Meet Allfoye Managementberatung GmbH – Im Interview mit Tea Meiner

Zwischen den Wissens-Experten bis hin zur Zukunftsfähigkeit im Mittelstand

Wir sind im Interview mit unserem Mitglied Allfoye Managementberatung GmbH. Tea Meiner gibt Einblicke in viele Themen die sie täglich bewegen und spricht auch über wichtige Punkte für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.

Tea Meiner
Tea Meiner, Senior Director Innovation

Unser #bethechange Mitglied, Allfoye Management GmbH im Interview.

Tea Meiner ist Senior Director Innovation bei der Allfoye Management GmbH. Als Expertin geschäftigt sie sich stark mit Transformation, Innovation und vor allem dem Wachstum von Firmen und Personen. Im Interview sprach sie über diverse Themen von Wissens-Experten bis hin zur Zukunftsfähigkeit vom Deutschen Mittelstand.


Arbeiten und wirtschaften in einer zunehmend digitalen Welt – man würde meinen, dass dazu schon alles gesagt wurde. Warum sollten sich Unternehmen immer noch mit diesem Thema beschäftigen?

Den Eindruck könnte man schnell gewinnen, wenn man sich die Flut an Medienberichten, Unternehmensblogs, Experten-Videos, Trainings etc. anschaut. Die Verfügbarkeit an Managementratgebern, Schulungsangeboten und Methoden-Wikis ist beeindruckend hoch. Grundsätzlich kann jeder – egal ob Mitarbeiter, Führungskraft oder Geschäftsführer – mit nur wenigen Klicks digitale oder analoge Seminare besuchen, die ihn oder sie in wenigen Tagen zum zertifizierten „Wissens-Experten“ machen. Die gefährliche Seite dieser Medaille: nur weil man grundsätzlich verstanden hat, wie z.B. ein agiles Unternehmen aussehen und welche Führungsprinzipien- und Methoden zur Anwendung kommen sollten, heißt es noch lange nicht, dass man diese im eigenen Unternehmen zielführend zur Anwendung bringen kann. Gerade die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass Resilienz, Anpassungsfähigkeit und Digitalisierungsstärke nicht per Knopfdruck eingeschaltet werden können, sondern das Ergebnis harter Transformationsarbeit sind. Dabei erfolgt diese Arbeit nicht einmal, sondern ist ein fortlaufender Prozess und für Menschen gemacht, die bereit sind, sich den vermeintlich immergleichen Themen aus neuen Perspektiven und mit frischen Impulsen zu nähern.

In welcher Form trägt das Beratungshaus Allfoye dazu bei, dass sich Unternehmen mit wirklich relevanten Themenfeldern beschäftigen? Wie unterstützt ihr die Unternehmen bei der Umsetzung der Theorie in die Praxis?

Wir stellen in unserer Arbeit die Wirksamkeit in den Vordergrund. Das hat zur Folge, dass wir uns nicht als Ausbilder oder Trainer von „Wissens-Experten“ verstehen, sondern dort ansetzen, wo es wirklich in den Unternehmen schmerzt. Um theoretisches Wissen wie Methoden oder Vorgehensmodelle in wirksame Praxis zu übersetzen, begeben wir uns auf die Suche nach den Ursachen der Probleme. Oft stellen wir fest, dass Werkzeuge wie z.B. Agile, Design Thinking oder Tools wie Microsoft Teams und ein SAP ERP, nur Teilantworten auf die eigentlichen Probleme sind, die das Unternehmen daran hindert, das tatsächliche Potenzial auszuschöpfen. Daher richtet sich unser Blick immer zuerst auf den Menschen: Wer arbeitet wie in diesem Unternehmen und mit welcher Motivation? Welches Selbstbild haben die Führungskräfte und wie führen sie ihre Teams? Welche Erwartungen hat die Geschäftsführung an die Organisation und welche Anforderungen oder Rahmenbedingungen existieren im Gesellschafterumfeld? Die Erkenntnisse aus dieser Analyse führen uns schnell zu den tatsächlichen Ursachen für ungenutzte Potenziale der Unternehmen.

Das hört sich nach einer langwierigen Prozedur an. Kommt ihr vor lauter Analyse denn überhaupt ins Doing? Wie stellt ihr eure Wirksamkeit sicher – gerade dann, wenn es mal schnell gehen muss?

