Guerrilla-Marketing-Taktiken für Startups: Kreative und kostengünstige Marketingtechniken, die Startups nutzen können

Innovatives Guerrilla-Marketing: Wie Startups mit Kreativität punkten

Man kann sich als Startup kein teures Marketing leisten? Wie wäre es mit effektiven und kostengünstigen Guerrilla-Marketing-Taktiken?

Stellen Sie sich vor, Ihr Startup könnte mit minimalem Budget und maximaler Kreativität die Aufmerksamkeit von Tausenden von potenziellen Kund:innen erregen. In der heutigen Geschäftswelt sind innovative und aussergewöhnliche Ansätze entscheidend, um Aufmerksamkeit zu erlangen und sich von der Masse abzuheben. Dies ist besonders wichtig in Zeiten begrenzter Budgets und intensiven Wettbewerbs.In diesem Artikel werden wir uns intensiv mit der Kunst des Guerrilla-Marketings auseinandersetzen und dabei erkunden, wie Startups mit begrenzten Ressourcen nicht nur Aufmerksamkeit erregen können, sondern auch nachhaltige Bindungen zu ihren Zielgruppen schaffen können. Wir werden verschiedene Strategien betrachten, die auf Innovation und Einfallsreichtum setzen, um maximale Wirkung zu erzielen, ohne dabei die Kasse zu belasten.

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1. Kreative Aussenwerbung: Auffallen ohne teure Plakate

Im städtischen Umfeld gibt es eine Vielzahl unkonventioneller Werbeplätze, die von Startups genutzt werden können, ohne das Budget übermässig zu belasten. Die Möglichkeiten sind vielfältig, von beeindruckenden Wandgemälden bis hin zu Street-Art-Interventionen. Kreative Aussenwerbung bietet nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch die Möglichkeit, lokale Kultur und Verbundenheit zu schaffen. Nun beleuchten wir einige Beispiele von kreativer Aussenwerbung:

  • Fassadenmalerei: Eine bemalte Gebäudefassade kann sich in ein lebendiges Kunstwerk verwandeln und zum Gesprächsthema der Stadt werden. Diese kreative Außenwerbung verleiht der Marke nicht nur Einzigartigkeit, sondern schafft auch lokale Verbundenheit. Stellen Sie sich ein Café vor, dessen farbenfrohe Fassade von einer örtlichen Künstlerin gestaltet wurde. Diese kunstvolle Gestaltung zieht nicht nur die Aufmerksamkeit auf das Café, sondern integriert es auch nahtlos in das städtische Leben.
  • Street-Art-Interventionen: Street-Art-Interventionen können als Guerilla-Marketing oder kreative Aussenwerbung betrachtet werden. Hierbei schaffen talentierte Street-Art-Künstler:innen temporäre Kunstwerke im öffentlichen Raum, um die Botschaft eines Startups zu vermitteln. Zum Beispiel könnte ein Mode-Startup eine Aktion organisieren, bei der Künstler:innen Kleidungsstücke in öffentlichen Bereichen gestalten und diese kostenlos an Passant:innen verteilen. Auf diese Weise wird nicht nur die Sichtbarkeit des Startups erhöht, sondern auch eine unvergessliche Erfahrung für die Zielgruppe geschaffen.
  • Aufblasbare Werbeträger: Angenommen, ein Startup, das Outdoor-Ausrüstung herstellt, platziert riesige aufblasbare Nachbildungen seiner Produkte an beliebten touristischen Orten. Diese auffälligen Werbeträger ziehen nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich, sondern dienen auch als interaktive Werbeflächen, auf denen Informationen über die Produkte bereitgestellt werden können. Diese ungewöhnlichen Werbeträger bleiben im Gedächtnis und regen Gespräche an.

Einige Beispiele erfolgreicher Kampagnen verdeutlichen die Wirksamkeit dieser unkonventionellen Werbeplätze. Die Schweizer Uhrenmarke Tissot etwa verwandelte die Fassaden von Gebäuden in riesige Zifferblätter, während Ricola, bekannt für seine Kräuterbonbons, in der Schweiz beeindruckende Kräutergärten gestaltete. Wingtra, ein Drohnen-Startup, organisierte beeindruckende Drohnen-Flugshows in Städten. Und nicht zu vergessen sind die aufblasbaren Werbeträger, wie die berühmten aufblasbaren Geckos der „Geico“-Versicherung, die immer wieder die Passanten faszinierten.

