Podcasts für Unternehmen – Am Puls der Zeit
Immer mehr Marken und Unternehmen haben die Möglichkeit erkannt, über Podcasts ihre Markenbekanntheit zu stärken und Vertrauen zu ihrer Zielgruppe aufzubauen.
Podcasts erfreuen sich großer Beliebtheit – Tendenz steigend. Prägnante, relevante und tiefergehende Informationen mit Mehrwert: Das kommt bei den Podcast-Hörern an. Etwa 30 Prozent der deutschen Bevölkerung hören Podcasts.
Index
Die Rolle des Unternehmens-Podcasts im Marketing-Mix
Ein eigener Unternehmens-Podcast ist wohl die authentischste, aber auch gleichzeitig zeitintensivste Variante so wenig werblich wie möglich die Markenbekanntheit zu steigern und durch zielgruppenrelevanten Content im Kopf der Leute zu sein, wenn es um das eigene Thema geht.
Eine gut geplante Strategie ist essenziell für den Erfolg des eigenen Unternehmens-Podcasts. Dabei muss man sich ganz klar folgende Fragen stellen: welche Rolle soll der Podcast im Marketing-Mix einnehmen, welches Ziel soll der Podcast verfolgen und mit welchen Inhalten kann eine konkret definierte Zielgruppe erreicht werden?
Für ein besseres Verständnis kann man hier zwischen Corporate- und Branded- Podcast unterscheiden.
Der Corporate-Podcast
Bei dieser Strategie gilt: Es steht Marke drauf und es ist Marke drin. Mitarbeiter und Führungskräfte werden interviewt und ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen. Dabei geht es häufig um die tägliche Arbeit und interne Prozesse, oder auch um Erfolgsgeschichten von Kunden.
Der Corporate-Podcast verfolgt in der Regel das Ziel von Employer Branding und Imagepflege.
Die Kommunikation läuft von Innen nach Außen.
Die Zielgruppe sind potenzielle neue Arbeitnehmer, denen man zeigen möchte, wie attraktiv das Arbeiten im Unternehmen ist. Genauso kommt es bei Kunden natürlich auch gut an, wenn der Lieferant glückliche Mitarbeiter hat.
Allerdings wird man hier nicht wirklich Kundenbindung betreiben können.
Ein schönes Beispiel für einen Corporate Podcast ist der Podcast Pick me Up vom Fahrdienst Lift, in dem die Fahrer ihre persönlichen Stories erzählen.
Der Branded-Podcast
Beim Branded-Podcast verhält es sich mit der Markensichtbarkeit etwas anders. Hier gilt die Faustregel, je größer die Marke, desto weniger darf sie sichtbar, oder auch hörbar sein.
Dabei ist das Ziel sich mit themenspezifischen Inhalten rund um die eigenen Unternehmensschwerpunkte als Experte zu positionieren und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Zweiteres funktioniert vor allem dann gut, wenn der Mehrwert für den Hörer im Fokus steht. Die Audience muss direkt erkennen, welchen Nutzen sie aus dem Podcast ziehen kann und das es vor allem keine Werbesendung des Unternehmens ist.
Dem entsprechen ist es wichtig keine eigenen Produkte im Podcast zu bewerben und auch keine Erfolgsgeschichten von Kunden zu erzählen, denn das kann einem Unternehmen ganz schnell als Werbung angerechnet werden, was sich häufig direkt in den Bewertungen widerspiegelt. Außer ein klassisches “Präsentiert von…” in der Beschreibung und dem Logo in Miniaturformat auf dem Coverbild, sollte der eigene Firmenname am besten nicht vorkommen.
Der Podcast „Iss so von Edeka“ macht als Branded-Podcast einen guten Job, um auch hier ein Beispiel zu nennen.
Auch für den Launch sollte man sich einen Plan zurechtlegen, denn wer es schafft direkt von Anfang an die Aufmerksamkeit der Hörerschaft auf sich zu ziehen, hat eine viel stabilere Grundlage auch langfristig erfolgreich zu wachsen. Daher ist hier meine Empfehlung direkt mit ein paar Episoden mehr zu starten und alle Mitarbeiter, Kunden und Partner zu aktivieren, den Podcast in die Welt hinauszutragen, denn dadurch kommt das Rad viel schneller ins Rollen.
Podcast-Werbung
Wer nicht erst ein halbes Jahr am Aufbau der eigenen Podcast-Reichweite arbeiten möchte, der kann auch einfach auf die bestehende Reichweite von anderen Podcasts in der eigenen Nische setzen. Dabei ist es natürlich wichtig die Interessen der eigenen Zielgruppe zu kennen, um den passenden Podcast auszuwählen.
In erster Linie sollte man da auf den Themeninhalt und die Persönlichkeit des Hosts achten, ob diese zur Marke passen. Denn bei Podcast-Werbung funktionieren vom Host selbst eingesprochene Ads wesentlich besser als professionell vorproduzierte Werbespots, da der Vertrauensvorsprung vom Podcast-Host zur Zielgruppe wie bei einem Influencer eine oft unterschätzte Kraft hat.
Im zweiten Schritt sollte man sich dann von den ausgewählten Podcasts natürlich auch Details zur Reichweite einholen. Dadurch, dass Podcasts mit dem RSS-Feed nicht auf eine Plattform beschränkt sind, ist es für Außenstehende, in dem Fall Werbetreibende nicht möglich einzuschätzen, wie groß die Reichweite tatsächlich ist. Selbst die Charts können da manchmal irreführend sein.
KPIs für Podcasts verstehen
- Im Marketing sind KPIs so wichtig wie die Luft zum Atmen.
- Daher sollte man auch beim Podcast-Marketing je nach Strategie die richtigen KPIs kennen und im Blick behalten.
- Grundsätzlich kann man sagen, dass die Downloadzahlen pro Episode nach 6 Wochen und bemessen auf Grundlage des IAB2.0 Standards der wichtigste Wert für die Reichweitenmessung ist.
- Diese KPI zeigt, wieviele Menschen man mit einer Episode erreicht.
Beim eigenen Unternehmenspodcast spielt die Retention Rate also die Absprungrate eine weitere wichtige Rolle. Gerade am Anfang hilft es, die besten Inhalte zu identifizieren und den richtigen Kurs einzuschlagen.
Diese Kennzahl kann man bei Spotify for Podcasters einsehen, sobald der Podcast dort registriert ist.
Bei Podcast-Werbung sollte man sich im Klaren sein, dass es kein Performance-Marketing ist. Dennoch gibt es richtungsweisende Messmethoden, wie zum Beispiel Tracking URLs oder Gutscheincodes.
Fazit für Podcasts für Marken
Podcasts können aufgrund ihrer authentischen, persönlichen und emotionalen Merkmale im Vergleich zu anderen Marketing Kanälen mit tiefergehenden Informationen und stärkerem Mehrwert für die Konsumenten punkten.
Wenn die Ziele eine Stärkung der Markenbekanntheit, Employer Branding oder die Festigung der Marktpositionierung sind und die Zielgruppe sowie der Nutzen für die Hörer klar definierbar sind, dann ist Podcast-Marketing eine sinnvolle Ergänzung des Marketing-Mix. Wer Kreativität und etwas Geduld mitbringt, wird seine Kundenbeziehungen nachhaltig stärken können.
Autorin: Paula Thurm (XING | LINKEDIN) | Podcastmarketing.io
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