8 Projektteamrollen für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte

Warum diese Rollen im Projektteam wichtig sind und wofür man diese braucht

Die Durchführung von Projekten erfordert die Zusammenarbeit von mehreren Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen. Um das Projekt effektiv und erfolgreich abzuschließen, müssen diese Personen in spezifische Rollen innerhalb des Projektteams eingebunden werden. In diesem Artikel möchte ich auf die wichtigsten Rollen in komplexen Digitalisierungsprojekten eingehen.

Warum Rollen im Projektteam wichtig sind

Die Durchführung von Projekten erfordert die Zusammenarbeit von mehreren Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen. Um das Projekt effektiv und erfolgreich abzuschließen, müssen diese Personen in spezifische Rollen innerhalb des Projektteams eingebunden werden. Die Zuweisung von Rollen innerhalb des Teams ermöglicht es, Verantwortlichkeiten klar zu definieren, Aufgaben und Ziele zu verteilen und das Projekt in geordneter Weise durchzuführen. In dieser Hinsicht sind Rollen im Projektteam unverzichtbar, um sicherzustellen, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird und die gesteckten Ziele erreicht werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Rollen im Projektteam und ihre Bedeutung zu verstehen, um sicherzustellen, dass das Team effektiv arbeitet und das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird.

In diesem Artikel möchte ich auf die wichtigsten Rollen in komplexen Digitalisierungsprojekten, wie zum Beispiel der Digitalisierung des Auftragsmanagements, eingehen. Es wird nach einer Einführung in Kapitel 1 eine detaillierte Rollenbeschreibung jeder Rolle geben mit dem Hinweis, wann die Rolle im Projekt benötigt wird. In Kapitel 3 gibt es ein kurzes Fazit zum Thema. Der Artikel ist als Nachschlagemöglichkeit gedacht, wenn schnell nach einer Definition gesucht wird.

Projekt – vs. Tagesgeschäft

Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Das Projektgeschäft greift sich einen immer größer werdenden Anteil an der Arbeitszeit von dir und deinen Kollegen. Es scheinen unendlich viele Meetings zu sein. In den meisten musst du nichts sagen. Und in der Regel auch sonst nichts weiter beitragen. In der Zeit könntest du dich auf Wichtigeres konzentrieren. Und das solltest du auch. Doch die Realität sieht anders aus.

Projekte gelten als Allheilmittel und doch scheitern die meisten. Ich habe zum Thema bereits einen Artikel geschrieben, in dem ich beschreibe, wie sie in einem Krisenprojekt den Turnaround in 5 einfachen Schritten schaffen können. Wenn du gefragt wirst, ob du ein Investment tätigen willst, das mit über 80 % untergehen wird. Würdest du dann investieren? Wahrscheinlich nicht, oder je nach Risikobereitschaft nur mit wenig Einsatz.

Doch tatsächlich schütten Unternehmen immer mehr Ressourcen in das Investment mit dem Namen „Projekt“, aber erfolgreicher laufen die Projekte dadurch nicht. Im Gegenteil. Mehr Ressourcen heißt in den meisten Projektphasen ineffizientere Arbeit und dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt nicht erfolgreich wird. Hier kommen die verschiedenen Rollen Deines Projektteams ins Spiel.

Ziele der Rollenverteilung im Projekt

Verschiedene Rollen sind in Projekten aus verschiedenen Gründen erforderlich:

  1. Effektive Ressourcennutzung: Indem verschiedene Rollen definiert werden, kann das Team effektiver zusammenarbeiten, da jeder Mitarbeiter eine spezifische Aufgabe hat, die seinem Fachwissen und seinen Fähigkeiten entspricht.
  2. Klarheit der Verantwortlichkeiten: Durch die Definition unterschiedlicher Rollen wird klargestellt, wer welche Verantwortlichkeiten innerhalb des Teams hat, wer welche Entscheidungen treffen muss und wer für welchen Teil des Projekts verantwortlich ist. Dadurch wird Verwirrung vermieden und das Team kann effizienter arbeiten.
  3. Fachspezifisches Wissen: Durch die Einführung von Rollen mit spezifischen Kompetenzen und Fähigkeiten können Fachleute auf ihren jeweiligen Gebieten die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen des Projekts besser bewältigen.
  4. Reduzierung von Risiken: Durch die Einführung verschiedener Rollen, wie z.B. einem Projektmanager, einem technischen Experten und einem Finanzexperten, kann ein breiteres Spektrum an Risiken erfasst und minimiert werden. Dies kann helfen, Risiken zu minimieren, die durch Fehlentscheidungen oder Unwissenheit entstehen.
  5. Bessere Zusammenarbeit: Durch die Einführung von verschiedenen Rollen kann ein Team besser zusammenarbeiten und sich auf seine spezifischen Aufgaben konzentrieren. Dies kann helfen, die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Teams zu verbessern und die Effizienz und Effektivität des Projekts insgesamt zu erhöhen.

Insgesamt sind verschiedene Rollen in Projekten erforderlich, um sicherzustellen, dass das Projekt effektiv und effizient abgeschlossen wird. Die Rollen helfen, Verantwortlichkeiten und Aufgaben innerhalb des Teams klar zu definieren und tragen dazu bei, dass das Team zusammenarbeitet und auf seine Ziele hinarbeitet.

Die 8 verschiedenen Rollen in einem Projektteam

1. Projektleiter bzw. Scrum Master & Product Owner

Der Projektleiter ist für die Leitung eines klassisch geplanten Projekts verantwortlich und koordiniert die Arbeit des Teams. Er sorgt dafür, dass das Projekt innerhalb des Zeitrahmens, des Budgets und der Anforderungen abgeschlossen wird.

Die Rolle des Projektleiters kann von Organisation zu Organisation unterschiedlich sein. Im Allgemeinen konzentriert sich ein Projektleiter jedoch eher auf die operative Seite eines Projekts, während ein Projektmanager sich mehr auf die strategische Seite konzentriert. Ein Projektleiter ist in der Regel für die Durchführung der Aufgaben innerhalb des Projektteams verantwortlich und arbeitet eng mit dem Projektmanager zusammen, um sicherzustellen, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird. Der Projektleiter überwacht auch den Fortschritt des Projekts und identifiziert Probleme, die behoben werden müssen, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.

Anders verhält es sich in agilen Projekten, in denen meistens ein Scrum Master und ein Product Owner das Projekt leiten.

Der Scrum Master und der Product Owner sind zwei wichtige Rollen im agilen Scrum-Framework, das zur Durchführung von Softwareprojekten verwendet wird. Ihre Aufgaben sind wie folgt:

  • Der Scrum Master: Der Scrum Master ist ein Servant Leader, der das Scrum-Team in der Umsetzung des Scrum-Frameworks unterstützt und das Team bei der Verbesserung seiner Arbeitsweise begleitet. Der Scrum Master fördert die Zusammenarbeit im Team und sorgt dafür, dass Hindernisse, die den Fortschritt des Teams behindern, schnell gelöst werden. Der Scrum Master ist auch dafür verantwortlich, dass das Team die Scrum-Praktiken und -Regeln einhält.
  • Der Product Owner: Der Product Owner ist für die Maximierung des Geschäftswerts des Produkts verantwortlich. Der Product Owner ist dafür zuständig, dass das Team versteht, was das Endprodukt sein soll und welche Funktionalitäten es beinhalten soll. Der Product Owner priorisiert die Funktionalitäten des Produkts in Form eines Product Backlogs und sorgt dafür, dass das Team die Prioritäten versteht und umsetzt. Der Product Owner sorgt auch dafür, dass die Anforderungen an das Produkt klar und eindeutig sind und dass das Produkt am Ende den Anforderungen der Nutzer entspricht.

Zusammen bilden Scrum Master und Product Owner das sogenannte Scrum-Triumvirat mit dem Ziel, ein erfolgreiches Projekt zu realisieren, bei dem das Scrum-Team und seine Stakeholder im Einklang sind.

Wann wird ein Projektleiter oder Scrum Master & Product Owner benötigt?

