5 Erfolgsfaktoren von Positive Leadership – Zukunftskompetenz ermächtigende Führung

In der dynamischen und sich ständig verändernden Geschäftswelt sind Führungskompetenzen entscheidender denn je. Eine Führungsphilosophie, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist das Positive Leadership. Doch was genau steckt dahinter?

Was ist Positive Leadership?

Positive Leadership ist ein motivierender Führungsansatz und eine Frage der Haltung. Es konzentriert sich darauf ein Umfeld zu schaffen, in dem unsere Mitarbeitenden über sich hinaus wachsen können, indem sie ihre Stärken und Fähigkeiten einsetzen können, gemeinsam Ziele erreichen und Spaß haben. Volles Engagement – intrinsisch motiviert – für erfolgreiches Miteinander. Vielelicht sogar der einzige Weg, um langfristig den Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden und die Gesundheit dabei zu erhalten? Dabei wird darauf abgezielt, dass wir den Fokus auch darauf richten, was schon gut läuft um noch besser zu werden. Wichtig: ohne dabei das Negative unter den Teppich zu kehren. Die Medaille hat immer zwei Seiten. Es geht also neben der persönlichen Entwicklung der Mitarbeitenden auch um die Leistungsfähigkeit des gesamten Teams und damit der Organisation.

Der Nutzen: Mitarbeitende die gerne bereit sind die Extra-Meile zu gehen

• Steigerung der Mitarbeitermotivation: Indem Führungskräfte die Interessen, Fähigkeiten und Werte ihrer Teammitglieder berücksichtigen, schaffen sie ein Umfeld, in dem Mitarbeiter intrinsisch motiviert sind, ihr Bestes zu geben und über sich hinauszuwachsen.
• Förderung von Kreativität und Innovation: Ein positiver Führungsansatz ermutigt Mitarbeitende, neue Ideen vorzubringen und innovative Lösungen für Herausforderungen zu finden. Fehler werden als Lernmöglichkeiten betrachtet, was kreatives Denken fördert – vom Fixed Mindset zum Growth Mindset.
• Verbesserte Mitarbeiterbindung: Positive Leadership schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Wohlbefindens. Mitarbeiter, die sich geschätzt fühlen, bleiben länger im Unternehmen – wir steuern aktiv dem Trend entgegen, schneller zu wechseln und weniger Bindung aufzubauen.
• Erhöhte Produktivität und Leistung: Zufriedene Mitarbeiter sind produktiver. Ein positives Arbeitsumfeld steigert die Effizienz und Leistung des Teams. Passt alles zusammen sind wir auch bereit mal eine Extrameile zu gehen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
• Bessere Kommunikation und Zusammenarbeit: Positive Leader zeichnen sich durch ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und Empathie aus, was die offene Kommunikation und Zusammenarbeit im Team fördert.
• Weniger stressbedingte Auswirkungen auf die Gesundheit: Wenn man sich einbringen kann und im Team Rückhalt findet, wächst die kollektive Resilienz eines Teams. Der Ansatz unterstützt dadurch die Burn-Out Prävention im Unternehmen.
• Arbeitgeberattraktivität wird ein bisschen zum Selbstläufer: Die Wirkweisen von Positive Leadership werden kontinuierlich wissenschaftlich erforscht. Einer der Führenden Köpfe im deutschsprachingen Raum ist hier Dr. Markus Ebner. Seine Studienergebnisse und die Arbeit seiner Studenten zeigen unglaubliche Effekte auf. Kunden kaufen mehr, Menschen möchten in Unternehmen arbeiten, die diesen Ansatz pflegen. Positive Kulturarbeit spricht sich herum und lockt neue Mitarbeitende an.

Die Wissenschaft bestätigt: Positive Leadership wirkt!

Man könnte nun schwarzmalen: Wieder ein neuer Trend. Das verändert auch nichts. Ein paar neue Buzzwords. Berater, die durchs Land ziehen und fertige Konzepte verbreiten.

