Corporate Venture Building erklärt – Die Zukunft für Unternehmen sichern

Der Konkurrenz einen Schritt voraus sein.

Die Welt verändert sich rasend schnell und um das Tempo mitgehen zu können müssen Unternehmen schon heute an die Geschäftsmodelle der Zukunft denken. Häufig aber bremsen Ressourcenmangel und gefestigte Strukturen innerhalb der Unternehmen die Innovationsfähigkeit stark ein. Ein Überblick warum Corporate Venture Building die perfekte Lösung dafür sein kann.

Innovation ist für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung, um in der heutigen globalisierten Wirtschaft erfolgreich zu bestehen und einen lang anhaltenden Geschäftserfolg über Generationen hinweg sicherzustellen. Denn: Etablierte Unternehmen aller Branchen werden zunehmend durch neue Technologien und digitale Start-ups herausgefordert. Um sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu sichern, müssen sich Unternehmen ständig neu erfinden und Innovationen hervorbringen. Eine Möglichkeit, Unternehmensinnovationen voranzutreiben und Innovationstätigkeiten zu fördern, bietet das Corporate Venturing.

Was ist Corporate Venture Building?

Beim Corporate Venture Building werden bereits vorhandene Ressourcen eines bestehenden Unternehmens zum Aufbau einer neuen Geschäftseinheit innerhalb oder außerhalb der bestehenden Organisation genutzt. Klassischerweise werden die Ventures als komplett separates Unternehmen von Grund auf neu aufgebaut. Dabei kann es sich um ein Konzept handeln, welches nah an das bereits bestehende Geschäftsmodell angelehnt ist, allerdings kann auch eine komplett neue Geschäftsmöglichkeit erschlossen werden. Große Unternehmen haben dabei den Vorteil, dass sie ihre vorhandenen Ressourcen, bspw. Kundenbeziehung, Infrastrukturen, Datenbanken einsetzen können, um neue Geschäftsmodelle zu verwirklichen und Innovationen hervorzubringen. Großunternehmen versuchen in ihren Corporate Ventures, die für Innovationen wichtigen Eigenschaften von jungen Start-ups zu etablieren, indem eine operative Abgrenzung zum Mutterkonzern aufgebaut wird und bürokratische Strukturen eliminiert werden. Kombiniert mit den Stärken des Mutterkonzerns wie finanzielle Ressourcen und Know-how, kann das neue Unternehmen schnell wachsen und dem Mutterkonzern von großem Nutzen werden. Das Corporate Venturing unterstützt auf diese Weise das Unternehmenswachstum des Mutterkonzerns und sorgt somit für die langfristige Unternehmenssicherung.

Was ist ein Corporate Venture Builder?

Corporate Venture Builder beschleunigen interne Innovationsprozesse, indem sie relevante Geschäftsideen identifizieren, mit dem Ziel, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, welche dann in Spin-offs ausgegründet werden. Dabei werden stets die strategischen Ziele der Mutterunternehmen berücksichtigt. Zunächst wird mit der Ideenfindung begonnen, um geeignete Vorschläge für das bestehende Unternehmen zu sammeln. Diese werden dann analysiert und priorisiert und die vielversprechendsten Ideen weiterentwickelt. Bei der späteren Validierung kristallisieren sich dann die erfolgversprechendsten Geschäftsideen heraus, die dann bis zur ersten marktreifen Version weiterentwickelt und implementiert werden. Das erste Marktfeedback hilft dann das Produkt zu verbessern, neue Kunden und Verkäufe zu generieren und somit das neu gegründete Unternehmen zum Erfolg zu führen.

„Inkubator, Accelerator, Company Builder – Was ist das und wozu gehört Corporate Venturing?“

