Internationale Reichweite erhöhen – Bild, Ton und Events globalisieren

Wie kann man diverse Themen besser international ausrichten?

Internationalisieren, gross denken und internationale Beziehungen aufbauen. Wir erklären, was es braucht, damit man bei Globalisierungstendenzen mithalten kann.

Think big – International ausrichten

Think big – Selbstverständlich werden viele Unternehmen von sich behaupten, international ausgerichtet zu sein. Was aber bedeutet dies genau? Nur Produkte und Dienstleistungen in anderen Ländern zu verkaufen ist es nicht alleine. Es geht auch um dauerhafte internationale Beziehungen. Denn trotz allen Globalisierungstendenzen der letzten Jahre und Jahrzehnte bestehen noch häufig mehr kulturelle Unterschiede, als wir gemeinhin annehmen. Es bedarf also nicht nur einer 1:1 Übersetzung von Information in andere Sprachen, sondern es muss eine Übertragung in andere kulturelle Kontexte stattfinden – und das trotz oder gerade wegen der Tatsache, dass wir ja annehmen könnten, durch die verschiedenen sozialen Netzwerke automatisch international vernetzt zu sein. Nur weil wir unsere Tweets und LinkedIn-Posts auf Englisch absetzen, heißt das noch lange nicht, dass wir außerhalb unserer Kultur auch verstanden werden. Dennoch bieten diese Technischen Mittel Möglichkeiten zur Kommunikation in einem Ausmaß, wie es vor gar nicht so langer Zeit noch undenkbar erschien. Letztendlich sind es Werkzeuge, die nach einer sachgemäßen Nutzung verlangen. Gemäß dem Spruch, dass wenn ich nur einen Hammer zur Verfügung habe, jedes Problem wie ein Nagel aussieht, sollten wir aus dem uns zur Verfügung stehenden Werkzeugkasten, das jeweils richtige Werkzeug nutzen. Eines davon sind auch Simultandolmetscher, die mit ihrer Kenntnis nicht nur der Sprache alleine, sondern auch des jeweiligen kulturellen Kontextes, viel mehr leisten können als nur eine reine Übertragung von Fakten. Ein Beispiel: Haben sie schon einmal versucht, in einer Fremdsprache einen Witz zu erzählen? Wenn Sie Glück haben, wird ihr Gegenüber gelacht haben – aus Höflichkeit. Humor ist beispielhaft etwas, das in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich funktioniert. Alltagssprache ändert sich. Wenn wir eine Fremdsprache in der Schule lernen, so lernen wir zumeist eine abstrakte Version der Sprache. Kein Mensch redet so, wie wir es in der Schule gelernt haben – und schon gar nicht so, wie wir es in der Schule vor vielen Jahren gelernt haben. Missverständnisse, die durch unzureichende Übersetzung entstehen und die Kommunikationspartner verwirrt oder verstört zurücklassen, sind hinterher oft nur schwer wieder aus der Welt zu schaffen. Das zu vermeiden und für eine reibungslose Kommunikation zu sorgen ist die Aufgabe von Simultandolmetschern.

Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten

Um unseren Werkzeugkasten zu verfeinern bietet die Digitalisierung viele neue Möglichkeiten. Vor dem Hintergrund der Pandemie bekamen wir alle die Gelegenheit, einige dieser neuen Möglichkeiten und Systeme kennenzulernen. Mit wie vielen unterschiedlichen Videokonferenzsystemen hatten sie in letzter Zeit zu tun? Nicht immer hat alles perfekt funktioniert aber in der Akutphase der Pandemie wurde das toleriert nach dem Motto: besser als nichts. Doch nun ist es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, welche neuen Veranstaltungsformate das Potenzial haben, auch nach der Pandemie erfolgreich zum Einsatz zu kommen und so unsere internationale Zusammenarbeit noch effizienter zu gestalten.