NEIN – darum geht es nicht. Es gibt nicht das eine Konzept. Die PERMA Faktoren der Positiven Psychologie liefern uns ein Rahmenwerk, das die Individualität eines jeden Unternehmens, einer jeden Führungskraft und eines jeden Mitarbeiters wertschätzt. Und keine Methoden aufdrückt, sondern zum gemeinsamen Gestalten einlädt.

Und das wirkt. Evidenzbasierte Studien beweisen, dass sich der Positive Leadership Ansatz tatsächlich in betriebswirtschaftlichen Kennzahlen niederschlägt. Einer der Wissenschaftler, die hier Großartiges leisten ist Dr. Markus Ebner mit seiner Forschungsarbeit zu PERMA-Lead(R).

Die Ziele von Positive Leadership

Positive Leadership verfolgt drei zentrale Ziele, die dazu beitragen, das volle Potenzial der Mitarbeitenden und der Organisation zu entfalten:

• Job Performance (Leistungsfähigkeit): Positive Leadership hilft dabei, klare Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Indem Mitarbeiter ihre Stärken einsetzen und in einem unterstützenden Umfeld arbeiten, können sie ihre Aufgaben effizienter und effektiver erledigen.
• Job Engagement (Engagement und Einsatzbereitschaft): Positive Leadership schafft ein Umfeld, in dem Mitarbeiter sich voll und ganz einbringen können. Durch die Förderung von Engagement und die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse fühlen sich diese stärker mit ihrer Arbeit verbunden und motiviert, ihr Bestes zu geben.
• Job Satisfaction (Zufriedenheit im Job): Positive Leadership trägt dazu bei, dass Mitarbeiter eine generelle Zufriedenheit mit ihrer Arbeit erleben. Dies wird erreicht, indem ein positives und unterstützendes Arbeitsumfeld geschaffen wird, in dem Mitarbeiter Anerkennung und Wertschätzung erfahren.

Die 5 Erfolgsfaktoren hinter Positive Leadership:

Positive Leadership basiert auf den fünf PERMA-Faktoren von Martin Seligman, einem Pionier der Positiven Psychologie. PERMA steht für:

• Positive Emotions: Erleben von Freude, Dankbarkeit und anderen positiven Gefühlen.
• Engagement: Nutzung der Stärken für herausfordernde Aktivitäten, oft verbunden mit dem Flow-Zustand.
• Relationships: Aufbau und Pflege gesunder zwischenmenschlicher Beziehungen.
• Meaning: Einen wichtigen Beitrag zu einem sinnvollen Ziel leisten.
• Accomplishment: Erreichen von Zielen und Erfolg haben.

Was heißt das? Praxisbeispiele für Positive Leadership:

Positive Leadership kann auf vielfältige Weise in der Praxis umgesetzt werden. Hier einige Beispiele, wie Führungskräfte die PERMA-Faktoren bei ihren Mitarbeitenden fördern können, bzw. ein Umfeld mitgestalten können, in dem der Mitarbeitende diese Faktoren erlebt:

• Positive Emotionen fördern durch Anerkennung und Wertschätzung. Das bedeutet z. B. regelmäßiges und ehrliches Lob für gute Arbeit.
• Positive Rituale einführen: Gemeinsame Feiern von Erfolgen oder Teambuilding-Aktivitäten stärken das Gemeinschaftsgefühl und fördern positive Emotionen.
• Engagement steigern, in dem wir Mitarbeitende mit Aufgaben betrauen, die sie fordern und ihnen ermöglichen, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
• Autonomie ermöglichen, weil wir Mitarbeitenden die Freiheit geben, eigene Entscheidungen zu treffen und ihren Arbeitsstil und -ort zu wählen.
• Teamarbeit fördern, wenn wir Projekte und Aufgaben so gestalten, dass sie Zusammenarbeit und Teamgeist fördern und die Mitarbeitenden sich gut ergänzen.
• Offene Kommunikation bedeutet ein Umfeld zu schaffen, in dem Teams offen und ehrlich miteinander kommunizieren können, auch wenn mal etwas nicht so rund läuft.
• Klare Vision und Mission sowie nachvollziehbare Unternehmens- oder Bereichsziele geben Sinn im Tun. So dass wir wissen, woran wir arbeiten und warum.
• Ziele setzen und feiern: Realistische und herausfordernde Ziele setzen und Erfolge gebührend feiern.
• Kontinuierliches Feedback: Regelmäßige Feedbackgespräche führen, um Fortschritte zu besprechen und weitere Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
• …

Ein Erfolgsbeispiel gefällig?

