Das Potenzial der Paketlogistik ausschöpfen: Lektionen von Disruptoren und Innovatoren

Wie eine "Disruption" in der Zustellung auf der letzten Meile die Chance bietet, sich über die neuesten Innovationen und Zukunftstrends zu informieren

Neue Marktteilnehmer stellen das bestehende Denken in der Paketlogistik in Frage. Anstatt dies als Bedrohung zu sehen, sollten die etablierten Unternehmen die Gelegenheit nutzen, neue Ideen zu integrieren. Das bedeutet, dass sie ihre Abläufe rationalisieren und umweltfreundlicher und kundenorientierter werden müssen.

Im Geschäftsleben darf man sich nie auf seinen Lorbeeren ausruhen. Man muss die Erfolge von gestern vergessen und sich auf die Leistungen von morgen konzentrieren. Das ist nicht immer einfach, vor allem für große Unternehmen mit einem hohen Marktanteil.

Clayton Christensen, der Theoretiker der „disruptiven Innovation“, sagte: „Der Grund, warum es für bestehende Unternehmen so schwierig ist, aus disruptiven Innovationen Kapital zu schlagen, liegt darin, dass sie aufgrund ihrer Prozesse und ihres Geschäftsmodells, die sie in ihrem bestehenden Geschäft gut machen, eigentlich schlecht darin sind, mit der Disruption zu konkurrieren.“ (Übersetzt von Englisch) 

Angesichts dieser Herausforderung ist es für alle Beteiligten wichtig zu erfahren, wie disruptive Startups im Bereich der Zustellung auf der letzten Meile Fortschritte machen.

Aber bevor wir das tun, sollten wir uns einen Moment Zeit nehmen, um herauszufinden, welche Marktbedingungen jungen Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich durchzusetzen.

Gute Bedingungen für Disruption

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die derzeit im Spiel sind und den Innovatoren helfen. Dazu gehören:

  • Das Aufkommen neuer Technologien
  • Die Nachfrage nach nachhaltigeren Aktivitäten
  • Die Forderung nach einem besseren Kundenerlebnis (CX)
  • Der Aufstieg von „Big Tech“

Nachdem wir ein wenig über den Kontext gelernt haben, können wir uns nun die spezifischen Bereiche ansehen, in denen Disruptoren den Durchbruch schaffen.

Disruption durch verbesserte CX

CX ist ein häufig gehörtes Akronym in der heutigen Geschäftswelt. Der Sektor der Zustellung auf der letzten Meile ist da keine Ausnahme.

Um der Nachfrage nach einem schnelleren und bequemeren Service gerecht zu werden, bieten Start-ups wie Instabox und Paack innovative Lösungen für Empfänger an. Instabox nutzt automatische Paketschließfächer, um die Zustellung bequemer zu gestalten. Bei Paack können Sie die Zustellungszeiten planen, damit Sie nicht den ganzen Tag auf die Zustellung warten müssen.

Disruption für Nachhaltigkeit

Die globale Erwärmung verändert zu Recht die Spielregeln für Unternehmen. Die Unternehmen führen einen Wettlauf gegen die Zeit, um nachhaltigere Produkte und Praktiken zu entwickeln.

Dem Weltwirtschaftsforum zufolge könnten „fortschrittliche Analysen und auf dem Internet der Dinge (IoT) basierende Lösungen wie Lastpooling und dynamische Umleitung zu einem Gesamtszenario beitragen, das die [Paketlogistik-]Emissionen um 10 %, die Stückkosten um 30 % und die Verkehrsüberlastung um 30 % reduziert.“

Wie reagieren also die Disruptoren auf diese Herausforderung? Budbee zum Beispiel reduziert den ökologischen Fußabdruck von Lieferungen durch sein Netzwerk von Paketschließfächern und sein rationalisiertes Routenmanagementsystem. Das Unternehmen beliefert bereits mehr als 35 Millionen Menschen in Schweden, Finnland, Dänemark, Belgien und den Niederlanden.

Frachtfahrräder sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Cargaroo ist dafür ein gutes Beispiel. Das Unternehmen bietet der Paketlogistikbranche eine umweltfreundliche Alternative zum Verbrennungsmotor. Das Unternehmen wächst schnell und hat im letzten Jahr mehr als eine Million Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Disruption als Mittel, um mit Amazon zu konkurrieren

In den letzten fünfzehn Jahren hat das Aufkommen des E-Commerce die Landschaft der Zustellung auf der letzten Meile völlig umgekrempelt. Dieser Wandel hat traditionelle Paketlogistikunternehmen gegenüber neuen Akteuren wie Amazon, die über einen enormen Datenschatz verfügen, in Nachteil gebracht.

Die gemeinsame Nutzung von Daten bietet etablierten Unternehmen und Logtech-Start-ups eine einzigartige Chance, mit den Datengiganten zu konkurrieren und die Vielfalt auf dem Markt zu erhalten.

Als disruptives Logtech-Unternehmen nutzt Bettermile die Daten durch die Zusammenarbeit mit Technologiepartnern und Branchenkollegen und bietet innovative Lösungen für die letzte Meile. Dies kann durch die Offenheit für Partnerschaften und den Aufbau eines darauf basierenden Geschäftsmodells erreicht werden, um die Herausforderungen auf der letzten Meile zu bewältigen. Beispiele sind die Zusammenarbeit mit what3words, Google, HERE Technologies und Truemetrics.io.

Wie sieht die Zukunft für Disruptoren in der Logistik aus?

Es gibt einige faszinierende neue technologische Entwicklungen am Horizont. Und diese Fortschritte werden die Möglichkeit für noch mehr Innovationen in der Paketlogistik bieten. (Lesen Sie mehr: Die Zukunft der Paketlogistik)

Truemetrics.io zum Beispiel macht Fortschritte bei den Bewegungsdaten. Dabei werden Sensoren in die Mobiltelefone der Fahrer integriert. Dadurch können Unternehmen den genauen Standort ihrer Mitarbeiter bis zu dem Moment verfolgen, an dem sie die Haustür des Empfängers erreichen. Mit diesen verbesserten Standortdaten der Fahrer lässt sich das Geokodierungsverfahren weiter verfeinern.

In den nächsten Jahren wird es spannend zu beobachten sein, wie die Disruptoren den Wandel in der Paketlogistikbranche weiter vorantreiben. Die Technologie entwickelt sich rasant, und der Wunsch nach einer besseren CX und nachhaltigeren Abläufen wird nur noch stärker werden. Als Reaktion auf diese Trends können wir mit der Ankunft neuer Unternehmen rechnen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.

Simon Seeger is a logistics industry expert and serial entrepreneur with a passion for revolutionizing last mile delivery. As founder of Bettermile, he has developed a cutting-edge SaaS solution that dynamically optimizes delivery routes in real-time, leading to increased productivity and an enhanced customer experience across 13 countries. Simon's experience in logistics is rooted in his history of transforming traditional industries. In 2009, he founded textunes GmbH, the first e-book platform for smartphones and tablets in German-speaking countries, which he later sold to Thalia Books GmbH. He then developed Tolino, an eBook platform for Thalia, which has a market share of over 40 percent in German-speaking countries, Italy, and the Netherlands.

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