#Meet Sebastian Heithoff

Interview mit dem Consultant der Kölner #bethechange Mitglied

Sebastian Heithoff ist intensiv in der digitalen Versicherungs- und Finanzbranche vernetzt und widmet sich dort der Digitalisierung und digitalen Transformation von Vertrieb und Marketing. Den Namen Sebastian Heithoff assoziieren viele Menschen nach wie vor mit der Allianz, wo er viel digital bewegt hat. Heute ist er Consultant der Kölner Digitalagentur .dotkomm.

Über Sebastian Heithoff

ZUM MORETHANDIGITAL PROFIL

 

Die Vorteile von Digitalisierung und digitaler Transformation in Vertrieb und Marketing nutzbar machen – das ist die Mission von Sebastian Heithoff (*1986). Der motivierte Consultant mit 12 Jahren Versicherungs- und Marketing-Background leitet bei der auf Banken und Versicherungen spezialisierten Digitalagentur .dotkomm gesamtverantwortlich einen operativen Bereich.

Seit ein paar Monaten ist Sebastian Heithoff als Autor bei MoreThanDigital aktiv. Seine Beiträge sind viel gelesen, in den Social Media trägt er selbst regelmäßig dazu bei, die Themen an die richtigen Menschen zu verbreiten. Jede Woche entstehen für ihn neue Kontakte, Telefontermine und sogar Kooperationen und Vertriebserfolge durch die Artikel hier. Für uns ein Haufen guter Gründe, sich in einem Interview auszutauschen!

Unsere Fragen an Sebastian Heithoff

  • Was war Dein grösster persönlicher Erfolg, in den Bereichen: Digitalisierung, Innovation und neue Technologien?

Sebastian Heithoff: Vielen Dank, dass ihr mich zu diesem Austausch eingeladen habt! Der größte Erfolg in der Gesamtbetrachtung ist die geglückte Verbindung von zwei ursprünglich getrennten Themen: Ich habe 2007 erst meine dreijährige Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen in der Direktion der LVM Versicherung gemacht, danach bin ich dann im Jurastudium (durch einen Nebenjob) auf das Thema Online-Kommunikation und Marketing gestoßen – mehr durch Zufall, als durch alles andere! Da ich heute kein Jurist bin, beantwortet sich die Frage, ob mir dieses Thema Freude bereitet hat, wohl schon von selbst. Und als dann 2016, wiederum durch Zufall, die Verbindung der Versicherungsthemen mit dem Digitalen in einem InsurTech Start-up glückte, war die Sache richtig rund.

  • Was war Dein persönlicher grösster Rückschlag, in den Bereichen: Digitalisierung, Innovation und neue Technologien?

Sebastian Heithoff: Ganz ehrlich? Einen großen Rückschlag hat es bisher nicht gegeben. Ja gut, das erste Start-up ging bankrott, da „musste“ ich nach acht Monaten zur Allianz wechseln – die mich gerne nahm und mir eine Gemeinschaft eröffnete, von der ich noch heute zehre. Bei der Allianz gab es unterschiedliche Auffassungen über meine Rolle, weshalb diese Station auch unter einem Jahr blieb (ausgesprochen wertschätzend fand ich, dass mir die Hauptverwaltung in Unterföhring nach meinem Ausstieg explizit eine Stelle anbot). Nichtsdestotrotz waren beide Positionen wichtig für das Standing, das ich heute habe. Mein einziges echtes Bedauern ist, dass ich mir – auch im digitalen Umfeld – nach wie vor anhören darf, „Wie, Sie haben kein abgeschlossenes Universitätsstudium?!“. Das ist bei PBM und .dotkomm nie Thema gewesen, am künftigen Einsatz als Lehrbeauftragter hinderte es auch nicht. Aber es fällt leider nach wie vor Menschen schwer, Praktikern den gebührenden Respekt zu zollen, wenn sie nur das Papier vor sich sehen. Live sieht das dann anders aus.

  • Was sind die grössten Herausforderungen für Dich und/oder Deine Kunden in der neuen digitalen Welt?

Sebastian Heithoff: Meine größte Herausforderung ist es, den Menschen in der Versicherungs- und Finanzbranche die positiven Aspekte der digitalen Welt in einer fassbaren Weise zu verdeutlichen. Man ist dort nach wie vor konservativ, auch wenn wir mit unserer Digitalagentur und dem angeschlossenen Start-up PBM AG bereits eine Menge neue Sichtweisen erzeugen, bestärken und zu Ergebnissen entwickeln konnten. Es ist grundsätzlich vollkommen okay, bei gewissen Themen vorsichtig und konservativ zu sein. Wichtig ist jedoch, dabei nicht den Anschluss an den Markt und insbesondere an die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden zu verlieren. Customer Centricity ist nicht nur ein Modewort, leider ist es nach meinem Empfinden bisher mehrheitlich, in unserer Branche, nur ein Begriff und noch keine echte Arbeitsauffassung geworden.

  • Welche Tipps hast Du für Unternehmer und Personen, die gerade erst anfangen sich mit der neuen digitalen Welt zu beschäftigen?

