Der richtige Umgang mit KI

Welche Risiken Künstliche Intelligenz mit sich bringt und wie Sie verantwortungsvoll damit umgehen können

KI-Modelle können eine Reihe von Risiken bergen. Setzt man künstliche Intelligenz jedoch reflektiert und verantwortungsvoll ein, kann der Gebrauch entsprechender Tools auch ein großes Potenzial mit sich bringen.

Generative KI und diverse KI-Tools sind mittlerweile fester Bestandteil unseres alltäglichen Lebens und aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Egal ob Chatbots, Content-Generatoren oder Large Language Models (LLM) – all diese Erfindungen sind darauf ausgelegt, möglichst effizient nützliche Informationen bereitzustellen und bringen für die Gesellschaft große Potenziale mit sich. Allerdings sind sie auch mit Vorsicht zu genießen. KI-basierte Technologien befinden sich in ihrer Entwicklungsphase und weisen nach wie vor Ungenauigkeiten auf. Somit stößt das Arbeiten mit KI an Grenzen und hält zahlreiche Fallstricke für Nutzer:innen bereit, die möglicherweise signifikante Folgen haben. Erfahren Sie deshalb im Folgenden, welche Gefahren und Risiken im Umgang mit künstlicher Intelligenz entstehen und wie Sie diesen durch verantwortungsvollen Nutzen bestmöglich entgegenwirken können.   

Achtung vor Vorurteilen und diskriminierenden Aussagen  

KI-Modelle lernen auf Basis umfangreicher Datensätze und verarbeiten ungefiltert deren Inhalte. Enthalten diese Vorurteile oder diskriminierende Aussagen, trainiert sich das KI-Tool entsprechende Formulierungen an und speichert sie für eine mögliche Reaktion auf spätere Suchanfragen. Dadurch besteht die Gefahr, dass diskriminierende Aussagen und Vorurteile sowohl in text- als auch bildbasierten Inhalte reproduziert werden und somit zu deren Festigung in der Gesellschaft beitragen. Derartige Äußerungen wiederum können sich verletzend auf andere Personen auswirken und emotionales Leid verursachen.  

Aus diesem Grund ist es insbesondere bei sensiblen Thematiken wichtig, sich über den ethisch korrekten Gebrauch von KI-Tools zu informieren, KI-generierte Inhalte kritisch zu hinterfragen und Informationen gegebenenfalls zu verifizieren. Content-Filter helfen Ihnen dabei, unangebrachte Antworten vorzubeugen. Zudem können Sie durch Ihr eigenes Verhalten gegenüber Chatbots positiv dazu beitragen, die Datensätze der KI zu speisen und der Aufrechterhaltung von Stereotypen und Falschinformationen entgegenzuwirken. Faire und respektvolle Suchbefehle generieren empathische und hilfreiche Resultate und können somit Cybermobbing oder Hassbotschaften unterbinden. Unangemessenes und grenzüberschreitendes Verhalten sollten Sie umgehend melden. 

Safety first: Privatsphäre und Datenschutz beim Arbeiten mit KI 

Bei der Interaktion mit Chatbots teilen Nutzer:innen häufig persönliche oder sensible Daten, die in großen Mengen gesammelt und auf den Servern gespeichert werden. Dies birgt das Risiko eines Datenlecks mit sich und hat möglicherweise zur Folge, dass Ihre Daten ohne Ihr Wissen auf ungewollte Weise weiterverwendet werden.  

Um Datenmissbrauch entgegenzuwirken, sollten Sie darauf achten, dass Sie KI-Technologien verwenden, die eine End-zu-End-Verschlüsselung nutzen und die Daten auf sicheren Servern lagern. Zusätzlich empfiehlt es sich, auf Anwendungen zu setzen, in denen sich die Datenschutz-Einstellungen individuell anpassen lassen. Achten Sie grundsätzlich darauf, welche Informationen Sie in die Suchbefehle einbinden und vermeiden Sie das Teilen von sensiblen oder persönlichen Daten. Dies gilt sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext.  

Das Sicherheitsrisiko hat bereits einige Unternehmen veranlasst, aus datenschutztechnischen Gründen die Nutzung von KI-Tools zu untersagen. In ihrem Arbeitsumfeld sollten hierfür klare Richtlinien definiert und Datenanonymisieurng durchgeführt werden. Um das Kundenvertrauen aufrechtzuerhalten, sollten Sie zudem transparent über den Einsatz von KI-Nutzung kommunizieren und sich stets auf dem neuesten Stand hinsichtlich Datenschutz- und Compliance-Bestimmungen halten. 

Das gehört mir! – Plagiat und Nutzung geistigen Eigentums 

Aufgrund der Tatsache, dass KI-Modelle auf der Basis riesiger Datenmengen antrainiert und von zahlreichen bestehenden Texten und visuellen Inhalten gespeist werden, kann es unwissentlich zu einer Reproduktion von bereits existierenden Ideen oder Inhalten kommen. Dies bringt häufig die Fragen nach Urheberrecht oder geistigem Eigentum mit sich und kann zu Plagiaten und zur Verletzung von Nutzungsrechten führen. Urheberrechtsbestimmungen sind rechtlich geregelt und bedürfen in manchen Fällen Lizenzen oder Genehmigungen. 

Um derartige Verstöße zu vermeiden, können Sie spezielle Tools nutzen, die Texte auf Ähnlichkeiten prüfen und Plagiate aufspüren. Zusätzlich sollten Sie stets Quellen angeben, um Transparenz zu schaffen und Respekt gegenüber dem geistigen Eigentum anderer Personen zu zeigen. Über aktuelle Bestimmungen und Richtlinien sollten Sie sich regelmäßig informieren.  