Die Rollen des Projektleiters bzw. des Scrum Masters und des Product Owners werden über das gesamte Projekt benötigt.

2. Projektmanager

Der Projektmanager ist dafür verantwortlich, die Projektplanung und -Durchführung zu koordinieren, die Arbeitspakete zu definieren, Ressourcen zu planen und Risiken zu identifizieren.

Er arbeitet daher eher auf einer strategischen Ebene, wobei der Projektleiter auf der operativen Projektebene agiert.

Ein Projektmanager hat folgende Aufgaben:

  • Definieren der Projektziele und Erstellen des Projektplans
  • Erstellen von Zeitplänen und Budgets
  • Koordination von Ressourcen und Teams
  • Überwachung des Fortschritts und Identifizierung von Risiken und Problemen
  • Entwicklung von Maßnahmenplänen zur Lösung von Problemen
  • Sicherstellung der Kommunikation zwischen Projektbeteiligten
  • Verwalten von Änderungen und Anpassung des Projektplans entsprechend
  • Abschluss des Projekts und Bewertung des Projekterfolgs

Insgesamt sind die Rollen des Projektmanagers und Projektleiters eng miteinander verknüpft und es gibt Überschneidungen in ihren Aufgaben. In vielen Organisationen werden die Begriffe jedoch austauschbar verwendet oder es wird nur eine der beiden Rollen definiert.

In einer Organisation mit verschiedenen, komplexen Digitalisierungsinitiativen und -Projekten ist eine Struktur mit Projektmanagern und Projektleitern jedoch unabdingbar.

Denn der Projektmanager hat außerdem, wenn nötig, die Aufgabe, die Interessen des Projekts auch in anderen Gremien außerhalb des Projekts zu vertreten. Dazu gehören unter anderem die Berichterstattung auf Programm-Ebene und der aktive Austausch mit anderen Projektmanagern und Projektleitern. Ein Projektmanager kann auch mehrere Projekte gleichzeitig betreuen.

Wann wird ein Projektmanager benötigt?

Die Rolle des Projektmanagers wird über den gesamten Projektlebenszyklus benötigt.

3. Business Analyst

Der Business Analyst ist dafür verantwortlich, die Geschäftsanforderungen zu verstehen und sicherzustellen, dass das Projekt den Anforderungen entspricht.

Zu den Aufgaben eines BA in einem Digitalisierungsprojekt gehören in der Regel:

  • Sammeln von Informationen und Daten zur Identifizierung von Geschäftsanforderungen und -prozessen
  • Erstellung von Anforderungsdokumenten und Anforderungsmanagement
  • Entwurf und Erstellung von Prozess- und Workflow-Diagrammen
  • Bewertung von technischen Lösungen im Hinblick auf die Erfüllung von Geschäftsanforderungen
  • Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten und Unterstützung bei der
  • Definition von Lösungen, um Prozesse effizienter zu gestalten
  • Entwicklung von Strategien zur Umsetzung von Geschäftsanforderungen
  • Enge Zusammenarbeit mit den Stakeholdern, einschließlich des Projektteams, um sicherzustellen, dass Anforderungen vollständig und genau verstanden werden
  • In agilen Projekten ist der Business Analyst vor allem für den Product Owner ein wichtiger Ansprechpartner

Insgesamt ist der Business Analyst eine Schlüsselrolle in einem Digitalisierungsprojekt, da er oder sie dabei hilft, sicherzustellen, dass die Technologie auf die Bedürfnisse und Ziele des Unternehmens ausgerichtet ist. Der BA stellt sicher, dass die Geschäftsanforderungen des Unternehmens erfasst und in der digitalen Lösung korrekt und effektiv umgesetzt werden, um die Ziele des Projekts zu erreichen.

Es ist wichtig, dass der Business Analyst eng mit den beteiligten Fachbereichen zusammenarbeitet. Denn nur, wenn die Endnutzer einer neu einzuführenden Software-Lösung frühzeitig in die Konzeptionsphase mit eingebunden werden, kann eine Akzeptanz innerhalb der Organisation entstehen.

