Durch Success Modeling Erfolgsfaktoren verstehen und Erfahrungen richtig nutzen

Die eigenen Erfolgsfaktoren verstehen und Erfahrungen nutzen - So hilft Success Modelling zum Erfolg

Erfahre mit Success Modeling, wie du von den Erfolgsstrategien anderer profitieren kannst. Nutze die besten Praktiken, reduziere Risiken und steigere deine Wettbewerbsfähigkeit.

Wir sind mit Erfolgsgeschichten, innovativen Geschäftsmodellen und kreativen Anwendungsbeispielen für neue Technologien in vielen Branchen vertraut. Dennoch zögern noch zu viele Entscheidungsträger, ihre Wettbewerber als Vorbild zu nehmen, selbst wenn sie hervorragende Arbeit leisten. Das ist eine verpasste Gelegenheit, denn Unternehmen können ganz besonders von diesen Erfolgsgeschichten lernen – und zwar mithilfe des Success Modelings.

Success Modeling als Unternehmensidentität: Praxisbeispiel Siemens

Siemens setzt diese Strategie in Perfektion um. Die eigens dafür geschaffene globale Plattform “Siemens Innovation Ecosystem” folgt dem erklärten Ziel, die Zusammenarbeit zwischen dem eigenen Unternehmen und seinen Partnern und Zulieferern, aber auch Startups, Universitäten und Fachkräften weltweit zu fördern und Informationen und Wissen transparent, branchen- und unternehmensübergreifend zu teilen. Neben dieser Plattform hat Siemens mehrere Teilstrategien des Success Modelings fest in seiner DNA verankert.

Eine davon ist das Benchmarking: Siemens identifiziert aktiv und fortlaufend führende Unternehmen aus verschiedenen Branchen und analysiert deren Strategien, Prozesse und Verfahren. Ziel des Ganzen ist es, zu verstehen, was genau sie so erfolgreich macht. Mithilfe dieser Erkenntnisse verbessert Siemens wiederum eigene (Innovations-)Prozesse, entwickelt neue Technologien und erschließt weitere Anwendungsfelder.

Die zweite Strategie ist die sogenannte „Customer-Co-Creation“: Während viele Unternehmen ausschließlich Kundendaten auswerten, bezieht Siemens seine Kunden gleich proaktiv in die eigenen Entwicklungsprozesse mit ein. Auf diesem Weg identifizieren die Inhouse-Teams zum einen schneller und exakter sich verändernde Kundenbedürfnisse, und sie erarbeiten zum anderen direkte Lösungen dafür. Dieses Vorgehen ermöglicht es Siemens, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die passgenau auf die Anforderungen der Kunden zugeschnitten sind und somit fast automatisch eine deutlich höhere Erfolgschance haben.

Es sind nicht zuletzt diese Offenheit für neue Wege, Inspirationen und Meinungen sowie die gezielte Förderung von Transparenz und Austausch, die Siemens zu dem gemacht haben, das es heute ist.

Was ist Success Modelling, und wie können Unternehmen davon profitieren?

Ganz allgemein bezeichnet Success Modelling den Ansatz, erfolgreiche Strategien und Prozesse anderer zu übernehmen. Unternehmen lassen sich dabei von direkten Wettbewerbern oder auch von branchenfremden Organisationen inspirieren. Das Vorgehen beginnt zunächst mit der Analyse entscheidender Erfolgsfaktoren. Anschließend werden diese Erkenntnisse an die eigenen Anforderungen angepasst und bei Bedarf umgesetzt. Eine systematische Methode zur Umsetzung wurde zum Beispiel von Robert & John Dilts unter dem Namen „Success Factor Modeling“ entwickelt.

Doch wie können Unternehmen konkret von Success Modeling profitieren? Hier sind einige wichtige Vorteile:

  • Vereinfachte Entscheidungsfindung: Innovationen bringen oft Unsicherheit mit sich. Dieser Unsicherheit können Unternehmen begegnen, indem sie analysieren, wie Wettbewerber ähnliche Herausforderungen bewältigt haben. Deren Erfahrungen können sie dann nutzen, um ihren eigenen Weg zu ebnen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
  • Risikominimierung: Unternehmen können zwar im Alleingang neue Technologien ausprobieren oder ihre Prozesse verändern, doch solche Veränderungen gehen immer mit einem gewissen Risiko einher. Warum sollten sie dieselben Fehler wiederholen, die andere bereits gemacht haben? Es wäre effizienter, von den Erfahrungen innovativer Vorreiter zu lernen und so die kostspielige Phase des „Trial and Error“ zu verkü Durch die Orientierung an Erfolgsbeispielen können Unternehmen Innovationen schneller auf den Markt bringen und ihr Risiko erheblich reduzieren.
  • Höhere Kundenzufriedenheit: Eine exzellente Kundenerfahrung ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren am Markt, und danach streben eigentlich alle Unternehmen. Was wäre eine bessere Möglichkeit, als sich von den Pionieren in den Bereichen Customer & User Experience (CX/UX) inspirieren zu lassen? Diese haben bereits viel Zeit und Geld investiert und verlässliche Ergebnisse zusammengetragen.
  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit: Innovationen erfordern Zeit. Unternehmen können jedoch den Zeitaufwand verringern, indem sie nicht das Rad neu erfinden, sondern bereits vorhandene Lösungen an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen. Wer auf bewährte, erfolgreiche Strategien und Prozesse setzt, spart Zeit und erlangt einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz, die es ohne Success Modeling angeht.