(lacht) Oft wünschen wir uns, dass wir mehr Zeit hätten, doch die Realität sieht meist anders aus: Wenn ein Problem erstmal an der Oberfläche schwimmt, dann wollen Unternehmen schnelle Lösungen und eine wirkungsvolle Abhilfe – und das am liebsten schon gestern. Insofern muss diese Analyse effektiv stattfinden und das gelingt nur durch eine tiefe Praxiserfahrung, die unser Team mitbringt. Und weil jedes Unternehmen anders tickt und ein Problem nie das ist, als das es oberflächlich erscheint, braucht man Menschen, die sehr viel Erfahrung in unterschiedlichen Anwendungsbereichen und Branchen mitbringen. Aus diesem Grund verstehen wir uns nicht als die „typischen“ Berater – das Team der Allfoye ist ein bunter Haufen aus Praktikern und Pragmaten aus allen möglichen Fachbereichen. Die Begleitung von Projekten findet (in der kleinsten Ausprägung) in einem Tandem aus zwei Kollegen statt, die gerne mal komplett unterschiedliche Perspektiven auf ein und dasselbe Thema haben.  So stellen wir sicher, dass wir in unserer Arbeit nicht in vorschnelle Handlungsmuster verfallen oder „blinde Flecken“ kultivieren. Darüber hinaus setzen wir auf eine aktive Mitarbeit unserer Kunden, die wir dazu anleiten, uns ein (oder mehrere Teams) zur Seite zu stellen, die einen Querschnitt durch die gesamte Unternehmung darstellen im Hinblick auf Geschlecht, Alter, Kultur, Unternehmenszugehörigkeit und Fachwissen. Die Devise lautet: Je interdisziplinärer und diverser, umso besser! Auf diese Weise erhalten wir schnell die wichtigsten Einblicke und stellen sicher, dass wir nur die Lösungsansätze entwickeln, die den Ursachen wirksam entgegentreten und zum Unternehmen passen.

Ihr arbeitet vor allem für den deutschen Mittelstand, dem gerne mal nachgesagt wird, dass er alles andere als divers ist? Wie schnell stoßt ihr mit eurem Ansatz an die Grenzen des Machbaren bei euren Kunden?

Das Thema Diversität ist kein reines Mittelstandsthema. Wir beobachten, dass viele Unternehmen hier immer noch akuten Handlungsbedarf haben. Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie wichtig und gleichzeitig herausfordernd es ist, ein divers aufgestelltes Unternehmen aufzubauen und zu führen. Deshalb bietet die Zusammenarbeit mit uns oft eine gute Gelegenheit, um zu prüfen, wie divers die eigene Organisation, das eigene Team, wirklich aufgestellt ist. Wenn wichtige Experten und Perspektiven fehlen, dann werden die Unternehmen schnell kreativ und suchen gezielt danach, z.B. im eigenen Netzwerk oder anderen Tochtergesellschaften. Dabei unterstützen wir mit unserem Netzwerk und unseren Kontakten. Das Gute dabei: Die Wirksamkeit von interdisziplinären, diversen Teams wird in unseren Projekten schnell deutlich, was einen zusätzlichen Anreiz für die Geschäftsführung schafft, sich diesem Thema strategisch zu widmen.

Ist aus eurer Sicht Diversität der kritische Pfad für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen? Was zeichnet ein erfolgreiches Unternehmen aus?

Es ist sicherlich ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang, welches gleichberechtigt neben technologischer Kompetenz, Beziehungsfähigkeit, Klimaschutz und Veränderungskompetenz steht. Wenn wir etwas im Pandemiejahr 2020 gelernt haben, dann dass Veränderung unter bestimmten Voraussetzungen sehr schnell gehen kann und dabei die ehemals „weichen Themen“ zu Kernkompetenzen avancieren. Die Unternehmen der Zukunft werden transparenter kommunizieren, flexibler agieren, partizipativer führen und nachhaltiger wirtschaften müssen. Um das zu erreichen, werden viele von ihnen grundsätzlich umdenken, ihre Unternehmens- und Führungskultur überdenken, neue Recruitingansätze etablieren und moderne, hybride Arbeitsmodelle schaffen.

Welchen Beitrag leistet die Allfoye innerhalb dieser Entwicklung? Was ratet ihr den Unternehmen, die sich auf diese Veränderungsreise begeben?

Wir verstehen uns als Wegbegleiter dieser Entwicklung. Unser Herz schlägt für denMittelstand, insofern ist es unser Anliegen, wirksame und machbare Entwicklungspfade für unsere Kunden vorzudenken und gemeinsam mit ihnen umzusetzen. Um dies zu gewährleisten, setzen wir bei uns selbst an, indem wir kontinuierlich an der Vielfalt an Geschlechtern, kulturellen Hintergründen, fachlichen Expertisen und Erfahrung im Allfoye-Team arbeiten. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Arbeit den Ansprüchen und der Komplexität der Welt um uns herum gerecht wird. Und genau dasselbe raten wir auch den Unternehmen: Begebt euch mutig und schnell auf die Reise, holt euch Unterstützung dort, wo ihr sie braucht und versucht nicht, alles alleine und im stillen Kämmerlein zu lösen, arbeitet hart und konsequent an eurer Vielfalt in der Organisation.

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