Start-ups brauchen viel Unterstützung, um Ihre Ideen umzusetzen und zum Markterfolg zu führen. Dabei gibt es unterschiedliche mögliche Partner, die ein Start-up in seinen verschiedenen Lebensphasen unterstützen können. Inkubatoren sind Anlaufstelle für sehr frühe Projekte, die die Konzeptionsphase noch nicht überschritten haben. Zweck des Inkubators ist es, die Geschäftsentwicklung von Unternehmen in einem sehr frühen Stadium aufzubauen und zu unterstützen, damit vielversprechende Geschäftsideen und Produktkonzepte entwickelt werden können.  Die Art von Unterstützung, die Inkubatoren bieten, kann von ganz unterschiedlicher Natur sein. Sie reicht von der Finanzierung bis hin zu operativen Unterstützung, bei der den Gründern beispielsweise ein Expertenteam zur Seite gestellt wird. Acceleratoren hingegen versuchen das Wachstum eines bereits bestehenden Geschäftsmodells zu beschleunigen und richten sich an junge Start-ups, die bereits eine marktfähige Version ihres Produkts erarbeitet und Kundennachfrage getestet haben. Sie unterstützen bei der weiteren Entwicklung des Produkts und versuchen, den Markteintritt zu beschleunigen. Sie stellen den Unternehmen Werkzeuge sowie finanzielle Unterstützung zur Verfügung und unterstützen aktiv dabei, Prozesse und Infrastruktur des Start-ups aufzubauen. Company Builder unterstützen nicht nur in einer Phase des Projekts, sondern gestalten das Unternehmen aktiv über mehrere Phasen hinweg mit. Dabei steigen sie entweder schon in einer sehr frühen Phase des Unternehmens ein oder fungieren selbst als Mitgründer. Company Builder verfolgen unterschiedliche Ansätze. Während einige vor allem ihre Expertise mit einbringen, um das Start-up schneller zum Erfolg zu führen, stellen andere Company Builder zusätzlich finanzielle Ressourcen zur Verfügung. Bei den Company Buildern ist auch das Corporate Venturing einzuordnen. Auch Corporate Venture Builder widmen sich ganz der Entwicklung und dem Wachstum der Unternehmen, an denen sie sich beteiligen und deren Mitgründer sie werden. Jedoch werden bei dieser Form von Company Building unabhängige oder eigenständige Einheiten mit dem Rückhalt und den Ressourcen eines Konzerns verwirklicht.

Wie genau geht ein Corporate Venture Builder vor?

Der Prozess besteht im Allgemeinen aus 3 Phasen.

Ideation Phase

In der „Ideation Phase“ wird zunächst ein tiefes Verständnis über die Ausgangslage gewonnen. Es werden Insights über Markt, Wettbewerb, Start-ups, Trends, Kundenbedürfnisse und Wettbewerbsvorteile gewonnen und Markt- und Assetanalysen zur Strukturierung und Identifizierung von Geschäftsideen durchgeführt. Diese werden dann bewertet, um die passendsten Geschäftsideen für das Unternehmen herauszufiltern. Diese gehen dann über in die „Validation Phase“. Die Geschäftsideen werden ausgearbeitet und das Geschäftsmodell wird unter anderem auf Kundeninteresse und technische Umsetzbarkeit getestet. Bei erfolgreicher Validierung des Geschäftsmodells folgt die operative Umsetzung. Es wird eine erste, marktreife Version des Produkts entwickelt und eine lauffähige Organisationseinheit aufgebaut, damit das Unternehmen zum Markteintritt bereit ist. Mithilfe des ersten Marktfeedbacks wird das Produkt verbessert, bis die Skalierung und stetige Erweiterung des Produkts sichergestellt ist.

Warum ist Corporate Venturing wichtig für Unternehmen?

Junge Unternehmen sind besonders stark, wenn es darum geht, Innovationspotentiale zu erkennen und zu nutzen, daher sind insbesondere Start-ups großen Unternehmen in diesem Bereich oft überlegen. Dieser Vorteil ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Unternehmen mit zunehmender Größe eine gewisse Innovationsträgheit nachgesagt wird, da sich die Unternehmensstrukturen bereits verfestigt haben. Zudem sind zukünftige Entwicklungspfade begrenzt, da sich die Unternehmensressourcen auf bereits bestehende Aktivitäten konzentrieren. Infolgedessen verlieren Unternehmen ihre Transformations- und Innovationsfähigkeit und laufen Gefahr, ihren Wettbewerbsvorteil aufgrund von Veränderungen im Geschäftsumfeld einzubüßen. Eine vielversprechende Möglichkeit dem entgegenzuwirken, Innovationen voranzutreiben und den Marktanteil über einen längeren Zeitraum zu behalten, bietet das Corporate Venturing. Unternehmen können abgekapselt vom Tagesgeschäft neue innovative Ideen verfolgen, ohne dabei durch bestehende Unternehmensstrukturen aufgehalten zu werden. Gleichzeitig können Sie Ihre vorhandenen Ressourcen als Wettbewerbsvorteil nutzen und schneller Ergebnisse erzielen als Start-ups, die von null anfangen müssen.