Unternehmen können Success Modeling als wertvolles Werkzeug betrachten, um von den Erfolgen anderer zu lernen und ihre eigene Transformation zu beschleunigen. Denn die Übernahme bewährter Ansätze und die Anpassung an die individuellen Gegebenheiten kann einen entscheidenden Unterschied machen und zu langfristigem Erfolg führen.

Praktischer Leitfaden: Success Modeling in vier Schritten

Ein strukturierter Ansatz ist entscheidend, um Success Modeling erfolgreich umzusetzen. Die folgenden vier Schritte bieten eine praktische Orientierung für Unternehmen, die diese Strategie in der Praxis anwenden möchten:

Schritt 1: Identifikation

Beginnen Sie damit, die entscheidenden Faktoren zu bestimmen, die in Ihrer Branche oder auf Ihrem Markt zum Erfolg beitragen. Analysieren Sie Aspekte wie Marktnachfrage, Kundenpräferenzen, Produktqualität, Preisstrategien, Marketing, Vertriebskanäle und Kundenservice. Identifizieren Sie diejenigen Faktoren, die für Ihr Unternehmen besonders relevant sind.

Schritt 2: Recherche

Suchen Sie nach Unternehmen, die in den für Sie relevanten Bereichen besonders erfolgreich sind. Betrachten Sie nicht nur die eigene Branche, sondern blicken Sie über den Tellerrand. Führen Sie Marktstudien durch, beobachten Sie Branchentrends und -statistiken und studieren Sie Fallstudien sowie bewährte Verfahren. Sammeln Sie wertvolle Informationen, die als Grundlage für Ihr Success Modeling dienen können.

Schritt 3: Analyse

Analysieren Sie die gemeinsamen Erfolgsfaktoren der ausgewählten Unternehmen. Dazu zählen deren Produkte oder Dienstleistungen, Preisstrategien, Marketing- und Werbekampagnen, Kundendienstprozesse und Vertriebskanäle. Identifizieren Sie die spezifischen Elemente, die zu ihrem Erfolg beitragen. Diese Erkenntnisse können Ihnen dabei helfen, relevante Erfolgsfaktoren für Ihr eigenes Unternehmen zu bestimmen.

Schritt 4: Implementation

Nehmen Sie die Erkenntnisse aus dem Success Modeling-Prozess und passen Sie erfolgreiche Strategien und Praktiken auf Ihr Unternehmen an. Berücksichtigen Sie dabei Ihre individuellen Bedürfnisse. Dies kann Änderungen im Produktdesign oder in der Preisgestaltung, Investitionen in Marketing- und Werbekampagnen, die Verbesserung des Customer Service oder die Erschließung neuer Vertriebskanäle umfassen. Seien Sie flexibel und experimentieren Sie, um Ihre Geschäftsaktivitäten basierend auf erfolgreichen Modellen zu optimieren.

Ein Plädoyer für branchenübergreifendes Success Modeling

Tatsächlich kann das Success Modeling nicht nur branchenübergreifend erfolgreich angewendet werden, sondern es entfaltet gerade hier sein volles Potenzial. Dafür müssen wir nur einmal in Richtung der Automobilindustrie schauen, die lange als einer der wichtigsten Vorreiter für verschiedene Technologien und Prozesse galt: Das ursprünglich von Ford entwickelte Fließband wurde binnen kurzer Zeit zu einer bahnbrechenden Innovation, die umgehend in viele Branchen rund um Transport, Logistik und vor allem Fertigung Einzug erhielt.

Auch in einem weiteren Bereich setzte diese Branche lange Maßstäbe, und zwar beim Thema Kundenerfahrung: Die großen Autohäuser zählten zu den ersten Anbietern von umfassenden Personalisierungsmöglichkeiten für Kunden. Welche Farbe sollte der neue Familienwagen haben und welche Innenausstattung? Dieser erstklassige Service hat zahlreiche Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen dazu inspiriert, ähnliche Ansätze zu verfolgen. Heutzutage gehören breite Konfigurationsmöglichkeiten quasi zum Standardrepertoire beliebter Computerhersteller wie Apple, Dell und Co. Doch auch in der Bekleidungsindustrie bieten Marken wie Nike ihren Kunden die Möglichkeit, ihre eigenen Schuhe zu gestalten und anzupassen. Über die Plattform “Nike by You” können Nike-Kunden beispielsweise Farben, Materialien, Designs und sogar personalisierte Texte hinzufügen, um ein einzigartiges und maßgeschneidertes Paar Schuhe zu kreieren. So geht erfolgreiches Success Modeling!

Eine echte Chance für Innovationen

Success Modeling bietet Unternehmen eine wertvolle und lange bewährte Möglichkeit, aus den Erfahrungen, Fehlern und vor allem den Erfolgsstrategien anderer zu lernen und sie auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Siemens ist hier ein eindrucksvolles Beispiel und beweist, dass die Strategie funktioniert.

Indem Unternehmen die Erkenntnisse anderer nutzen und auf ihre eigenen Aktivitäten anwenden, können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und neue Wege für Erfolg und Wachstum erschließen.

Marcel Kappestein is Managing Director of Avenga Germany, the German subsidiary of the global Avenga Group, which was created in 2019 through the merger of several established IT companies. Internationally, more than 4,300 professionals work for Avenga at 32 locations in Europe, Asia, LATAM and the USA. In his position, he is responsible for the German business as well as Avenga's growth activities and business development in the DACH region. The focus is on digital transformation for corporations and large mid-sized companies. He stands for strong and modern leadership and empowers teams to realize tangible benefits for their business through full customer focus. Marcel Kappestein is a visionary and doer who, among other things, connects companies as well as people through his distinctive network and thereby enables inspiration for the challenges of companies.

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