No-Code für Einsteiger erklärt inkl. Grundlagen

Von Null auf No-Code: Eine Reise durch die Welt der Anwendungs­entwicklung ohne Programmierkenntnisse

Der erste Teil meiner Reise in die No-Code-Welt. Erfahren Sie, wie ich ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse meine ersten Schritte gemacht habe und warum No-Code nicht nur für Technologie­experten geschaffen wurde. Entdecken Sie die Ursprünge dieser Revolution und verstehen Sie, warum No-Code eine demokratische Wende in der Softwareentwicklung bedeutet.

Im nachfolgenden mehrteiligen Beitrag möchte ich Sie auf meine No-Code-Reise mitnehmen und aufzeigen, wie ich mich dem Thema genähert und erste Erfahrungen gesammelt habe. Obwohl ich technologieaffin bin, sind meine Programmierkenntnisse begrenzt. Dieser Beitrag richtet sich daher an Personen ohne großes technisches Vorwissen oder vertiefte Programmierkenntnisse – genau für diese Zielgruppe wurde No-Code geschaffen.

Woher kommt No-Code-Entwicklung?

Die No-Code-Entwicklung hat in den letzten Jahren die Art und Weise, wie wir Software erstellen und automatisierte Prozesse entwickeln, grundlegend verändert. Um zu verstehen, was No-Code ist und wie es funktioniert, werfen wir einen Blick auf die Anfänge dieses aufregenden Trends.

Die Wurzeln der No-Code-Bewegung sind in den Herausforderungen der herkömmlichen Softwareentwicklung zu finden. In der Vergangenheit war die Erstellung von Softwareanwendungen ein komplexer Prozess, der die Zusammenarbeit von Programmierern erforderte. Dies führte oft zu hohen Kosten, langen Entwicklungszeiten und der Notwendigkeit von Programmierkenntnissen. Menschen, die großartige Ideen hatten, aber keine umfassenden Programmierkenntnisse, konnten bis dahin ihre Ideen nicht ohne Hilfe eines Programmierers umsetzen. Das stellte eine Innovationshürde dar.

Um diesem Problem zu begegnen, begannen Technologieunternehmen und Entwickler in den 2010er Jahren, nach Wegen zu suchen, um den Entwicklungsprozess zu demokratisieren. Die Idee war, Werkzeuge und Plattformen zu schaffen, die es auch Nicht-Programmierern ermöglichen, Software zu erstellen und Prozesse zu automatisieren. Dies führte zur Entstehung von No-Code-Plattformen, die sich rasant weiterentwickelten und heute zu einer wichtigen Ressource für Unternehmen, Start-ups und individuelle Kreativschaffende geworden sind.

Aber was genau bedeutet No-Code?

Für Laien mag dieser Begriff auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, aber in Wirklichkeit ist er recht einfach zu verstehen. No-Code bezieht sich auf eine Art von Softwareentwicklung, bei der Sie Anwendungen erstellen können, ohne herkömmlichen Code zu schreiben. „No-Code“ ist eine Bezeichnung für eine Technologie oder Plattform, die es Menschen ermöglicht, Softwareanwendungen oder Websites zu erstellen, ohne dass sie programmieren können oder müssen. Anstatt in komplizierte Programmiersprachen einzusteigen, können Sie No-Code-Plattformen nutzen, um visuell gestaltete Apps zu erstellen, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Statt effektiven Code zu verwenden, werden visuelle Elemente und vorgefertigte Komponenten genutzt, um Anwendungen zu erstellen. Man kann es sich ein wenig wie ein Bauklötze- oder Lego-System vorstellen, bei dem bereits vorgefertigte Elemente existieren, sodass der Bau eines Spielhauses viel einfacher wird.

Ein sehr einfaches Beispiel für eine No-Code-Anwendung ist ein Formulargenerator. Mit einem solchen Generator können Nutzer ohne Programmierkenntnisse ein Formular erstellen, indem sie einfach die gewünschten Felder und Eingaben erstellen sowie den Fragebaum (Logik) aufbauen. Weitere Beispiele sind Webseiten-Builder oder E-Commerce-Plattformen, die es Unternehmen ermöglichen, ohne Programmierkenntnisse eigene Online-Shops zu erstellen. Dies sind nur ein paar einfache Beispiele für den Einsatz von No-Code-Anwendungen. Mittlerweile lassen sich mit Hilfe von No-Code-Plattformen auch komplexe Anwendungen wie Buchhaltungs-, CRM- oder Marketinglösungen erstellen.

No-Code-Plattformen sind für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet. Sie werden beispielsweise von Unternehmen verwendet, um interne Anwendungen zu entwickeln, von Bildungseinrichtungen, um Lernmaterialien zu erstellen, und von Einzelpersonen, um persönliche Projekte zu realisieren.

Was ist denn nun Low Code?

Low-Code-Plattformen bieten mehr Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten als No-Code-Plattformen. Der Hauptunterschied zwischen No-Code und Low-Code liegt in der Notwendigkeit, Code zu schreiben. No-Code-Anwendungen erfordern keine Programmierkenntnisse, während Low-Code-Anwendungen in der Regel einige grundlegende Programmierkenntnisse erfordern. Sie ermöglichen es Entwicklern, Code zu schreiben, um die Funktionalität ihrer Anwendungen zu erweitern.

Um bei der obigen Analogie zu bleiben: Neben den vorgefertigten Bauklötzen können bei Low-Code Bauklötze angepasst oder sogar neue Bauklötze erstellt werden, um komplexere Häuser zu erstellen. In vielen Plattformen ist der Übergang fließend, und das Schreiben von eigenem Code wird vielfach in gewissem Umfang erlaubt. Dies kann beispielsweise besonders nützlich sein, wenn die neue Software mit bestehender Infrastruktur genutzt werden soll und dafür eine API hinzugefügt werden muss, um den Datenaustausch zu ermöglichen. 

Brauche ich Vorwissen?

Nein, in der Regel benötigen Sie kein umfassendes Vorwissen, um No-Code-Plattformen zu nutzen. Das ist einer der Hauptvorteile dieser Technologie. No-Code-Plattformen wurden entwickelt und sind darauf ausgerichtet, die Nutzung auch Menschen, ohne spezifische technische Kenntnisse zu ermöglichen. Es muss kein Code geschrieben werden; es funktioniert vielmehr mit Drag-and-Drop. Elemente können einfach per Mausklick hinzugefügt und angeordnet werden.

Im Ergebnis demokratisiert No-Code die Softwareentwicklung. Mit No-Code ist die Softwareentwicklung nicht mehr nur Entwicklern vorbehalten, sondern für jeden zugänglich, der eine Idee hat und sie in die Realität umsetzen möchte.

Im nächsten Teil erläutere ich, warum No-Code für Unternehmen interessant ist.

Yves Gogniat ist Experte für Informations- und Technologierecht mit den Schwerpunkten Datenschutz und IT-, Vertrags- und Gesellschaftsrecht. Er verfügt über ein breites Wissen in den Bereichen Blockchain-Technologie, Krypto-Währungen und hat seine Erfahrungen in verschiedenen Kanzleien sowie in der öffentlichen Verwaltung gesammelt.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More