So ist es ein einfaches, Teilnehmer aus der ganzen Welt zu versammeln. Es entstehen keine Reisekosten und -zeiten. Auch hybride Veranstaltungen sind denkbar, bei denen ein Teil tatsächlich anwesend ist und ein Teil remote teilnimmt. Aber etwas, was wir alle in letzter Zeit schmerzlich vermisst haben ist der persönliche Austausch untereinander. Bislang gibt es kein technisches System, das diesen wichtigen Socializing Aspekt zur Zufriedenheit aller Teilnehmenden abbildet. Es ist also immer abzuwägen, welches Format das geeignete ist. Bei manchen Konferenzen ist beispielsweise der persönliche Austausch in den Kaffeepausen oder am Buffet mindestens genauso wichtig wie die Vorträge selbst – zumal Video-Aufzeichnungen nachgereicht werden können. Wenn sich dagegen Manager aus unterschiedlichen Regionen eines international agierenden Unternehmens zu einem Regelaustausch treffen, kann ein reines Online-Format ausreichend sein, insbesondere wenn sich die teilnehmenden Personen aus früheren persönlichen Treffen schon kennen und alle genau wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Herausforderungen und Chancen

Für Simultandolmetscher stellen reine Online-Formate weitere Herausforderungen dar. Denn 80% der menschlichen Kommunikation ist nonverbal. Dies bedeutet, dass z.B. ein Dolmetscher einen Vortragenden sehen muss, um Inhalte zu antizipieren. Gestik, Mimik und Körpersprache müssen einbezogen werden. Steht dem Dolmetscher nur ein grobkörniges Videobild von einer preisgünstigen Webcam zur Verfügung, und zeigt dieses Videobild nicht viel mehr als das Gesicht, ist der Dolmetscher bezüglich nonverbaler Kommunikation verloren. Es sind also ganz banale technische Anforderungen zu beachten, wenn das Online- oder Hybridevent ein Erfolg werden soll. Viele Videokonferenzsysteme komprimieren aus Performance-Gründen das Video- und Audiosignal. Das mag für Teilnehmer ausreichend sein – insbesondere, wenn mehrere Teilnehmer ihr Videobild aktiviert haben. Für Dolmetscher ist es das nicht, denn ein komprimiertes Audiosignal wirkt wie in Tiefpassfilter, bei dem die Höhen verlorengehen. Bei Sprache bedeutet das, dass Zischlaute undeutlich werden und „verschmieren“. Das Gehirn kann nicht mehr zwischen „s“ und „f“ unterscheiden und muss aus dem Kontext heraus abstrahieren, was zusätzliche Kapazität erfordert. Ein komprimiertes Videobild verliert an Detailtreue. Gestik und Mimik sind nicht mehr einwandfrei zu erkennen. Das Bild wirkt wie weichgezeichnet. Beides geht zu Lasten der Dolmetsch-Qualität. Noch schwieriger wird es, wenn dann noch das Bild und der Ton nicht synchron zueinander übertragen werden.

Gute Mikrofone mit sachkundiger Positionierung am Sprecher, gute Videokameras, die so ausgerichtet sind, dass sie nicht nur die Nasenlöcher des Redners zeigen, und eine zuverlässige Internetverbindung sind technisch gesehen eine Grundvoraussetzung für eine gute Dolmetsch-Leistung. Das ist die essentielle Erkenntnis aus dem Pandemiejahr. Im Hinblick auf Formate, die es zukünftig in das „neue Normal“ schaffen, sollte diese Tatsache nicht vernachlässigt werden. Die technischen Möglichkeiten sind vorhanden. Sie müssen nur konsequent genutzt und bei der Planung und Budgetierung von Veranstaltungen berücksichtigt werden. Damit wäre der Werkzeugkasten komplett für eine effiziente Kommunikation auf internationaler Ebene – frei von Missverständnissen.

Autorin: Claudia Schaffert (Xing | LinkedIn) | nunchi talents

WAS IST DAS DIGITAL BREAKFAST? „Deine digitale Wissensdusche - egal wo Du bist!" #LIVE-STREAM Die seit 28. Oktober 2015 stattfindenden Offline-Veranstaltungen wurden im März 2020 in Online-Veranstaltungen umgewandelt. Die Online-Veranstaltungen finden dienstags & freitags von 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr an 62 Lokationen statt und beinhalten einen 25-minütigen Impulsvortrag zu einem digitalen Thema mit Diskussion und Austausch im Anschluss. #PODCAST Der DIGITAL BREAKFAST PODCAST widmet sich jeden Montag authentisch aktuellen Themen rund um die Digitalisierung. Für Menschen, die etwas zu sagen haben oder erfahren wollen. Befähigung, Inspiration, Networking - dafür stehen wir!

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