Wann wird ein Business Analyst benötigt?

Vor allem bei der Aufnahme von Anforderungen an die Software-Funktionalität muss der Business Analyst in Vollzeit zur Verfügung stehen. Er übergibt dem Projektteam seine Ausarbeitungen, die idealerweise mit dem Fachbereich zusammen erstellt wurden, und sorgt für einen guten Wissenstransfer. Im Verlauf des Projekts sollte er immer wieder als Sparringspartner bei Fragen zur Verfügung stehen. In agilen Projekten empfiehlt es sich, den Business Analysten bei der Erstellung von User Stories hinzuzuziehen.

4. Solution Architekt

Der Solution Architect ist für die Gestaltung und Entwicklung der IT-Architektur des Projekts verantwortlich. Er oder sie stellt sicher, dass die Systeme und Anwendungen in das bestehende IT-Ökosystem des Unternehmens integriert werden können und die benötigten Anforderungen und Standards erfüllen.

Er analysiert dahingehend die Anforderungen an die zukünftige IT-Architektur und stimmt sich somit bei verschiedenen Themen mit seinen Kollegen aus der IT ab. Diese sind unter anderem:

  • Systemdesign: hier wird sichergestellt, dass die zukünftige Software-Lösung richtig in die IT-Systemwelt eingebunden wird.
  • Technologie-Auswahl: der Solution Architekt verantwortet die Auswahl von geeigneten Technologien für das bestehende Projekt. Dabei folgt er in der Regel einer strategieschen Leitlinie.
  • Zusammenarbeit mit dem Entwicklerteam: eine Koordination zwischen dem oder den Entwicklerteams ist immens wichtig. Hierbei spielt der Solution Architect eine wichtige Rolle, denn nur er sollte zentral die Anforderungen an die IT-Architektur vertreten und dafür sorgen, dass die Entwickler diese Anforderungen beachten und umsetzen.
  • Risikomanagement: Der Solution Architect identifiziert und bewertet potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der IT-Lösung und empfiehlt Maßnahmen zur Risikominderung.
  • Dokumentation: Der Solution Architect dokumentiert das Design und die technischen Spezifikationen der IT-Lösung, um sicherzustellen, dass die Entwickler die Anforderungen des Projekts vollständig verstehen und umsetzen können.

Insgesamt ist der Solution Architect eine wichtige Rolle in einem Digitalisierungsprojekt. Er oder sie stellt sicher, dass die IT-Infrastruktur und -Anwendungen des Projekts den Anforderungen des Kunden entsprechen und eine effektive und effiziente Lösung darstellen, um das Projektziel zu erreichen.

Wann wird ein Solution Architect benötigt?

Der Solution Architect wird vor allem zu Beginn eines Projekts, nämlich bei der Anforderungsdefinition, benötigt. Er spielt in der Auswahlphase einer Software genauso eine Rolle, wie während der Implementierung und der Tests. Allerdings muss der Solution Architect nach der Anforderungsaufnhame und der eventuellen Ausschreibung bzw. Lieferantensuche nur noch bei spezifischen Fragen punktuell bereitstehen.

5. System Engineer

Der System Engineer ist für die Planung, Implementierung und Wartung der IT-Infrastruktur des Projekts verantwortlich. Er oder sie stellt sicher, dass die Hardware und Software für das Projekt die notwendigen Kapazitäten und Leistungen für die Anforderungen des Projekts erbringen.

Die notwendigen Tätigkeiten sind in der Regel:

  1. Systemplanung: Hauptaufgabe ist hierbei die Planung der Systemarchitektur. Wichtig hier bei ist, dass die Anforderungen des Kunden beachtet werden
  2. Systemintegration: Der System Engineer stellt hierbei sicher, dass die Systemkomponenten ordentlich miteinander interagieren können. Dabei handelt es sich vorwiegend um Schnittstellen zu Umsystemen. Neben der reinen Integration hat der System Engineer zu verantworten, wie effizient die Systemmodule miteinander interagieren, um die Systemleistung und Stabilität gewährleisten zu können.
  3. Systemimplementierung: Damit ist die Installation der kompletten Software, oder einzelner Module gemeint. Die Implementierung umfasst hierbei die Installation, Konfiguration und eine Testphase, bevor das System in den Produktivbetrieb übernommen wird.
  4. Systemüberwachung/ Monitoring: Damit ist die laufende Überwachung durch geeignete Überwachungssysteme gemeint, um frühzeitig Fehler entdecken und beheben zu können.
  5. Systemoptimierung: Der System Engineer optimiert das System, um die Leistung und Verfügbarkeit zu verbessern. Er oder sie analysiert die Systemleistung und führt gegebenenfalls Systemanpassungen und Upgrades durch, um sicherzustellen, dass das System optimal funktioniert.

Wann wird ein System Engineer benötigt?

Der System Engineer wird während der gesamten Lebensdauer einer Software benötigt. Meistens geht die Verantwortung dann nach dem Go Live im Produktivbetrieb an eine einzelne Person oder an eine Gruppe, die sich dann fortwährend um die Aufrechterhaltung, Optimierung und Entstörung der Software kümmern.

6. Software-Entwickler

Software-Entwickler sind für die Neu- oder Weiterentwicklung von Software, aber auch Schnittstellen verantwortlich. Grob kann man Entwickler in Backend-, Frontend, und, im Falle, dass der Entwickler beide Seiten beherrscht, Full-Stack-Entwickler einteilen. In einigen Fällen gibt es neben dem Entwickler von nativen mobilen Applikationen noch Aufteilungen nach dem Produkt, welches hergestellt werden soll.

In komplexen Digitalisierungsprojekten steht meistens ein Team mehr oder weniger zur Verfügung, das entweder im eigenen Unternehmen angestellt ist, oder eines, welches der Software-Lieferant für die Dauer des Implementierungsprojekts bereitstellt.

Die Aufgaben eines Software-Entwicklers können wie folgt eingeteilt werden:

  • Design und Entwicklung von Anwendungen: Der Entwickler ist verantwortlich für die Erstellung der in den Anforderungen beschriebenen Software. Hierfür muss er die Anforderungen des Projekts analysieren und das Systemdesign in Code umsetzen.
  • Anpassung und Integration: Der Entwickler muss möglicherweise auch bestehende Systeme anpassen und in neue Systeme integrieren. Hierfür muss er über eine gründliche Kenntnis von Datenbanken, Schnittstellen und anderen technologischen Aspekten verfügen.
  • Testing: Ein Entwickler ist auch für das Testen der Anwendungen und Systeme verantwortlich, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen entsprechen und frei von Fehlern sind. Die Einteilung der Entwickler für die Testphase ist Aufgabe des Testmanagers, der im nächsten Punkt beschrieben wird. Der Testmanager kann für den sog. User Acceptance Test (UAT), auch Anwendertest oder Abnahmetest genannt, Mitarbeiter aus dem Fachbereich organisieren.
  • Support & Wartung: Nach der Fertigstellung des Projekts ist der Entwickler dafür verantwortlich, die Anwendungen und Systeme zu warten und bei Bedarf zu entstören. Hierfür muss er eventuelle Fehler oder Probleme beheben und Änderungen vornehmen, wenn der Kunde dies verlangt. In der Regel wurde hierfür ein Software-Wartungsvertrag abgeschlossen und darin wurden dann Service Level Agreements getroffen, welche beispielsweise beschreiben, wie schnell der Entwickler reagieren muss, wenn ein Fehler auftritt (Time to react).
  • Dokumentation: Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit des Entwicklers besteht darin, die Arbeit, die er im Rahmen des Projekts durchführt, zu dokumentieren. Dies umfasst die Dokumentation von Code, Konfigurationen, Testergebnissen und anderen Aspekten des Projekts. In der Praxis ist das der am meisten vernachlässigte Punkt.
    Wann wird ein Software-Entwickler benötigt?

Entwickler werden über den gesamten Lebenszyklus eines Softwareprodukts hinweg benötigt. Zu Beginn setzen sie die Anforderungen der Kunden um, testen sie und überführen sie in den Produktivbetrieb. Anschließend warten und entstören sie die Software.

