Motivation – Katalysator für den Erfolg einer Weiterbildung

Der Mehrwert der Motivation während einer Weiterbildung ist enorm

Grundlage für eine erfolgreiche Weiterbildung ist die Motivation. Wichtig ist und bleibt die Vision, die man mit einer Weiterbildung verbindet: Welche Perspektiven habe ich? Kann ich den Wissenstransfer im Tagesgeschäft umsetzen? Macht es Spass, den Dozierenden zuzuhören? Und schliesslich stellt sich auch die Frage: Bringe ich alles unter einen Hut mit Job, Weiterbildung, persönlichem Umfeld und eventuell auch Familie?

«Ich weiss nicht, ob ich das packen würde…» sagt mir eine Frau im Beratungsgespräch – sie interessiert sich für ein Studium zur Dipl. Betriebswirtschafterin HF und sie erfüllt absolut die Voraussetzungen für die Zulassung. «Früher, in jungen Jahren, war mir noch nicht bewusst, dass eine Weiterbildung wichtig für meine berufliche Zukunft gewesen wäre. Heute ist es doch sicherlich zu spät. Ausserdem weiss ich nicht, ob ich noch fähig wäre, zu lernen und das alles in meinen Kopf zu bringen».

Es ist nie zu spät…

Als mittlerweile selbst zur Altergruppe 50+ gehörend, frage ich sie nach ihrem Alter, denn sie scheint mir doch noch recht jung zu sein. «Fast 30» antwortet sie und fügt mit einem Seufzer hinzu: «Schon viel zu alt, oder?». Innerlich denke ich: «Also tatsächlich noch sehr jung!»

In meiner Funktion als Schulleiterin an der TEKO Schweizerischen Fachschule in Basel werden immer wieder solche besorgten Aussagen an mich herangetragen. Es besteht die Befürchtung, einem Studium nicht gewachsen und/oder bereits zu alt zu sein, um erfolgreich die Schulbank drücken zu können.

Der Doppelbelastung gewachsen? Ein konkretes Ziel ist die halbe Miete

«Es ist immer eine Frage der Betrachtungsweise» erwidere ich der jungen Frau. «Sie meinten, damals sei Ihnen die Wichtigkeit einer Weiterbildung noch nicht bewusst gewesen. Wie sehen Sie das heute?» «Heute möchte ich noch etwas aus meinem Leben machen. Ich möchte die Bahnen legen, um eine tolle, verantwortungsvolle Stelle antreten zu können.» «Sie haben also ein konkretes Ziel vor Augen?», frage ich sie. «Ja», bricht es unvermittelt aus ihr heraus. «Das ist bereits die halbe Miete!», erwidere ich.

Wenn jemand intrinsisch – also von innen heraus – motiviert und bereit ist, konkret etwas dafür zu tun, sprich sich nebst dem Unterricht aktiv auch noch dem Selbststudium zu widmen, dann hat er/sie die besten Voraussetzungen, um erfolgreich ins Ziel zu kommen.

Seit neun Jahren führe ich mittlerweile solche Beratungsgespräche und begleite unsere Studierenden durch das Studium. Dabei hat sich für mich ein klares Muster herauskristallisiert: Wird jemand von aussen her dazu «gezwungen», ein Studium zu absolvieren – beispielsweise durch die Eltern, die Firma oder die IV (Invalidenversicherung) – so zeigt sich das Studium in der Regel sehr harzig; teilweise endet es sogar mit einem Abbruch.

Motivation von „innen“ – aber auch durch das Umfeld…

Ist hingegen ein klares Ziel vor Augen und ist der Wunsch von innen her gegeben, ein Studium auf sich zu nehmen, so stimmt die Motivation. Dieser innere Antreiber rechtfertigt es dann für die Studierenden auch in der Regel, die Bürden des Studiums (weniger Freizeit, mehr Stress neben der Arbeit und den privaten Verpflichtungen) auf sich zu nehmen – denn sie tun es für sich selbst. Das ist etwas, das ihnen niemand mehr wegnehmen kann.

Aber auch das unmittelbare Umfeld – Vorgesetzte im Betrieb oder Mitarbeitende wie auch der Freundeskreis und die Familie oder Partner/innen – nehmen bei der Motivation eine Schlüsselrolle ein. Erfolgsmeldungen bei der Umsetzung von Erlerntem beispielsweise wirken Wunder. Und wenn man aus dem persönlichen Lebensumfeld Wertschätzung für das Vorhaben erfährt, umso mehr.

Natürlich ist es auch wichtig, zu wissen, wie «richtig» gelernt wird. Wir helfen unseren Studierenden jeweils sehr gerne den eigenen Lerntyp herauszufinden und verschiedene Lernstrategien kennenzulernen.

«Wie alt war denn bisher Ihr ältester Student?» Fragt mich die Interessentin, welche Sie nach der Verabschiedung aus dem Beratungsgespräch nochmals umdreht. «64», gebe ich ihr zur Antwort. «Sie sehen, es gibt keine Altersgrenze! Neurowissenschaftlichen Erkenntnissen nach ist das menschliche Gehirn, entgegen der althergebrachten Meinung, ein Leben lang fähig zu lernen. Es ist also nie zu spät!»

Terry Tschumi ist seit Dezember 2013 Schulleiterin der Höheren Fachschule TEKO Basel. Was sie auszeichnet ist nicht nur das enorme Fachwissen in den Bereichen der höheren Berufsbildung und Weiterbildung im Generellen, sondern auch ihre zukunftsorientierten, visionären Ideen in dieser Branche. Ihre Stärken liegen zudem in der Ausarbeitung einer optimalen Bildungsstrategie für alle, die sowohl im Beruf weiterkommen wie auch den persönlichen Horizont erweitern wollen. Terry Tschumi ist studierte Ökonomin, Personalfachfrau mit eidg. Fachausweis, Ausbildungsleiterin mit eidg. Diplom und weist ein MAS in Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement aus. Sie ist verheiratet und wohnt mit ihrer Familie in Reinach. Die 50 jährige ist ein Beispiel dafür, wohin man es mit Zielstrebigkeit, Motivation und Freude an der Umsetzung bringen kann. Nach dem Wirtschaftsstudium an der Uni Basel arbeitete sie unter anderem bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank in Liestal sowie der Eotec AG in Muttenz als Leiterin Personal. Seit nunmehr rund neun Jahren führt sie erfolgreich die Höhere Fachschule TEKO Basel.

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