Was ist PropTech? – Digitalisierung der Immobilienbranche

Digitalisierung der Immobilienbranche verstehen und was sich alles hinter PropTech verbirgt

Die Digitalisierung ist in der konservativen Immobilienwirtschaft angekommen und wird vor allem von sogenannten PropTech-Unternehmen vorangetrieben. Doch was verbirgt sich hinter dem Kofferwort PropTech? Welche Geschäftsmodelle und Trends existieren in dem Bereich und welche Bedeutung haben sie für die Immobilienwirtschaft?

Zusammengesetzt aus den Begriffen Property und Technology umfasst PropTech vereinfacht gesagt sämtliche technologischen Entwicklungen der Immobilienbranche. Dazu zählen die Einführung oder die Optimierung von Abläufen, Prozessen oder kompletten Geschäftsmodellen mithilfe neuester Soft- und Hardwarelösungen. Klassische Geschäftsabläufe werden in die digitale Welt verlagert und neue Geschäftsmodelle primär aus Kundensicht entwickelt. PropTech-Unternehmen führen den Offline- und den Online-Markt zusammen und verbessern durch digitale Technologien neben reinen Kosteneinsparungen vor allem die Qualität, Flexibilität und Transparenz des Leistungsangebots ihrer Kunden. Dadurch tragen sie auch zum langfristigen Erfolg von etablierten Immobilienunternehmen bei.

Wer profitiert von PropTech?

Die Digitalisierung transformiert alle Branchen und bietet vor allem den Early Adopters große Chancen. Zur Zielgruppe von PropTechs gehören sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen. Dazu zählen im Speziellen Eigentümer, Käufer, Verkäufer, Mieter, Vermieter, Kapitalanleger, Makler und Unternehmen. Ein großer Vorteil der neuen Technologien besteht darin, die Abwicklung von gängigen Geschäftsprozessen deutlich schneller und zielgerichteter zu gestalten. Das erhöht nicht nur die Effizienz, sondern führt auch zu Kosteneinsparungen.

Generell schaffen PropTech-Lösungen einen zunehmend transparenten Immobilienmarkt und lassen sich in fast allen Bereichen der Branche einsetzen. Während Smart-Home-Apps für eine energieeffizientere Gestaltung und Nutzung von Immobilien sorgen, ermöglichen spezielle Immobilien-Crowdfunding-Plattformen auch Kleinanlegern in lukrative Immobilienprojekte zu investieren. Bei der Immobilienvermittlung erleichtern Portfolio- und Leadmanagement Softwares die Arbeit der Makler. Darüber hinaus gibt es PropTechs, die für Privatverkäufer und Unternehmen die Wertermittlung und Exposé-Erstellung übernehmen, oder dabei unterstützen einen passenden Immobilienmakler zu finden, der die Immobilie zum besten Preis veräußert. Ob digitales Facility Management oder eine App für die Objekt-Sicherheit – digitale Produkte und Services werden in den kommenden Jahren zunehmend für mehr Komfort, Sicherheit, Geschwindigkeit und Kosteneinsparungen sorgen.

Welche Bereiche umfasst PropTech?

PropTechs sind mittlerweile in allen Bereichen der Immobilienbranche zu finden – vom Bau und der Instandhaltung über Investments, Versicherungen und Verkauf bis hin zur Verwaltung und Versorgung (bspw. Gas und Strom). Verschiedene digitale Lösungen werden an diversen Stellen eingebunden, um letztendlich den Arbeitsalltag von Immobilienexperten und Kunden zu erleichtern. Egal ob es sich um das Erstellen von 3D-Grundrissen handelt, um das sogenannte Mieter-Matching, um den Vertrieb von Eigentumswohnungen oder um Immobilieninvestments über Online-Plattformen – für Geschäfts- und Privatkunden bedeutet der Einsatz moderner Tools vor allem eins: Vereinfachung und Zeitersparnis. In Frage kommen hierfür diverse Technologien wie APIs, Chatbots, Machine-Learning-Verfahren, Kryptowährungen aber auch Blockchain-Technologie, Drohnen, Virtual Reality-/Augmented Reality-Anwendungen, Robotik und 3D-Druck-Verfahren.

Wie sieht die Zukunft für PropTechs aus?

Angesichts der Vielfalt möglicher Einsatzfelder steht die Branche in Deutschland noch relativ weit am Anfang von dem, was im internationalen Ländervergleich möglich ist. Technologische Fortschritte in den Bereichen Deep Learning, KI und Big Data treiben jedoch bedeutende Innovationen in allen Bereichen des Immobiliensektors voran.

Dass die Zeit für grundlegende Veränderungen auch in der hiesigen Immobilienbranche reif ist, beweist vor allem die wachsende Zahl an entsprechenden Firmengründungen. Der Bundesverband der Deutschen Startups e.V. hat 58 Unternehmen identifiziert, die den Immobilienmarkt revolutionieren und digitalisieren. Laut einer Ernst & Young Studie wurden bereits damals 2017 in Deutschland 33 Millionen Euro an Risikokapital in PropTechs investiert. Eine überschaubare Investitionshöhe im Vergleich zu 332 Millionen Euro, die in FinTechs investiert wurden. Doch je weiter die Digitalisierung der Branche fortschreitet, desto mehr wächst das Interesse der Geldgeber und das investierte Kapital steigt. Makler sowie anderweitig in der Immobilienbranche etablierte Unternehmer sollten die aktuellen Entwicklungen genau verfolgen und die Chance ergreifen, bereits bestehende Geschäftsprozesse zu optimieren sowie neue Produkte zu entwickeln.

Nachdem die Branche lange Zeit von Technologie-Unternehmen ungeachtet blieb, eröffnet PropTech den innovativen Unternehmen neue Chancen und den Anwendern neue Vorteile.

Welche PropTech-Trends sind zu erwarten?

  1. Transparenz – Durch intelligente, digitale Vernetzungen können Mietpreise, Fluktuationsraten oder leerstehende Objekte einfacher und vor allem schneller erkannt und kommuniziert werden. Dies sorgt für einen transparenteren Immobilienmarkt.
  2. Nachhaltigkeit und Umweltschutz – Smart-Home-Apps sorgen für eine energieeffizientere Gestaltung und Nutzung von Immobilien und setzen so den Grundstein für die großen gesellschaftlichen Themen – Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
  3. Immobilien- und Wohnungsvermittlung ohne Makler – die digitale Immobilienvermittlung erleichtert sowohl Käufern als auch Mietern die Suche nach dem passenden Objekt. Dadurch verändert sich die Rolle des klassischen Maklers stark.
  4. Blockchain und Kryptowährung – In der Immobilienbranche können durch den Einsatz der Blockchain beispielsweise Mittelsmänner, wie Notare, entfallen. Durch die Abwicklung von Zahlungsprozessen über Kryptowährungen kann zudem die Geschwindigkeit von Immobilienkäufen erhöht werden, während gleichzeitig die dafür nötigen Gebühren sinken.
  5. Crowdinvesting – Immobilien-Crowdinvesting ermöglicht Investitionen in lukrative Immobilienprojekte. Und zwar für Jedermann.
    Im August 2013 habe ich realbest, Deutschlands erste digitale Verkaufsplattform für Wohnimmobilien, gegründet. Ziel ist es, Immobilientransaktionen zu einem einfachen und schnellen Erlebnis zu machen. Dazu werden alle Schritte von der Immobilienbewertung bis zum Notartermin online abgebildet. In der Immobilienbranche bin ich bereits seit 2004 tätig und habe umfassende Einblicke über die neuesten Entwicklungen, Innovationen und Trends.

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