2. Virale Stunts und Aktionen: Aufmerksamkeit erregen ohne grosse Budgets

Wie Sie bei tiefem Budget maximale Aufmerksamkeit erregen können, erfahren Sie nachfolgend anhand von Beispielen erfolgreicher Stunts und Aktionen von Schweizer Startups. Diese Beispiele verdeutlichen, wie kreative und originelle Ansätze, die auf Kreativität und überraschende Elemente setzen, aus der Menge herausstechen können.

  • Escape-Game-Marketing von Enigma: Das Startup Enigma, das Live-Escape-Spiele anbietet, setzte auf Guerilla-Marketing durch die Platzierung von mysteriösen Rätseln und Hinweisen an unerwarteten Orten in Städten. Die neugierigen Passanten wurden aufgefordert, die Hinweise zu lösen und wurden so in die Welt von Enigma hineingezogen. Diese Rätsel Aktionen gingen in den sozialen Medien viral und brachten zahlreiche neue Kund:innen.
  • Drohnenlieferungen von SkyFly: Das Schweizer Startup SkyFly, das Drohnenlieferungen anbietet, führte eine auffällige Guerilla-Marketing-Kampagne durch. Sie lieferten symbolisch und humorvoll Pizzen mit Drohnen an ungewöhnliche Orte, wie Berggipfel oder Parkbänke, und filmten die Reaktionen der Empfänger:innen. Diese originelle Idee verbreitete sich schnell online und verlieh SkyFly die gewünschte Aufmerksamkeit.
  • Beekeeper’s Bienenkostüm-Flash-Mobs: Das Schweizer Startup Beekeeper wählte eine ungewöhnliche Taktik, um ihre Dienstleistungen zu bewerben. Mitarbeiter in Bienenkostümen tauchten überraschend an verschiedenen Orten auf und führten synchronisierte Tänze auf, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Diese unkonventionelle Herangehensweise wurde online viral und sorgte für Gesprächsstoff.

Diese Beispiele aus der Schweiz verdeutlichen, wie virale Stunts und Aktionen Startups eine herausragende Möglichkeit bieten, die Kraft des viralen Marketings zu nutzen und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.

3. Guerilla-Events und Pop-up-Stores: Direkte Interaktion mit Kund:innen

Wo die Grenzen zwischen Werbung und Erlebnis verschwimmen und Kund:innen eine Markenerfahrung machen, ohne es zu merken, ist von Guerilla-Events und Pop-up-Stores die Rede. Sie haben sich als bewährte Instrumente für Startups erwiesen, um Kund:innen zu binden, die Markensichtbarkeit zu steigern und den Umsatz anzukurbeln. Pop-up-Stores können in verschiedenen Varianten gestaltet werden, die nachfolgend präsentiert werden.

  • Temporary Retail Store: Dies ist die klassische Form eines Pop-up-Stores, bei dem ein temporäres Geschäft an einem physischen Standort eingerichtet wird. Dies kann in einem leeren Ladenlokal, einem Container, einem Zelt oder sogar einem umgebauten Fahrzeug wie einem Food Truck erfolgen. 
  • Shop-in-Shop: Ein Pop-up-Shop-in-Shop befindet sich innerhalb eines bereits bestehenden Einzelhandelsgeschäfts. Dies ermöglicht es Startups, von der etablierten Kundenbasis des Gastgebers zu profitieren und gleichzeitig ihre Produkte oder Dienstleistungen vorzustellen.
  • Mobile Pop-ups: Diese Art von Pop-ups reist an verschiedene Orte und ist mobil. Das können mobile Verkaufswagen, Anhänger oder sogar umgebaute Lieferwagen sein. Diese Art von Pop-up ist ideal für Food-Trucks, mobile Boutiquen oder Pop-up-Veranstaltungen an wechselnden Orten.
  • Pop-up-Events: Hierbei handelt es sich um temporäre Veranstaltungen oder Aktivitäten, die ein Erlebnis bieten, wie z. B. Pop-up-Restaurants, Kunstausstellungen oder Workshops. Diese Art von Pop-up ermöglicht es Unternehmen, mit der Kundschaft in Kontakt zu treten und Markenbekanntheit zu schaffen.

