Von der Idee zur eigenen App – Die Umsetzung
Was bei der Umsetzung einer App berücksichtigt werden sollte.
Wie gelangen Sie von der Idee zur eigenen App, welche Sie für Ihr Unternehmen erfolgreich einsetzen können? In dieser Artikelserie lernen Sie die einzelnen Phasen bei der Entstehung einer App kennen und erhalten Tipps, damit diese schlussendlich zum Erfolg wird. Was bei der Technologiewahl, dem Design und der Umsetzung zu berücksichtigen ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Index
In unserer Artikelserie gehen wir auf die einzelnen Phasen bei der Entstehung einer App ein und geben Tipps, damit diese schlussendlich zum Erfolg wird. Wie in unserem ersten Artikel zum Thema erläutert, reichen eine zündende Idee und das gute Konzept alleine nicht aus, um eine erfolgreiche App zu entwickeln. Welche Anforderungen an das Design gestellt werden und wie die Entwicklung der App verlaufen sollte, verraten wir in diesem Beitrag. Der wichtigen Frage nach den Kosten einer App Entwicklung gehen wir ebenfalls auf den Grund.
Wieviel kostet eine App?
In der Konzeptionsphase werden wichtige kostentreibende Faktoren erkennbar. Aus dem Ablaufkonzept wird beispielsweise ersichtlich, wie viele Ansichten (Screens) eine App in etwa umfasst, was ein wichtiger Kostentreiber darstellt. Zudem werden auch weitere Funktionen deutlich, die einen Einfluss haben können.
Kostentreibende Faktoren
- Gibt es Schnittstellen zu einer vorhandenen oder neu zu entwickelnden Datenbank?
- Braucht es die Möglichkeit in der App etwas zu bezahlen (In-App Payment)?
- Soll die App mehrsprachig angeboten werden?
- Ist ein erhöhtes Sicherheitslevel nötig, da beispielsweise mit sensitiven Userdaten gearbeitet wird?
- Sind die App-User über Push Notifications aktuell zu halten?
- Auf welchen Geräten soll die App benutzbar sein?
Grobkalkulation
Die Kosten für die Entwicklung einer App können als ungefährer Anhaltspunkt mit einem Autokauf verglichen werden: Je nach Ansprüchen an die Funktionalität, Performance und das Design bewegt man sich vom Kleinwagen bis zum Luxusauto. Da jede App einzigartig ist und die Anforderungen sehr individuell sind, ist ein Standardpreis also kaum möglich. Mit einem Kostenrechner lässt sich der Kostenumfang grob abschätzen und folgend gibt es eine Hilfe zum abschätzen.
Die Wahl der geeigneten Technologie
Native, Cross-Platform oder doch Web?
Die Bauart von Apps unterscheidet sich, je nach Anwendungsfall und Anforderungen. Native Apps werden speziell für das jeweilige Betriebssystem programmiert. Dies bedeutet, dass der Code für beide Plattformen (iOS / Android) separat geschrieben werden muss. Dadurch sind sie zwar an die jeweilige Plattform gebunden, können aber alle deren Möglichkeiten nutzen und sind auch offline verfügbar
Demgegenüber wird bei Cross-Platform und auch bei Hybrid Apps für beide Plattformen der selbe Code verwendet. Dies bietet den Vorteil, dass Kosten eingespart werden können. Auf der anderen Seite entstehen gewisse Nachteile wenn komplexere Funktionen umgesetzt werden sollen (z.B. Verwendung von Bewegungssensoren im Smartphone) oder die Performance eine wichtige Rolle spielt. Web Apps sind an keine Plattform gebunden, können aber auch nicht alle Hardwarefunktionen nutzen.
Technologie-Entscheid
Eines vorweg, es gibt nicht DIE eine richtige Umsetzungstechnologie. Zunächst stellt sich die Frage für welche Plattformen die App bereitgestellt werden soll. In den meisten Fällen wird eine App für iOS und Android angeboten, womit zurzeit über 90% der Smartphone User erreicht werden. Für unternehmensinterne Anwendungen kann auch auf eine Plattform fokussiert werden, wenn die Mitarbeiter nur mit einem Betriebssystem arbeiten oder extra für den Use Case mit neuen Geräten ausgestattet werden.
Grundsätzlich ist es wichtig, den Anwendungsfall und die Anforderungen genau zu spezifizieren und allenfalls bereits bestehende Apps bzw. Technologien zu berücksichtigen. Abhängig davon kann individuell für Ihre App die passende Entscheidung getroffen werden.
