisenszenario vorzubereiten. Wir werden also generativ! Unser Unternehmen ist vorbereitet, wachsam und widerstandsfähig. Um dies zu erreichen, führen wir nachfolgende 5 Schritte durch:

  1. Die Vorbereitung auf mögliche Krisen
  2. Die Prävention
  3. Identifikation möglicher Problemstellungen
  4. Erholung nach der Krise
  5. Überwachung sämtlicher Aspekte mit Augenmerk auf Finanzen, Supply-Chain, Prozesse & Ressourcen

Vorbereitung ist demnach die halbe Miete. Sollten Sie unsicher sein, ob Sie sämtliche Aspekte abgedeckt und gesichert haben, dann holen Sie sich unbedingt externe Hilfe. Denn nach jedem Aufschwung folgt mit Sicherheit eine neuerliche Krise. Nun zum 2. Tip.

2. Genau jetzt sollten Sie antizyklisch investieren

Wir staunen immer wieder, wie schnell doch gelerntes vergessen geht. Jede Schule und jedes Buch über Betriebswirtschaft predigt antizyklisches Verhalten. Doch viele Unternehmer vergessen genau dies in Krisenzeiten. Antizyklisch investieren ist jedoch der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Vor allem, wer nach einer Wirtschaftskrise schnell wieder erfolgreich oder besser, noch erfolgreicher sein will. Daher gilt nach wie vor: Investieren Sie in schlechten Zeiten! Nur so gewinnt man den Wettbewerb.

Gerade jetzt, in schwierigeren Zeiten ist es wichtig, antizyklisch zu investieren. In das Unternehmen, aber auch in sich selbst. Das operative läuft auf Halbmast, also nutzen Sie die kostbare Zeit. Optimieren Sie Prozesse oder bilden Sie sich und Ihre Mitarbeitenden weiter. Potential gibt es mit Sicherheit fast überall. Sie investieren in zukünftiges Wachstum und genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Somit kommen wir zum letzten Ratschlag in dieser Serie.

3. Hilfe von externen Experten einholen

KMU’s und deren Kader üben sich ständig in Selbsthilfe. Autodidaktische Weiterbildung ist sicher nicht schlecht. Doch die Frage stellt sich: Ist das auch wirklich effizient und effektiv? „Berater sind nur etwas für grosse Unternehmen“, höre ich oft. Was ich auch ständig seitens KMU höre ist: „Interim Manager? Was soll ich mit einem Manager“. Mir scheint, als ob es etwas schlechtes ist, sich Hilfe von extern zu holen. Was in Grossunternehmen zum Tagesgeschäft gehört, wird in kleineren Unternehmen schlicht verpönt. Ausser ein Berater ist ein enger Freund des Inhabers oder das Wasser steckt einem wirklich bis zum Hals. Dann, wenn es fast zu spät ist, dann muss Mann geholfen werden.

Doch neue Ansätze sind oft das best Mittel gegen Wirtschaftskrisen. Entsprechend wichtig sind moderne und effiziente Prozesse. Eine gute Unternehmensberatung für KMU kann vor allem in Krisenzeiten helfen Fehler zu vermeiden, schnelle Problem-Lösungen zu finden und optimal auf die nächsten strategischen Schritte vorzubereiten. Anstatt sich mit allen Problemfeldern selber zu beschäftigen ist es bestimmt effektiver, sich von Experten beraten zu lassen. Insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen ist auch ein Sparringspartner unabdingbar. Um auch Ihr KMU voranzutreiben, haben Sie 2 Ansatzmöglichkeiten:

A) Persönliche Hilfe

Zu Beginn dieses Artikels sprachen wir bereits über die modernen Fremdwörter. Vor allem rund um die IT kommen täglich neue Wörter dazu. Klar, die meisten wissen nun was Home Office oder Video Conferencing heisst. Aber wissen Sie auch, wie man diese modernen Arbeitsmittel effizient einführt und auch einsetzt? Auch hier hinken viele KMU’s den grossen hinterher. Zu Unrecht. Denn eigentlich ist moderne IT etwas ganz einfaches. Zumindest, wenn man sich als Individuum von Experten auch helfen lässt. Also wie profitieren Sie am einfachsten?

Nun, schlechte Nachrichten hatten wir ja genug. Die gute Nachricht zum Coronavirus ist, dass wir jetzt endlich wieder Zeit haben, uns persönlich zu verbessern. Dazu haben wir zwei Möglichkeiten: Die „billige“ Methode als 1., in der wir uns monatelang in neue Themen einlesen. Da wären wir wieder bei der ineffizienten autodidaktischen Weiterbildung. Oder man wählt die 2. Möglichkeit und fragt einen Experten. Einer der nicht nur Fremdwörter übersetzt oder die modernen Arbeitsmethoden erklärt. Sondern einen, der Ihnen diese tollen Arbeitshilfsmittel auch einführt und sofort umsetzt.

B) Organisatorische Hilfe

Bei der organisatorischen Hilfe stellt sich ebenfalls die Frage, wie gut Ihr Unternehmen auf eine Krise vorbereitet ist. Was wenn zum Beispiel Ihr Vertriebsleiter durch das Coronavirus ausfällt? Oder was tun Sie als Firmen-Patron, wenn Sie selber erkranken? Haben Sie alle nötigen Ressourcen bereit für einen solchen Ausfall? Eine weitere Frage stellt sich: Ist Ihr Unternehmen bereit, falls die Nachfrage plötzlich wieder steigt? Können Sie einen allfälligen Ansturm der Kunden abfangen und liefern? Bei krankheitsbedingte Personal-Ausfällen oder bei fachspezifischen Projektaufgaben, z.B. in der digitalen Transformation, gibt es eine all zu oft ungenutzte Hilfestellung für KMU’s. Denn genau in solchen Situationen ist Interim Management die ideale Lösung.

Ein Experte auf Zeit ist in wenigen Tagen einsatzbereit. Füllt organisatorische oder fachliche Lücken. Sei es in der Führung, für operative oder Projektaufgaben. Gleichzeitig profitiert Ihr Unternehmen auch von frische Ideen. Mit Sicherheit ein prüfenswerter Ansatz.

In diesem Sinne #bleibensiegesund , lassen Sie sich in diesen schwierigen Zeiten helfen und #bethechange für eine noch erfolgreichere Zukunft.

Marcel Isler ist Unternehmensberater und Interim Manager. Er sammelte 25 Jahre Erfahrung in Unternehmensführung, Verkauf & Marketing, bei führenden Unternehmen wie 3M oder Vink. Die letzten 10 Jahre hat er sich auf die digitale Transformation spezialisiert. Er unterstützt kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg zu mehr Effizienz und Erfolg.

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