Sebastian Heithoff: Setzt auf Bildung! Und ignoriert diejenigen „Unterstützer“, die euch einen schnellen und einfachen Weg versprechen. Nichts im Leben ist umsonst, Leads sind niemals gratis, einen Preis bezahlt man immer. In den letzten Monaten schießen in meinem Umfeld die „Coaches“ wie Pilze aus dem Boden. 9 von 10 haben keinerlei Erfahrung in der Versicherungs- und Finanzbranche, wollen aber „die eine geniale Strategie“ am Start haben, mit der genau DU dein Business an den Start bringst und sechs- bis siebenstelligen Umsatz machst. Vermutlich sind diese Jungs auch in anderen Branchen aktiv, ich habe ja die Theorie, dass man hier Netze auswirft und schaut, wo die dicksten Fische beißen. Haltet euch, egal in welcher Branche ihr seid, fern von „universell erfahrenen“ Leuten. Wer euer Business nicht kennt, kennt es nicht. So etwas können große Beratungsunternehmen wie McKinsey, BCG und Co. durch Erfahrung, tausende Mitarbeiter und ebenso viele Projekte kompensieren. Coaches ohne Branchenerfahrung können das nicht. Ihr müsst selbst für euer Wissen sorgen, nur so könnt ihr mit Dienstleistern auf Augenhöhe verhandeln. Wisst, was ihr tut.

  • Welches Thema interessiert Dich aktuell am meisten?

Sebastian Heithoff: Ich interessiere mich seit 2016 intensiv dafür, wie wir den Versicherungsvertrieb in die Gegenwart bekommen. Das ist meine größte Leidenschaft, hier bin ich auch beruflich dort angekommen, wo ich sein möchte. Ich habe selbst zwei Jahre im Vertrieb gearbeitet und kenne daher die Sorgen und Nöte der Menschen und stehe mit vielen regelmäßig im Austausch. Es fehlt selbst den größten Gesellschaften an der richtigen Exekution von Digital Enablement-Strategien, denn es verpuffen auch die besten Ansätze meist daran, dass man a) mit der Gießkanne arbeitet und b) keinerlei Verständnis dafür aufbringt, dass es Zeit und Geld kostet, diese Themen zu treiben. „Digitalisierung to go“ gibt es nicht. Auch die digitale Transformation (die in unserer Branche meist synonym verwendet wird) macht man nicht einfach so nebenher. Leider sind hier noch zu viele Leute in Entscheiderpositionen, die nie selbst im Vertrieb waren und den Bezug zu ihren Mannschaften verloren haben.

  • Was ist Dein Rezept für ein erfolgreiches Networking?

Sebastian Heithoff: Authentisch sein, offen sein und ehrlich. Ich habe kürzlich eine Führungskraft getroffen, die mir sagte, er sei „nicht bequem“, denn er sage immer, was er denke und habe ein klares Standing. Meine Antwort? „Finde ich super sympathisch, geht mir ganz genau so!“ Mancher sagt mir nach, ich sei etwas zu direkt und trage mein Herz auf der Zunge. Dem ist vermutlich so, aber bei selbstreflektierten Gesprächspartnern ist das nie ein Problem. Es wird nur dann schwierig, wenn jemand mit Feedback nicht klarkommt. Zum Glück habe ich mir in den letzten Jahren ein hervorragendes Netzwerk eben darauf aufbauen können, dass ich mich nicht verbogen und verstellt habe! Ich stehe zu meinem Faible für Krawatten und kokettiere damit, ich höre mir jede Geschichte freundlich und geduldig an und gebe ein kurzes und prägnantes Feedback, ob ich da der richtige Ansprechpartner bin. Und ich sage öfter mal Nein. Auch das erhöht die Glaubwürdigkeit, wenn man offen sagt, nicht alles zu machen und alles zu können.

  • Was versteht Du unter #bethechange und was hat Dich dazu bewegt, bei MoreThanDigital ein Teil dieser Bewegung zu werden?

Sebastian Heithoff: Ein Teil von #bethechange zu sein, ist für mich bereits vor meinem Zusammentreffen mit der Initiative meine DNA gewesen. Ich habe mich nie damit abgefunden, Dinge so hinzunehmen, wie sie sind, weil sie eben so sind, wie sie sind. Das ist mir zu einfach, da kommt mein prominenter Faktor D aus dem DISG-Modell zum Tragen, wegen dessen mich auch meine Geschäftsführung für die operative Leitung unseres Vertriebs-Consultings ausgewählt hat. Ich ducke mich nicht, ich gehe immer nach vorne. Am liebsten zusammen mit anderen! Die Menschen zu motivieren, zu begeistern und zu befähigen, das ist es, was mich antreibt. Ich bin gerne an vorderster Front, ich habe solide Nehmer-Qualitäten, das kam schon früher beim Boxen heraus. Ich bin stark im Konter 😉 Für mich ist #bethechange eine hervorragende Möglichkeit, Gleichgesinnte aus dem gesamten DACH-Raum zu treffen und gemeinsam etwas positiv zu bewegent! Einige andere Autoren kenne ich bereits persönlich und ich freue mich auf jeden weiteren. Ich bin mit Leib und Seele dabei.

Lieber Sebastian, hab vielen Dank für das spannende Interview und die Einblicke in die digitale Versicherungs- und Finanzbranche!

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