Personal Branding – oder warum die Gelben Seiten es einfach hinter sich haben

Optimieren der eigenen Präsenz im Internet. Mit Personal Branding und ganz ohne die Gelben Seiten

Wir alle – als Unternehmen oder als Privatpersonen – wollen oder müssen im Internet sichtbar sein. Nicht immer wird dabei das gewünschte Ergebnis erzielt! Vedat Demirdöven gibt mit seiner jahrelangen Expertise als Branchenphotograph 3 handfeste Tipps, um das Personal Branding im Netz zu optimieren.

Was macht mich als mittelständisches Unternehmen mit kleinem Budget und dünner Personaldecke oder auch als One Man Show erfolgreich in Zeiten disruptiven Wandels und der digitalen Transformation? Wie bewältige ich den notwendigen Change Process? Schaffe ich es vielleicht sogar, in den Social Media einer dieser Influencer zu werden? Also quasi der Sascha Lobo der Fleischfachverkaufsinnung? – Personal Branding ist die Antwort.

Keine Angst – weder folgt ab hier noch mehr Bullshit Bingo noch will ich mehr oder manchmal auch weniger glückliche Versuche, in „diesem Internet“ erfolgreich präsent zu sein, belächeln.

Vielmehr will ich ein paar ganz einfach nachzuahmende Tipps geben – die die eigene Präsenz im Netz optimieren und Chancen für Sichtbarkeit bieten. Sichtbarkeit, die positiv auf Ihre Außenwirkung im Netz und auf Ihre Verkaufszahlen einzahlen wird. Aber eins nach dem anderen:

Auswirkungen der digitalen Transformation auf Unternehmen, Individuen, Staat, Wissenschaft und Gemeinschaften
Thomas Kofler über Wikipedia.org

Spricht man mit vielen Menschen über das Phänomen der digitalen Transformation, so hat man den Eindruck, dass jeder etwas anders mit der digitalen Transformation verbindet. Und tatsächlich entfaltet sich rund um diesen eher abstrakten Begriff ein riesiges Kräfte- bzw. Spannungsfeld, das nicht nur im übergeordnet gesellschaftlichen Sinne, sondern im eigenen Leben, beruflich aber auch privat, gewaltige Effekte erzeugt.

Alles erscheint mit allem vernetzt, vieles scheint einander zu bedingen, und: praktisch nichts bleibt folgenlos. „Das Internet vergisst nichts“ – was wie Fluch und Segen zugleich klingt, ist letztlich der Ausgangspunkt der Betrachtung für die Frage: Wo ist eigentlich mein Platz im Ganzen und: Wer will ich online sein? Vor dieser Frage steht  jeder einzelne von uns, sei es als Privatmensch auf Facebook, Instagram oder Snapchat. Aber besonders Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, sich zu dieser Frage nicht zu verhalten.

Einer der elementaren Bausteine einer erfolgreichen Positionierung im Prozess der digitalen Transformation ist ein exzellentes Online-Image. Und das zu erzeugen, ist kein Hexenwerk.

So manche mittelständischen Unternehmen vom Metzger, Handwerker bis hin zum Buchhändler fragen sich noch heute ernsthaft, ob die digitale Transformation und Social Media sie auch betreffen. „Was kann man da nicht alles falsch machen, muss man denn jeden neuen medialen Nonsens mitmachen? Früher ging es doch auch, es wurde verkauft, der Kunde ging ins Geschäft oder schlug in den Gelben-Seiten nach, wenn er was brauchte …. !“. Aber welches kleinere Unternehmen, das den entscheidenden Moment zu lange den Wandel negiert hat, kennt das nicht: Aufträge gehen irgendwann spürbar zurück – und dies oft aufgrund eines nichtbestehenden oder schlechten Online-Images. Eine nicht auffindbare Website, mäßige Funktionalitäten, schlechte Bewertungen der Performance in einschlägigen Online-Portalen, mangelnde Kommunikation mit den Kunden, zu lange Reaktionszeiten auf Anfragen, veraltete Kontaktdaten oder ein unprofessioneller oder intransparenter Eindruck im Netz – all das sind Dinge, die man sich heute praktisch nicht mehr leisten kann, wenn man seine Kunden nicht verlieren und ihr verändertes Nutzungsverhalten respektieren will.

