KI im Reputationsmanagement richtig einsetzen

Wie Ihr Unternehmen von automatisierten Tools profitieren kann

Die Reputation eines Unternehmens ist heutzutage von entscheidender Bedeutung. Sie wird stark durch Kundenbewertungen, Diskussionen in den sozialen Medien und Online-Berichterstattung geprägt und hat einen enormen Einfluss. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) eröffnet hier völlig neue Handlungsfelder. In diesem Fachbeitrag werfen wir einen Blick auf die vielfältigen Anwendungen von KI im Reputationsmanagement und deren Auswirkungen auf die Geschäftswelt.

Bedeutung der KI für das Reputationsmanagement

Eine positive Reputation ist für Unternehmen von unschätzbarem Wert. Sie kann das Vertrauen der Kunden stärken, die Loyalität der Mitarbeiter fördern und Investoren anlocken. Umgekehrt kann ein schlechter Ruf schwerwiegende Konsequenzen haben: sinkende Umsätze, Imageverlust und sogar rechtliche Auseinandersetzungen. Erfolgreiches Reputationsmanagement bedeutet daher, die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens aktiv zu gestalten und auf mögliche Krisen vorbereitet zu sein.

Automatisierte Tools auf Basis von KI können hier eine große Hilfe sein. Durch die Analyse von Online-Kommentaren und Social-Media-Beiträgen können sie negative Entwicklungen frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Doch auch hier gibt es Grenzen: KI kann nicht alle Aspekte der Reputation erfassen, insbesondere nicht solche, die sich außerhalb des digitalen Raums abspielen. Eine sinnvolle Implementierung von KI im Reputationsmanagement erfordert daher eine klare Strategie und eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.

Maßnahmen für ein erfolgreiches Reputationsmanagement

Die Reputation eines Unternehmens kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen unter anderem Kundenbewertungen, Social-Media-Posts oder Online-Berichte. Um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren, können KI-basierte Tools eingesetzt werden. Sie überwachen die Reputation eines Unternehmens und helfen, schnell auf negative Bewertungen oder Kommentare zu reagieren. So kann Schaden von der Marke abgewendet werden. Der gezielte Einsatz von KI im Reputationsmanagement kann dazu beitragen, dass Unternehmen ihre Reputation verbessern und langfristig stärken.

1. Regelmäßiges Monitoring

Durch eine kontinuierliche Medienbeobachtung verfolgen Servicemitarbeiter sowie Marketing- und Kommunikationsexperten aktuelle Bewertungen ihrer Produkte oder Dienstleistungen in Echtzeit. So kann schnell auf positives oder negatives Feedback reagiert werden. Bewertungen bieten zudem wertvolle Einblicke in Kundenbedürfnisse. Durch die Beobachtung des Feedbacks können Marketingverantwortliche Trends erkennen und Angebote entsprechend anpassen.

2. Analyse von Bewertungsportalen und Suchergebnisseiten

Die Analyse von Bewertungsportalen und Suchergebnissen liefert oft wertvolle Erkenntnisse über die Kundenmeinung und die Reputation eines Unternehmens. Insbesondere während der Pandemie hatten viele Handelsunternehmen mit erheblichen Lieferengpässen zu kämpfen, was zu Verunsicherung, Verärgerung und negativem Kundenfeedback führte. Durch eine gründliche Analyse können Trends und Muster in den Kundenbewertungen frühzeitig erkannt werden, sodass gezielte Maßnahmen ergriffen werden können.

Angesichts der Vielzahl von Bewertungsplattformen ist es entscheidend, eine durchdachte Strategie für das Reputationsmanagement zu entwickeln. Durch den Einsatz geeigneter Reputationsmanagement-Plattformen (Birdeye, Reputation+, ReviewTrackers, etc.) können alle relevanten Plattformen und Portale in einem übersichtlichen Dashboard überwacht werden, sodass keine Bewertung mehr übersehen wird. Zudem werden alle Bewertungen in einem Verlauf gespeichert. So können Kommunikationsverantwortliche auch zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückgreifen.

Das Monitoring deckt über 20 Bewertungsplattformen ab und ermöglicht auch den Vergleich mit Wettbewerbern. So können Unternehmen ihre Position in der Branche einschätzen und ihre Leistung im Vergleich zu anderen bewerten. Die KI kann auch bei der Sentimentanalyse helfen, indem sie Trends und Stimmungen in Social Media oder anderen Plattformen frühzeitig erkennt.

Suchergebnisse tragen wesentlich zur Online-Sichtbarkeit von Unternehmen bei. Es empfiehlt sich daher, die öffentliche Berichterstattung regelmäßig nach wichtigen Keywords und Keywordkombinationen zu durchsuchen, um den aktuellen Stand zu ermitteln. Bei einigen Reputationsmanagment-Services können beispielsweise relevante Keywords im Tool hinterlegt werden. Ein Ampelsystem zeigt dann in der Übersicht an, ob die positive oder negative Berichterstattung zu den Keywords überwiegt. Per Klick kann dann die entsprechende URL aufgerufen und näher analysiert werden.