Zahlreiche Unternehmen nutzen diesen Ansatz bereits erfolgreich. Egal in welcher Branche, egal in welcher Größenordnung. Wenn Menschen das Gefühl haben einen wertvollen Beitrag leisten zu können und dafür anerkannt werden, erreichen sie als High-Performance-Teams erstaunliches. Ein Praxisbeispiel findet sich z.B. in diesem Artikel aus der IT-Branche bzw. hier zusammengefasst:

Bei der eXXcellent solutions gmbh hat das PERMA-Lead®-Modell schnell Anklang gefunden und sich als passend zur Unternehmens-DNA erwiesen. Im März 2024 startete dazu ein Pilotprojekt mit einem Online-Kick-Off für Projektmitarbeiter und Manager. Zentral war der PERMA-Lead Profiler®, ein wissenschaftliches Testverfahren, das jedem Teilnehmer ermöglichte, seinen eigenen PERMA-Status und mögliche Entwicklungspotenziale zu erkennen. Darauf aufbauend folgten intensive Trainingstage, in denen die „5 Buchstaben“ von PERMA und deren Bedeutung für die Zusammenarbeit sowie das Führungsverhalten behandelt wurden. Ein zentraler Bestandteil ist das Nutzen der eigenen Stärken. Mit dem 8S Stärkeprofil® wurden diese visualisiert und jede Menge Mehrwert für das Miteinander entdeckt.

Besonders wirkungsvoll war die Nutzung von Peer-Groups, um das Gelernte nachhaltig im Arbeitsalltag zu verankern. Nach zwei Monaten fand ein Review-Workshop statt, in dem Teilnehmer ihre Erfahrungen reflektierten und Impulse für die weitere Integration des PERMA-Lead® Ansatzes lieferten.

Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Sinnhaftigkeit des Ansatzes und betonten, dass PERMA eine grundlegende Haltung darstellt, die langfristig positive Auswirkungen auf Kundenbeziehungen und die Unternehmensqualität haben wird.

Hier sind einige O-Töne aus der Teilnehmerrunde:

• „8S in Kombination mit PERMA macht absolut Sinn für uns.“
• „Führungspersonen – egal ob formal oder nicht – müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein.“
• „Der PERMA-Lead-Ansatz hilft uns, gut mit Situationen in der Zukunft umgehen zu können.“
• „PERMA ist eine Grundeinstellung – eine Haltung.“
• „Das Training war ‚erfrischend analog‘ und komplett ohne PowerPoint.“
• „Der Pilot war augenöffnend und hat noch lange nachgewirkt, auch um die eigene Situation zu reflektieren.“
• „Wichtig: Spaß dabei haben und andere supporten.“

Nach dem erfolgreichen Piloten geht es im Herbst 2024 in Runde 2.

Fazit

Positive Leadership bietet wertvolle Strategien, um in der modernen Geschäftswelt erfolgreich zu führen. Indem Führungskräfte auf die Stärken ihrer Mitarbeiter setzen, deren Motivation fördern und ein unterstützendes Umfeld schaffen, können sie ihre Teams zu Höchstleistungen anspornen. Positive Leadership könnte der Schlüssel zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Zukunft für Ihr Unternehmen sein.

Sandra Dundler

Wenn Menschen gemeinsam auf einem Trampolin springen, können sie sich gegenseitig beschleunigen oder ausbremsen. Das ist in Teams und Organisationen genauso. Als Trainerin, Coach, Team- und Kulturentwicklerin begleitet Sandra Dundler die Menschen digital und analog dabei, die Herausforderungen der Transformation zu meistern. Sie war selbst lange Jahre Mitarbeiterin in einem Konzern auf unterschiedlichen Führungsebenen.