Trendradar – ein Blick in die Zukunft
Das Trendradar ist ein Instrument der Strategiefrüherkennung.
Frhzeitig Trends im Unternehmensumfeld erkennen ist wichtig um sich für die unternehmerische Zukunft vorzubereiten. Wir zeigen wie ein Trendradar funktioniert.
Das Ziel: Frühzeitig Trends im Unternehmensumfeld zu erkennen und nicht nur den Verantwortlichen einen branchenübergreifenden Rundumblick zu verschaffen. Heute lesen Sie, was ein Trendradar alles kann, welche Vorteile es Ihrem Unternehmen verschafft und wie Sie selbst ein Trendmanagement in Ihrem Unternehmen implementieren können.
Index
Was ist ein Trendradar und wofür wird es eingesetzt?
Das Trendradar ist ein hocheffizientes Instrument, um Unternehmen eine klare Marktübersicht über alle Handlungsfelder zu verschaffen. Im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie ist es geeignet, die Relevanz und den tatsächlichen Einfluss einzelner Trends im Unternehmensumfeld zu bestimmen. Dabei werden wissenschaftlich erprobte und in der Praxis bewährte Methoden eingesetzt.
Das Ziel: eine umfassende und fokussierte Datengrundlage zu schaffen, damit strategische Entscheidungen fundiert getroffen werden können. Mehr noch: Neben einer spezifischen Trendbewertung werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Zukunftschancen des Unternehmens sensibilisiert und ein kollektives Wissensmanagement aufgebaut.
Das Trendradar ermöglicht die frühzeitige Identifizierung von Innovationsmöglichkeiten für ein Unternehmen. So kann eine strategische Fokussierung auf bestimmte Geschäftsfelder oder gar eine ganzheitliche Veränderung des bestehenden Geschäftsmodells deutlich früher angegangen werden.
Die Vorteile der Implementierung eines Trendmanagement
Die Einsatzbereiche des Trendradars sind vielfältig. Der digitale Wandel zwingt alle Unternehmen sich mit den Chancen und Risiken kommender, aber auch aussterbender Trends zu beschäftigen – einfach um am Puls der Zeit zu bleiben. Nicht vergessen: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“. Das klingt banal, hat aber seine Berechtigung, denn ein Unternehmen, das sich langfristig am Markt behaupten will, muss sich einfach den Herausforderungen des Wandels stellen. Herausforderungen gab es immer: Früher war es die Industrialisierung – heute ist es die Digitalisierung. Wichtig: Digitale Transformation hat nicht nur eine technische Komponente (Artikel dazu: Digitalisierung vs. Digitale Transformation : Wo liegt der Unterschied?). Auch Denkweisen, Geschäftsmodelle, Unternehmenskulturen und vieles sind vom digitalen Wandel betroffen – und das fast zeitgleich. Ein gutgeplanter Einsatz des Trendradars bringt für Unternehmen also viele Vorteile:
- Strategiefrüherkennung
- Innovationskatalysator
- Überzeugende Entscheidungsgrundlage
- Sicherung von Wettbewerbsvorteilen
- Change Management erfolgreich umsetzen
- Kontinuierliches Monitoring von Trends im Geschäftsumfeld
- Konkrete Handlungsableitungen
- Aufbau von Wissensmanagement im Unternehmen
- Mitarbeitersensibilisierung und -motivation
Ein Trendradar mit seinem Blick in die Zukunft kann wesentlichen Denkanstöße liefern, um die richtigen Dinge in Angriff zu nehmen. Immer vorausgesetzt, er ist gut geplant. Auch die notwendigen Ressourcen – menschliche, zeitliche und finanzielle müssen vorhanden sein. Übrigens, eine langfristige Trendbeobachtung und -auswertung ist nicht nur Chefsache, sondern bedarf der Mitwirkung aller Mitarbeitenden. Denn ein Trendradar basiert auf Grundlage einer soliden Zusammenarbeit für eine sichere Zukunft des gesamten Unternehmens.
Wie entsteht ein Trendradar?