Tipp Nr. 1: Perspektivenwechsel hilft!

In meiner Arbeit als Photograph ist die Befähigung zum Perspektivenwechsel der Schlüssel zum Erfolg. Nur, wenn ich mich in mein Objekt hinein versetze, antizipiere, was es braucht, um gut auszusehen, wenn ich meine Position verändere, um „auf Augenhöhe zu kommen“, wenn ich das große Ganze erfasse, um dann wieder auf die Details zu zoomen – dann entsteht ein gutes Bild. Im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne. Denn auch dieser innerliche Perspektivenwechsel ist es, der aus einer vermeintlich misslichen Lage, in die man geraten zu sein scheint, die darin wohnenden Chancen offenbart. Mir ist bei einem Branchenevent kürzlich das folgende Statement sehr nachgegangen:

Transformation und soziale Vernetzung sind darum so wertvoll, weil sich aus ihnen verändernde Rahmenbedingungen und zukunftssichere Wertschöpfungen generieren.“

Will sagen: Ein verändertes marktliches Umfeld, neue Player im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit und die Gunst des Kunden, andere Nutzungsgewohnheiten und vor allem die mitunter gnadenlose, weil extrem schnelle und direkte Transparenz der Kommunikation in den Social Media – das sind alles keine Gründe, um den Kopf in den Sand zu stecken und nichts oder nur Mittelmäßiges zu tun! Sondern hier steckt riesiges Potenzial, die eigene Person, das eigene Produkt geschickt in Szene zu setzen.

Die Gelben Seiten haben ausgedient - digitale Transformation( die Gelben Seiten es einfach hinter …..)

Die Realität ist: Die Aufmerksamkeit des Kunden verlagert sich zunehmend auf Aktivitäten im Internet. Informationen über ALLES zu erhalten – anytime, anywhere, anyhow – das ist inzwischen der Anspruch. Darum ist die strategische Annäherung an die digitale Transformation mit Blick auf die eigenen Prozesse zur Pflichtaufgabe geworden: Welche Prozesse in meiner Wertschöpfungskette können effizienter über digitale Kanäle ins Netzwerk verlagert werden? Wie kann die bestehende Infrastruktur „Internet“ und ihre Möglichkeiten der vernetzten Kommunikation über alle Plattformen hinweg so genutzt werden können, dass mein Produkt an den Kunden gebracht wird?

Perspektivenwechsel bedeutet, immer da zu sein, wo der Kunde ist. Denn er blättert nicht mehr in den Gelben Seiten.

Tipp Nr. 2: Das Auge isst mit – tun Sie was dafür!

 

Hat man für sich erkannt, wo und wie man seinen Kunden im „Netz“ findet und anspricht, ist man schon gut im Rennen! Der gute alte analoge Grundsatz: „You never get a second chance to make a first impression“ ist allerdings zu 100% mit in´s Digitale gewandert. Jetzt geht es um die ersten Kontakte, die jemand mit uns, mit unserem Produkt hat. Bei der Bewältigung dieser nicht kleinen Herausforderung stehen uns technische Helferlein zur Verfügung, die für vorzeigbare Ergebnisse sorgen und es schaffen, den Betrachter „emotional“ anzusprechen. Das Auge isst bekanntlich mit und man sollte daher den ästhetischen Aspekt bei Fotos niemals außer Acht lassen. 

Überzeugen Sie sich selbst bei diesem kleinen Test für Bücherfreunde:

Personal Branding – oder warum die Gelben Seiten es einfach hinter sich haben 1
© Vedat Demirdöven
Personal Branding – oder warum die Gelben Seiten es einfach hinter sich haben 2
© Vedat Demirdöven

Bücher sind keine statischen Druckwerke – sie leben und verheißen bewegende Lesemomente – wenn sie entsprechend in Szene gesetzt werden…

Überprüfen Sie doch mal unter dem Aspekt des ersten Eindrucks Ihr eigenes Image und googlen sich selbst. Sind Sie zufrieden mit dem, was Sie sehen? Einige Fotos könnten besser sein oder besser gar nicht erst sichtbar….? Haben Sie versehentlich mäßige Handy-Pics hochgeladen und gedankenlos ins Netzt gestellt? Dieser selbstkritischen Prüfung sollten sie nicht nur einmalig sondern regelmäßig unterziehen. Die Faustregel lautet: ruhig einmal die Woche „Ego-Googeln“. Wichtig dabei ist, dass Sie den Inkognito-Modus Ihres Browsers verwenden, um neutrale Suchergebnisse zu sehen.