Unabhängig von Ihrer gewählten Variante beweist sich immer wieder, dass die Umsetzung temporärer, erlebnisreicher Events und Geschäfte eine überzeugende Methode darstellt, um die Kundenbindung zu stärken, die Markensichtbarkeit zu steigern und den Umsatz anzukurbeln.

4. Street Art und Kreativität im öffentlichen Raum: Kunst als Werbemittel

Kunst verbindet Menschen und dient somit als wirksames Werbemittel in Form von öffentlicher Kunst. Dabei geht es nicht nur darum, Wände zu bemalen, sondern auch darum, Kunst als Mittel zur Kommunikation einzusetzen. Street Art kann nicht nur Botschaften vermitteln, sondern auch lokale Kultur widerspiegeln und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nachfolgend zeigen wir einige Varianten auf, wie Sie Kunst als Werbemittel einsetzen können, um ihre Zielgruppen auf ungewöhnliche und fesselnde Weise anzusprechen. 

  • Kreativer Strassenrealismus: Unternehmen können urbane Umgebungen als Leinwände nutzen, um ihre Botschaften auf kreative Weise zu kommunizieren, sei es durch Graffiti, Wandgemälde oder Installationen. Dies schafft ein faszinierendes Erlebnis, das die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zieht und einzigartige visuelle Eindrücke hinterlässt.
  • Kunst im Kontext: Eine überzeugende Street-Art-Kampagne sollte in die lokale Kultur und Umgebung integriert sein. Indem sie sich auf lokale Themen und Geschichten bezieht, kann die Kampagne eine tiefere Bindung zur Gemeinschaft herstellen und die Markenpräsenz auf einzigartige Weise fördern.
  • Digitale Street Art: In der heutigen digitalen Welt können Unternehmen auch digitale Street-Art-Installationen und Augmented-Reality-Kunstwerke erstellen. Diese interaktiven Kunstwerke können vor Ort erlebt werden und bieten die Möglichkeit, sie in sozialen Medien zu teilen, was die Reichweite und den Einfluss der Kampagne erheblich erhöhen kann.

Eine Vielzahl von schweizerischen Marken hat erfolgreich Street-Art-Elemente in ihre Marketingstrategien integriert.

VIU Eyewear, ein schweizerisches Startup, das hochwertige Brillen herstellt, ging einen innovativen Weg, indem es Graffiti-Künstler:innen aus der Schweiz einlud, einzigartige Brillenmodelle zu gestalten. Diese handbemalten Brillen, in limitierter Auflage erhältlich, erregten in der Street-Art- und Modegemeinschaft großes Aufsehen und halfen VIU dabei, seine Marke zu etablieren.

Ebenfalls On, ein Hersteller innovativer Laufschuhe, suchte nach einer außergewöhnlichen Methode, um seine Produkte zu bewerben. In Kooperation mit Street-Art-Künstler:innen entwarfen sie kreative Designs für ihre Schuhe. Diese limitierten Editionen wurden in begrenzter Stückzahl verkauft und erregten viel Aufmerksamkeit.

5. Guerrilla-Marketing online: Virale Inhalte und soziale Medien

Erfahren Sie, wie Sie preisgünstige Online-Taktiken nutzen können, um virale Inhalte zu erstellen und Aufsehen erregen können. Dies setzt voraus, dass Sie die richtigen Strategien finden. Es folgen praktische Tipps zur Erstellung ansprechender Online-Inhalte und zur Förderung der Nutzerbeteiligung:

  • Authentizität schlägt Perfektion: Nutzer:innen bevorzugen authentische Inhalte gegenüber perfekten Inszenierungen. Zeigen Sie den menschlichen Aspekt Ihres Unternehmens und Ihrer Mitarbeiter:innen.
  • Kreativität und Storytelling: Erzählen Sie Geschichten, die Ihre Zielgruppe berühren. Nutzen Sie Videos, Bilder und Texte, um Emotionen und Engagement zu erzeugen.
  • Interaktion fördern: Stellen Sie Fragen, rufen Sie zur Teilnahme auf und reagieren Sie aktiv auf Kommentare und Nachrichten Ihrer Follower. Die Interaktion mit Ihrer Community ist der Schlüssel zur Viralität.
  • Visualisieren Sie Ihre Botschaft: Verwenden Sie visuelle Elemente wie Grafiken und Videos, um Ihre Botschaft effektiver zu vermitteln. Gut gestaltete visuelle Inhalte sind oft ansprechender und haben ein höheres Teilen-Potenzial in den sozialen Medien.