3. Aufbau von positiven Inhalten und Bewertungen

Durch viele positive Bewertungen bauen Unternehmen das Vertrauen potenzieller Kunden auf. Mithilfe des Net Promoter Scores (NPS) können Unternehmen einen schnellen Einblick in die Kundenzufriedenheit erhalten, um geeignete Maßnahmen abzuleiten.

Die Kennzahl misst die Zufriedenheit, Bindung, Loyalität und Treue der Kunden gegenüber einem Unternehmen. Es gibt verschiedene Methoden, um den NPS zu ermitteln. Häufig wird eine Befragung per E-Mail oder direkt auf der Website durchgeführt. Ein Kunde aus dem Handel konnte durch die Umfrage innerhalb von neun Monaten 1.700 zusätzliche Bewertungen generieren. Die KI identifizierte zufriedene Kunden und leitete diese an die Bewertungsportale weiter.

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von KI ist der Bereich der Content- und Texterstellung. In der Vergangenheit wurden Inhalte häufig von Redakteuren erstellt, um in den Suchergebnissen besser sichtbar zu sein. Plattformen wie ChatGPT ermöglichen nun eine schnellere Content-Erstellung. KI-generierte Inhalte müssen jedoch sorgfältig geprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass sie den gewünschten Qualitätsstandards entsprechen.

4. Community Management: Interaktion mit Kunden

Für ein erfolgreiches und nachhaltiges Bewertungsmanagement ist eine transparente und authentische Kommunikation mit der Community entscheidend. Ein Dialog auf Augenhöhe fördert die aktive Beteiligung und schafft emotionale Kundenbindungen. Durch überzeugendes Storytelling können Unternehmen proaktiv eine gute Reputation in der Community aufbauen.

Auch auf Kritik sollten Servicemitarbeiter angemessen reagieren. Eine Strategie für Beschwerdefälle ist dabei entscheidend. Für viele Unternehmen, darunter auch Disney, hat sich die H.E.A.R.D.-Methode bewährt, die aus fünf Schritten besteht:

  • Hear: Kunden zuhören, wenn sie eine Beschwerde haben
  • Empathize: Mitgefühl und Verständnis für den Ärger zeigen
  • Apologize: Sich entschuldigen – aber nicht nur allgemein. Die Entschuldigung sollte sich auf den konkreten Punkt der Kritik eingehen.
  • Resolve: Gemeinsam einen Weg finden, das Problem zu lösen. Dies muss nicht mehr öffentlich geschehen: Die Kommunikation kann auf einen privaten Kanal verlagert werden.
  • Diagnose: Das Problem analysieren und eine Strategie entwickeln, damit es nicht wieder vorkommt.

Obwohl sich viele Unternehmen der Relevanz von Community Management bewusst sind, wird es im Tagesgeschäft oft vernachlässigt. Hier kann generative KI helfen. Bei einigen Services beispielsweise ermöglicht ein KI-gestützter Kommentargenerator schnelle und gezielte Reaktionen auf alle Bewertungen. Zudem unterstützt er die Nutzer dabei, strategisch neue Bewertungen zu generieren, um das Markenimage zu stärken. Durch den Einsatz von KI im Community Management können Unternehmen ihre Online-Reputation effektiv managen und positive Kundenbeziehungen aufbauen.

Fazit

Für ein effektives Reputationsmanagement ist es wichtig, technologisch auf dem neuesten Stand zu bleiben. KI-gestützte Lösungen können dabei helfen, den Ruf eines Unternehmens zu stärken und zu schützen. Dadurch sparen Unternehmen nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern profitieren auch von positiven Kundenbeziehungen. Investitionen in solche Lösungen sind daher unerlässlich, um Unternehmen erfolgreich und wettbewerbsfähig zu halten.

Ein wichtiger Faktor im Reputationsmanagement ist die schnelle Reaktion auf negative Kommentare oder Bewertungen im Internet. KI kann hier automatisiert passende Antwortvorschläge liefern und große Datenmengen zur eigenen Online-Reputation effizient auswerten. Insgesamt bietet der Einsatz von KI im Reputationsmanagement zahlreiche Vorteile und sollte daher nicht unterschätzt werden.

Hartmut Deiwick ist seit Februar 2020 CEO der Löwenstark Digital Group. Die Full-Service-Agentur entwickelt und betreut Online-Marketing-Kampagnen in den Bereichen SEO-, SEA-, Marketplace Marketing, Affiliate-Marketing-, E-Mail-Marketing- und Social Media für Kunden aller Branchen. Zuvor war Deiwick Geschäftsführer sowie Sales and Marketing Director bei der PharmaHera Service GmbH, Apothekendienstleister von APONEO Deutsche Versand-Apotheke.

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