Wie KI die Öffentlichkeit beeinflusst  

Der Missbrauch von KI kann zu unbeabsichtigten Schäden führen und unvorhersehbare Konsequenzen in der realen Welt mit sich bringen. Falsche Informationen sind für Nutzer:innen nur schwer von validierten zu unterscheiden, Inhalte lassen sich gezielt manipulieren oder Deepfakes generieren. Auf diese Weise können Individuen diskreditiert, Fake News und Verschwörungstheorien ungefiltert verbreitet sowie betrügerisches Verhalten begünstigt werden. Dies wiederum kann Einfluss auf öffentliche Meinungen und Entscheidungen nehmen, das Vertrauen in Medien destabilisieren und öffentliche Diskurse lenken. 

Es ist wichtig, dass Sie sich dieser Gefahr bewusst sind und lernen, manipulierte Inhalte zu identifizieren. Der Output von KI-Modellen sollte deshalb stets kritisch evaluiert und verifiziert werden. Spezielle Tools können Ihnen dabei helfen, Falschinformationen aufzuspüren. Sollte Ihnen kritische oder manipulierte Beiträge auffallen, wenden Sie sich umgehend an die entsprechenden Plattformen, um diese zu melden und der weiteren Verbreitung entgegenzuwirken.  

Kontrollverlust durch Quantität statt Qualität  

KI-Technologien lernen mit jeder Nutzung etwas Neues und entwickeln sich beinahe im Sekundentakt weiter. Gerade dies trägt zwar zu ihrer innovativen Dynamik bei. Gleichzeitig  kann es bei zunehmend starker Frequenz an Datenflüssen jedoch auch dazu kommen, dass die verarbeitenden Informationen nicht ausreichend geprüft werden können. Unter mangelnder Kontrolle KI-basierter Daten können die sicherheitstechnischen und ethischen Standards der Anwendungen leiden. Zudem gewinnen KI-Modelle mit zunehmender Datenzufuhr immer weiter an Komplexität, entwickeln unvorhersehbare Reaktionen auf neue Suchanfragen und agieren gegebenenfalls auf ungewollte Weise.  

Um die positiven Potenziale von künstlicher Intelligenz vollends auszuschöpfen, bedarf es deshalb einem verantwortungsvollen Umgang. Hierfür ist es wichtig, KI-Modelle stets zu monitoren und zu regulieren, um mögliche negative Folgen vorzubeugen, wie beispielsweise der Missbrauch von KI-Tools für die Streuung von Computerviren, Waffenentwicklung oder Cyberattacken. Es ist daher wichtig, die potenziellen Auswirkungen zu verstehen, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und mögliche Vorfälle umgehend bei den Anwendungen zu melden.

Welche Folgen KI für die Umwelt bringt

Der Einfluss von künstlichen Intelligenzen beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf die technische Entwicklung, sondern bringt auch ökologische Folgen mit sich. Grund dafür ist der steigende Energieverbrauch, der mit der  Nutzung, dem Training sowie der Weiterentwicklung von KI-Modellen einhergeht. Da dieser mit zusätzlichen CO2-Ausstößen verbunden ist, erregt die fortschreitende Implementierung von KI-Technologien zunehmend Sorge.  

Für eine nachhaltigere Nutzung künstlicher Intelligenz informieren Sie sich über energieeffiziente und grüne KI-Modelle, die darauf bedacht sind, ihren ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. Achten Sie selbst darauf, wie Sie KI-Tools einsetzen, vermeiden Sie unnötige Interaktionen und unterstützen Sie Unternehmen, die energieeffiziente KI-Entwicklung unterstützen.  

How to KI: Ein Ratgeber für einen verantwortungsvollen Umgang  

Es zeigt sich also, dass KI-Modelle eine Reihe von Risiken bergen. Setzt man künstliche Intelligenz jedoch reflektiert und verantwortungsvoll ein, kann der Gebrauch entsprechender Tools auch ein großes Potenzial mit sich bringen und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, unsere Gesellschaft voranzubringen. Alles in allem gilt es, sich den potenziellen Gefahren bewusst zu werden und sensibel mit KI-Tools umzugehen. Dabei hilft es, aktuellen Diskurse zur Entwicklung, Nutzung und Regulierung künstlicher Intelligenzen zu folgen.  

Die innovativen Technologien befinden sich noch in frühen Stadien der Entwicklung. Seien Sie deshalb wachsam im Umgang mit KI-basierten Daten und Informationen. Achten Sie darauf, KI-Technologien nicht als Basisquelle, sondern vielmehr als hilfreiche Ergänzung im Arbeitsprozess zu nutzen. Neben KI-generierten Inhalten sollten Sie stets weitere Recherche auf Basis zuverlässiger und validierter Quellen anstellen oder bei Zweifel fachlich qualifizierten Rat einholen.  

Grundsätzlich ist es von äußerster Relevanz, KI-Ergebnisse regelmäßig zu kontrollieren, zu beobachten und in der Verwendung nachzubessern. Auf diese Weise können passende Lösungen vorangetrieben, potenziellen Schäden vorgebeugt und von den großen Potenzialen optimal profitiert werden. 

Alexandra Anderson ist Marketing Director Germany bei GoDaddy und seit mehr als zehn Jahren als Marketingexpertin in der IT-Branche tätig. Seit sechs Jahren kümmert sie sich speziell um den Anbieter GoDaddy in Deutschland, mit besonderem Fokus auf digitales Marketing. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Digitalisierung von Mikro- und Kleinunternehmer:innen.

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