Ebenfalls eine wichtige Basis für das perfekte Online-Image: Erstellen Sie ein Google-My-Business-Profil, halten Sie dieses aktuell und verlinken Sie Ihre Online-Kanäle untereinander, um deren Auffindbarkeit im Web zu verbessern. Damit sind schon mal die “Grundsteinchen“ gelegt und man ist viel näher an seinen Kunden und selber sichtbar.

Wie Sie’s auch drehen und wenden: Es IST wichtig, dass auch Ihre mobilen Photo-Aktivitäten so professionell wie möglich aussehen. Hundertschaften von (erfolgreichen!) Modebloggerinnen mit Tausenden Followern machen es vor! Es gibt zahlreiche Photo-Apps, die bessere Ergebnisse erzielen. Sie ersetzen aber keinen Photographen und schützen Sie auch nicht vor dem nachvollziehbaren Reflex, sofort, „live und in Farbe“ von einem Erlebnis auf Facebook zu erzählen – und sich damit im worst case Ihren Auftritt zu versemmeln. Denken Sie daran: Ihre Kunden und Follower sehen und beurteilen Sie. Ein vorschnelles Veröffentlichen schlechter Photos ist nicht ratsam – es wäre schade um Ihr Image. Merke: Ein gutes Photo ist ein Photo, auf das man länger als eine Sekunde schaut…

Tipp Nr. 3: Mischen Sie richtig mit!

Nach der „Sichtbarkeit“ kommen wir zur Königsdisziplin – Sie sind mittendrin und im direkten Kontakt mit Ihren Followern und Kunden! Jetzt ist der Moment, an die Wertschöpfungskette zu denken und unter Zuhilfenahme der sozialen Vernetzung Meter zu machen. Kommunizieren Sie, schaffen Sie Möglichkeiten und stellen Sie Ressourcen bereit. Bitten Sie Ihre Kunden um ehrliche Online-Bewertungen bei Facebook und Google und verhalten Sie sich transparent und authentisch zu dem Echo, das Ihnen entgegen gebracht wird.

Wichtig auch: Schreiben Sie Texte zu Bildern, die auf Ihrer Website in Social-Media-Kanälen zu finden sind – Stichworte sind hier Metadata, Discoverability und SEO. Damit wird das Google-Ranking Ihrer Online Kanäle und die Reichweiter Ihre Fotos verbessert. Achten Sie bei hochgeladenen Photos auch auf die Dateinamen, auch diese sind Teil der Metadaten. Nicht: IMG-1015.jpg. besser: Hans Mustermann 2018.jpg) und nutzen Sie hier die Keywords wie z.B. „Firma Musterhaus“, „Musterhaus Excellence Consulting“ oder „Zürich“.

Nutzen Sie Gütesiegel, und binden Sie diese in Ihren Online-Kanälen ein, Veröffentlichen Sie Ihre Artikel oder Interviews – auch die Ihrer Mitarbeiter –  denn sie sind Bestandteil Ihres Images. Dadurch schärfen Sie Ihr Profil als Experte für bestimmte Themen und schaffen neue Suchergebnisse, über die Sie auffindbar sind das Netzwerk seinen „Job“ machen lassen.

Lassen Sie die Spiele beginnen!

Liebt digitalisierte Medien und innovative Nutzungssituationen dank veredelter Daten und optimierter Prozesse – und die Photographie. Im Verlag Kiepenheuer & Witsch verantwortet er als Projektleiter das Content Management. Vernetzt agieren, Wissen teilen und so das Spannungsfeld „Disruptiver Wandel trifft auf Linienorganisation“ überwinden, treibt ihn an. Er ist Veranstalter des „Deutschen eBook Award“, Mitglied des Beirats des „digital publishing report" (dpr) und fotografiert Branchenevents. "Ich brenne für die digitale Zukunft und unterstütze Sie bei Ihrer Arbeit als Berater und Press- und Eventphotograph."

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More