Ein Trendradar kann, nur in einer engen Zusammenarbeit entstehen. Und das nicht nur innerhalb des Unternehmens. Es müssen auch Experten aus der jeweiligen Branche und aus der Wissenschaft einbezogen werden, etwa Trendforscher, Kunden, Lieferanten etc.. Nur so ist eine kollaborative Trendidentifizierung und -bewertung möglich. Hier die notwendigen Schritte zum Aufbau eines Trendradars:
1. Bestimmung eines Teams und Konzeptionsentwicklung
Am Anfang steht ein kleines Trendradar-Team, welches das komplette Projekt innerhalb des Unternehmens steuert und begleitet. Alternativ oder zusätzlich können Ressourcen von außen, etwa Unternehmensberatungen, herangezogen werden. Steht das Team fest, wird im Rahmen eines Workshops ein Konzept zur Definition der Trendsegmente und der Einflussfaktoren auf Ihr Geschäftsmodell ermittelt. Sind diese bestimmt, werden deren Bewertungskriterien festgelegt. Praxistipp: Es lohnt sich bereits in der Konzeptionsphase zu definieren, wie die erhobenen Daten abgelegt und verwaltet werden.
2. Zusammentragen von Quellen für die Erhebung aktueller Trends
Die Erhebung startet normalerweise mit einem Screening von öffentlichen Informationen. Dazu zählen, u.a. wissenschaftliche Studien, eine Google-Recherche und die Auswertung von Publikationen. Im zweiten Schritt oder auch parallel erfolgt eine quantitative – etwa durch Kundenumfragen – und eine qualitative Erhebung der Daten, etwa durch Experten-Interviews und Fokusgruppen.
3. Priorisierung der Trends hinsichtlich ihres Reifegrades und der Relevanz für das Geschäftsmodell
Die erhobenen Daten werden nun systematisiert und in einer „Long-List“ zusammengeführt. Die definierten Trends sind nun strukturiert und können bewertet werden. Die Bewertung erfolgt dabei nach zwei Kriterien: Dem Reifegrad des Trends und der Relevanz für das eigene Geschäftsmodell. Der Reifegrad umfasst die globale Marktperspektive und kann genauso wie die Relevanz anhand einer Skala bewertet werden.
4. Aufbereitung einer „Short-List“
Die im dritten Schritt festgelegte Priorisierung ermöglich es, eine „Short-List“ zu erstellen. Diese wird dann zur weiteren Bearbeitung im Innovations- und Strategieprozess herangezogen. Die Aufbereitung beginnt mit der Ausarbeitung des eigentlichen Trendradars. Dabei wird von jedem relevanten Trend ein Trendprofil erstellt. Ein Trendprofil enthält üblicherweise Chancen, Risiken, Verknüpfungen zu weiteren Trends und Empfehlungen.
5. Kommunikation innerhalb des Unternehmens
Ist das Trendradar erstellt, muss es innerhalb des Unternehmens bekannt gemacht werden, etwa in Form von Workshops, mit der Bereitstellung von den einzelnen Trendprofilen im Intranet oder in Print-Ausgaben etc.
6. Regelmäßige Aktualisierung
Ein einmalig erstelltes Trendradar gibt dem Unternehmen tiefe Einblicke in die Trends zum Zeitpunkt seiner Erstellung. Um dem digitalen Wandel kontinuierlich gerecht zu werden, muss das Trendradar aber in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden.
Zusammenfassung
Ja, ein Trendradar ist eine umfangreiche Arbeit. Jedes Unternehmen sollte es nutzen, um erfolgreich in der Zukunft bestehen zu können. Innovationsprozesse brauchen Denkanstöße, um diese überhaupt vorantreiben zu können. Das Trendradar gibt Unternehmen die Chance, zukünftige Innovationsmöglichkeiten im Team zu identifizieren, strategische Entscheidungen zu treffen und mit wirkungsvollen Maßnahmen noch vor dem Wettbewerb zu agieren. Mehr noch: Die übergreifende Zusammenarbeit motiviert die Belegschaft, schafft einen positiven Eindruck beim Kunden und fördert außerdem eine innovative Unternehmenskultur. Die internen Barrieren werden aufgeweicht und im Idealfall abgeschafft. Die in diesem Zusammenhang aufgebaute umfassende Wissensdatenbank bündelt alle Informationen und Erkenntnisse über Trends, Perspektiven und Innovationen und das unternehmensweit.
Autorin: Inga Schmidt
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