Was sollte beim Design beachtet werden?
Usability im Vordergrund
Einfache Bedienbarkeit und hohe Nutzerzufriedenheit sind wesentliche Faktoren für den Erfolg einer App. Deshalb sollen bei der Gestaltung sowohl visueller, als auch technischer Aspekte stets die Bedürfnisse des Endanwenders im Vordergrund stehen.
Die in der Konzeptionsphase erstellten Skizzen werden als Basis für die Gestaltung des User Interfaces verwendet. Das grafischen Design sollte die CI/CD Vorgaben des Unternehmens berücksichtigen. Wichtig ist auch die Einhaltung gängiger Usability Standards zur Sicherstellung einer intuitiven Bedienung der Applikation.
Guidelines beachten
Wird die App für mehrere Plattformen umgesetzt wird, stellt sich die Frage ob für iOS und Android unterschiedliche Designs erstellt werden sollen. Sowohl Apple wie auch Google haben Design Vorgaben. Diese müssen zwar nicht zwingend eingehalten werden, die User haben sich aber an diese Standards gewöhnt und deren Beachtung trägt somit zu einer guten User Experience bei. Abgesehen von den spezifischen Unterschieden sollte das Design möglichst ähnlich gehalten werden, so dass auch eine Plattform übergreifende (Brand-) Wiedererkennbarkeit gewährleistet wird.
Wann kann die Programmierung beginnen?
Umsetzungspartner wählen
Wenn Sie die App nicht selber entwickeln, haben Sie bestimmt bereits mit einem Umsetzungspartner Kontakt aufgenommen. Denn ein Full-Service Provider kann Ihnen auch bei den vorherigen Schritten behilflich sein. Das Vergleichen verschiedener Angebote lohnt sich, denn ein nicht unwesentlicher Kostenpunkt sind die Tagessätze des Umsetzungspartner. Die Konditionen in der Softwareentwicklung können stark variieren, Near- oder Offshore Entwickler bieten oft sehr günstige Tarife, es gilt aber zu berücksichtigen, dass die Distanz zu Doppelspurigkeit und Kommunikationsproblemen, und somit zu Mehraufwand führen kann, was eher also eher für einen lokalen Partner spricht.
Usertest mit klickbarem Prototyp
Nachdem der Umsetzungspartner gewählt ist, alle in den Startlöchern stehen und topmotiviert mit der Umsetzung beginnen möchten, macht es fast immer Sinn das Design und die App-Idee anhand eines Klick-Prototypen nochmals ausgiebig zu testen. Mit verschiedenen Tools wie z.B. Marvel oder Invision können ohne grossen Aufwand klickbare Prototypen erstellt werden, welche direkt auf dem Smartphone angeschaut und “genutzt” werden können. So ist es möglich, bereits früh ein wertvolles Nutzerfeedback einfliessen zu lassen und die getroffenen Annahmen zu testen. Dadurch lässt sich die Qualität des Endprodukts deutlich erhöhen, da meist nochmals Punkte auftauchen, die selbst bei detaillierten Ablauf Konzepten nicht berücksichtigt bzw. entdeckt wurden.
Methodik und Vorgehen gemeinsam definieren
Vor dem Beginn der Programmierung sollte gemeinsam mit dem Umsetzungspartner eine ausführliche Feature Liste bzw. ein Pflichtenheft und darauf aufbauend eine zeitliche Umsetzungsplanung erstellt werden. Mit einer agilen Methodik wie Scrum, lassen sich Zwischenschritte regelmässig testen und eine konsequente userzentrierte Umsetzung sicherstellen. Dank der Umsetzung in Teilschritten wird zudem ermöglicht, dass neue Erkenntnisse laufend berücksichtigt werden können.
Wie weiter?
Die Idee steht, das Konzept ist ausgearbeitet und die Designansprüche wurden geklärt. Zudem wissen wir über die Kosten sowie die nötigen Entscheide vor der Umsetzung einer App Bescheid. Dem Startschuss für die Entwicklung steht nun nichts mehr im Weg!
Wie gelangt die fertig entwickelte App anschliessend in die App Stores und welche weiteren Punkte sind beim Launch zu berücksichtigen? Wie soll die App vermarktet werden und was ist beim Betrieb wichtig? Auf diese und weitere Fragen gehen wir im dritten und letzten Teil dieser Serie ein – Der Launch.
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