Was tun bei fehlenden Ressourcen und Know-how?

Viele Unternehmen haben keine Corporate Venture Builder oder keine Erfahrung mit der Gründung neuer Unternehmen und benötigen Unterstützung bei der Umsetzung eines solchen Unterfangens. Von der ersten Ideenentwicklung bis zur Ausgründung eines Ventures ist die richtige Herangehensweise entscheidend. Ohne Expertenwissen werden hier schnell unnötig Zeit und Geld verschwendet. An dieser Stelle unterstützen Digital Venture und Business Builder Unternehmen. Durch die Bereitstellung von Ressourcen sowie Branchen- und Methodenwissen aus jahrelanger Projekterfahrung, können Unternehmen so im Innovationsprozess wertvolle Zeit gewinnen und bessere Ergebnisse erzielen. Ob bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Dienstleistungen oder dem Aufbau einer neuen Organisationseinheit innerhalb einer Organisation, viele Venture und Business Bilder verfügt über die entsprechende Erfahrung, die beim Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle erfolgsentscheidend ist.

Wie funktioniert Corporate Venturing in der Praxis?

Um zu verstehen, wie genau Corporate Venturing in der Praxis funktioniert, schauen wir uns ein Fallbeispiel von Bitrock Digital Partners, einem Münchner Venture Builder, an:

Ein marktführender Getriebehersteller möchte den Anschluss an die digitale Zukunft nicht verlieren und verhindern, von anderen großen Wettbewerbern oder aufstrebenden Start-ups überholt zu werden. Er bekommt immer mehr Konkurrenz aus dem Ausland und sein bestehender Marktvorteil wird immer unwichtiger und kleiner. Um eine Vorreiterrolle in seiner Branche einzunehmen, möchte das Unternehmen seine technologischen Möglichkeiten voll ausschöpfen. Das Unternehmen weiß allerdings nur zu gut, dass es innerhalb der eigenen Strukturen eingeschränkt ist. Damit also ein Vorhaben dieser Art umgesetzt werden kann, versucht es, Produktinnovation durch Corporate Venture Building abzubilden. Hierzu wurde Bitrock Digital Partners als Partner zur Identifikation und Umsetzung von Geschäftsideen hinzugezogen.

In der ersten Phase des gemeinsamen Projekts konnte Bitrock Digital Partners durch verschiedene Methoden wie Experten- und Kundeninterviews und Design Thinking-Workshops ein tieferes Verständnis für die Ausgangslage gewinnen und darauf basierend 12 mögliche Geschäftsideen identifizieren. Diese Ideen wurden dann intern detailliert überprüft und bewertet. Für die Validierung wurden die Geschäftsideen ausgearbeitet und der Marktbedarf durch Kunden- und Experten-Interviews erfasst. Dadurch konnte eine weitere relevante Businessidee identifiziert und ebenfalls für die Implementierung vorbereitet werden. Nach intensiver Auswertung verschiedener Ideen von On-premise, über Saas-, bis EaaS-Lösungen, bestanden 5 Businessideen die Deep Validation. Auf Basis der für die verbliebenden Ideen ausgearbeiteten Finanzpläne, wurde entschieden, eine EaaS-Lösung umzusetzen. In mehreren Lösungsworkshops unter Einbindung von Leadkunden wurden diese entsprechende Geschäftsidee in enger Zusammenarbeit und Absprache mit dem Unternehmen weiterentwickelt und visualisiert. Die fertig gestaltete IoT-Plattform mit Edge Device Connectivity und Cloud Functionality wurde dann zur Implementierung übergeben.

Autorin: Clara Thümecke

Als unabhängiger Venture Builder ist Bitrock darauf spezialisiert neue digitale Geschäftsmodelle zu schaffen, bestehende Geschäftsmodelle zu diversifizieren und neue Monetarisierungsmodelle gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern zu testen. Wir identifizieren relevante Wachstumsfelder und unterstützen Unternehmen beim Aufbau nachhaltiger digitaler Produkte und Dienstleistungen. Von der Marktvalidierung bis zum fertigen MVP ist Bitrock der allumfassende Kooperationspartner für Unternehmen mit Digitalisierungszielen.

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