Mithilfe dieser Hinweise können Sie preisgünstige Online-Marketingansätze entwickeln, die das Potenzial haben, viral zu werden und die Präsenz Ihres Unternehmens erheblich zu steigern. Indem Sie auf Authentizität, Kreativität und Interaktion setzen, können Sie virale Inhalte erstellen, die die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe auf sich ziehen und Ihr Unternehmen ins Rampenlicht rücken.

6. Mundpropaganda und unkonventionelle Partnerschaften: Netzwerken ohne klassische Werbung

Netzwerken ist auch ohne klassische Werbung möglich, nämlich durch Mundpropaganda und unkonventionelle Partnerschaften. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie als Startup bestehende Kund:innen und Netzwerke nutzen können, um eine organische Reichweite zu erzielen. Konzentrieren wir uns auf den Aufbau von Mundpropaganda und die Bildung unkonventioneller Partnerschaften, die höchst effektive Methoden darstellen, um Ihre Botschaft zu verbreiten, ohne auf traditionelle Werbemethoden zurückzugreifen. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie dies erfolgreich umsetzen können:

  • Empfehlungsmarketing stärken: Ein bewährter Ansatz besteht darin, zufriedene Kund:innen dazu zu ermutigen, Ihre Produkte oder Dienstleistungen aktiv weiterzuempfehlen. Dies kann beispielsweise durch Anreize oder Belohnungen für erfolgreiche Empfehlungen geschehen.
  • Kooperationen suchen: Partnerschaften mit anderen Unternehmen oder Organisationen können Synergien schaffen und die Reichweite erheblich erweitern. Denken Sie über gemeinsame Initiativen nach, die beiden Seiten Nutzen bringen können.
  • Einflussreiche Botschafter identifizieren: In vielen Branchen gibt es einflussreiche Persönlichkeiten oder Experten. Die Zusammenarbeit mit ihnen kann dazu beitragen, Ihre Botschaft an ein breiteres Publikum weiterzugeben und zusätzliche Glaubwürdigkeit zu verleihen.
  • Förderung von nutzergenerierten Inhalten: Ihre Kund:innen dazu zu ermutigen, Inhalte zu erstellen, die mit Ihrem Unternehmen in Verbindung stehen, kann das Engagement fördern. Dies können Bewertungen, Erfahrungsberichte oder kreative Beiträge sein, die authentische Einblicke bieten.

Schlussfolgerung – Guerrilla or not?

Durch das Denken ausserhalb der gewohnten Grenzen, die Schaffung unvergesslicher Erlebnisse und die Nutzung unkonventioneller Kanäle können Startups nicht nur Aufmerksamkeit erregen, sondern auch nachhaltigen Erfolg sichern. Die vorgestellten Strategien, von kreativer Aussenwerbung bis zu Guerrilla-Events und Street Art, betonen die Bedeutung von Kreativität und Innovation im Guerrilla-Marketing. Startups müssen mutige Schritte unternehmen, um sich von der Masse abzuheben und ihre Zielgruppen zu begeistern. In der Welt des Guerrilla-Marketings sind die Möglichkeiten grenzenlos, und es ist an der Zeit, diese kreativen Wege zu beschreiten, um in der heutigen Geschäftswelt zu glänzen.

Sandra Kobel is the founder of zealy. She has a huge passion about building brands, bringing them successfully to market and helping them grow. One of her strongest fields of expertise is Growth Hacking, what she also lectures at universities. Before she established herself in the startup industry, she worked for Ringier and Neue Zürcher Zeitung and was responsible for some of the biggest campaigns in Switzerland. An Executive MBA in digital marketing rounds off her profile. With her ability to always keep the bigger picture in mind, she already guided many startups through almost every challenge.

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