7. Testmanager

Der Testmanager ist dafür verantwortlich, dass die Software richtig getestet wird, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen entspricht.

Dabei sollte der Testmanager folgenden Aufgaben gerecht werden:

  • Erstellung des Testplans: Der Testmanager erstellt einen umfassenden Testplan, der die Ziele, den Umfang, den Zeitrahmen und die Methoden für jeden Testzyklus beschreibt. Hierbei muss er die Anforderungen des Kunden und die Spezifikationen des Systems berücksichtigen.
  • Überwachung und Steuerung der Testaktivitäten: Der Testmanager überwacht und steuert die Testaktivitäten, um sicherzustellen, dass sie im Einklang mit dem Testplan stehen. Hierzu gehören die Identifizierung von Testszenarien, die Planung von Tests und die Zuweisung von Testressourcen.
  • Durchführung von Tests: Der Testmanager ist auch dafür verantwortlich, Tests durchzuführen, um sicherzustellen, dass das System fehlerfrei funktioniert. Hierbei muss er sicherstellen, dass alle Funktionen, Anforderungen und Szenarien getestet werden und dass die Tests gemäß dem Testplan durchgeführt werden.
  • Berichterstattung: Der Testmanager erstellt Berichte über die Testergebnisse und informiert das Projektteam über den Fortschritt der Tests und etwaige Probleme. Er gibt Empfehlungen zur Behebung von Fehlern und informiert das Projektteam über mögliche Risiken und Probleme, die während der Tests aufgetreten sind.
  • Koordination mit anderen Teams: Der Testmanager koordiniert auch mit anderen Teams, um sicherzustellen, dass alle Tests ordnungsgemäß durchgeführt werden. Er arbeitet eng mit dem Projektmanager, dem Entwickler und anderen Teammitgliedern zusammen, um sicherzustellen, dass die Tests fristgerecht abgeschlossen werden.

Insgesamt spielt der Testmanager eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Qualität des Endprodukts oder Systems. Er ist verantwortlich für die Entwicklung, Überwachung und Durchführung von Tests und arbeitet eng mit anderen Teams zusammen, um sicherzustellen, dass das System den Anforderungen des Kunden entspricht und fehlerfrei funktioniert.

Wann wird ein Testmanager benötigt?

Der Testmanager wird spätestens mit Beginn der Entwicklungstätigkeiten im Projekt tätig und plant die Testphase ein. Umso näher das Entwicklerteam an die Fertigstellung des Produkts oder einzelner, testbaren Komponenten kommt, umso detaillierter plant der Testmanager die Testphase und organisiert Ressourcen aus IT und Fachbereich zum Testen. In größeren Organisationen steht dazu ein Team von Testern bereit. Neben den IT-Integrationstests ist für den Testmanager vor allem der User Acceptance Test (UAT), auch Abnahmetest genannt, der Hauptteil seiner Tätigkeit.

8. Data Analyst

Ein Data Analyst spielt eine wichtige Rolle in einem Digitalisierungsprojekt, insbesondere wenn das Projekt Datenanalyse oder datengesteuerte Entscheidungen umfasst. Die Hauptaufgabe des Data Analysts besteht darin, Geschäftsdaten zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren, um dem Unternehmen wertvolle Einblicke zu bieten.

Hier sind einige spezifische Aufgaben, die ein Data Analyst in einem Digitalisierungsprojekt ausführt:

  • Datensammlung und -verarbeitung: Der Data Analyst sammelt und verarbeitet Daten aus verschiedenen Quellen wie internen Systemen, öffentlichen Quellen und Social Media-Plattformen. Er muss sicherstellen, dass die Datenqualität hoch ist und dass alle Daten korrekt und vollständig sind.
  • Datenanalyse: Der Data Analyst wendet analytische Techniken an, um die Daten zu interpretieren und Erkenntnisse zu gewinnen. Er muss in der Lage sein, komplexe Datenmodelle und -algorithmen zu erstellen, um Trends und Muster zu identifizieren.
  • Erstellung von Berichten: Der Data Analyst erstellt Berichte, um seine Ergebnisse zu präsentieren und Empfehlungen zu geben. Diese Berichte enthalten oft Datenvisualisierungen, um die Ergebnisse leicht verständlich zu machen.
  • Zusammenarbeit mit anderen Teams: Der Data Analyst arbeitet eng mit anderen Teams wie dem Projektmanagement, der Entwicklung und anderen Analyseteams zusammen, um sicherzustellen, dass die Analyseergebnisse im Einklang mit den Projektanforderungen und -zielen stehen.

Wann wird ein Data Analyst benötigt?

Wann immer ein Digitalisierungsprojekt die Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen erfordert, ist ein Data Analyst unerlässlich. Dies gilt insbesondere für Projekte, die künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Big Data und andere datengesteuerte Technologien umfassen. Der Data Analyst hilft dabei, die Daten in wertvolle Einblicke und Entscheidungen zu verwandeln, die für das Unternehmen von großem Nutzen sein können. Ein einzelner Zeitpunkt kann somit nicht eindeutig bestimmt werden. Meistens jedoch findet der Data Analyst seinen Einsatz in komplexen Digitalisierungsprojekten mit der Datenmigration aus bestehenden Systemen.

Diese Rollen sind nur einige Beispiele für die IT-spezifischen Rollen in einem Digitalisierungsprojekt. Die genauen Rollen hängen von den spezifischen Anforderungen des Projekts ab, und in der Regel gibt es auch Überschneidungen zwischen den Rollen. Es ist wichtig, dass das Projektteam alle notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse hat, um das Projekt erfolgreich umzusetzen.

Viele Rollen – brauche ich die wirklich alle?

Die Antwort heißt hier ganz klar: Jein! Oder, wie die Juristen sagen würden: Es kommt darauf an.

Denn in der Tat kommt es auf Ihr Projekt an. Sie sollten sich Fragen stellen, wie:

  • Wie groß ist das Projekt?
  • Was soll erreicht werden?
  • Wie viel Budget ist vorhanden?
  • Wie viele Ressourcen kann ich für das Projekt bereitstellen?
  • usw.

Am Ende sollten Sie zu einer Einteilung nach T-Shirt-Größen kommen können. Handelt es sich um ein S-, M- oder L-Projekt? Vielleicht sogar XL?

Es wird Ihnen helfen, dass einzelne Teammitglieder meistens mehrere Rollen einnehmen können. Gerade bei knappen Ressourcen ist das wichtig. Auch der Zukauf von externen Experten ist eine Möglichkeit, zusätzliche Ressourcen in das Projekt zu bekommen. Das ist gerade bei kürzeren Einsätzen und spezifischeren Themengebieten, wie beispielsweise bei der Datenanalyse eine Option.

Am Ende müssen Sie die Software-Implementierung und Ihr Digitalisierungsprojekt nach logisch aufeinander aufbauenden Prozessschritten und Projektphasen durchführen. Wie schnell Sie durch diese Phasen kommen, entscheidet nicht alleine die Anzahl der Ressourcen, sondern vor allem der effizienten Steuerung und Kommunikation durch einen fähigen Projektmanager. Dieser wird Sie und Ihr Projekt zum Erfolg führen.

Sie kennen jetzt die verschiedenen Rollen in einem Digitalisierungsprojekt. Als Entscheider haben Sie aber die Gesamtverantwortung für Ihre Projekte. Um hier den Überblick zu behalten und vor allem in der Praxis nicht zu den 80% der gescheiterten Projekten zu gehören, empfehle ich meinen Artikel als Leitfaden für Ihre Digitalisierung.

Francesco ist seit 2011 Unternehmer und Unternehmensberater und hat schon Prozesse digitalisiert, als die Digitalisierung noch einen Exotenstatus hatte. Für ihn sind die Menschen und die Simplifizierung Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung. Seine Spezialität liegt in der Digitalisierung der Auftragsmanagementprozesse für dezentral organisierte Service-Unternehmen.

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